© Kelly Lacy auf pexels / Solarenergie
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Green Recovery: Kein Schlagwort sondern klare Umsetzung

90% aller neuen Energiequellen zur Stromerzeugung sind 2020 erneuerbare Energiequellen

Viele meinen, dass durch das Handeln gegen die Corona-Pandemie der Kampf gegen den Klimawandel voll in den Hintergrund treten könnte. Nun zeigen die neuesten Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) dass die Folgen der Pandemie eindeutig einen Anschub für erneuerbare Energien bringen.

Nicht nur in Österreich, sondern ganz offensichtlich weltweit wurden die Mittel für nachhaltige Investitionen erhöht. Verschiedenste Regierungen haben in den letzten Wochen und Monaten Pläne veröffentlicht, Dass "Green Recovery", das heißt ein Investment in nachhaltige Projekte, die Wirtschaft ankurbeln soll. Manche sind noch sehr skeptisch, ob das tatsächlich der Fall ist und ob nicht wieder Milliarden in fossile Energien investiert werden. Die Daten der IEA zeigen, dass die Krise klare Vorteile und Investments in erneuerbare Energien gebracht hat.

Durch die Corona-Krise gab es weltweit einen starken Rückgang bei Kohle, Öl und Gas. Der Bericht der IEA bringt vor den Vorhang, dass fast 90 Prozent der heuer neu ausgebauten Energienquellen im Strombereich rein erneuerbare Energien sind. Ab 2021 wird sich das Tempo in diese Richtung sogar noch beschleunigen, wenn eine große Anzahl der für 2021 budgetierten und geplanten Projekte umgesetzt wird.

" Erneuerbare Energien trotzen den durch die Pandemie verursachten Schwierigkeiten und zeigen ein robustes Wachstum, während andere Energie kämpfen", meint IEA-Exekutivdirektor Dr. Fatih Birol in der Pressemitteilung der IEA.

Das rapideste Wchstum gab es in den USA und in China getragen, Wind und Solarenergie werden in Summe bis zum Jahresende in beiden Ländern um rund 30 Prozent wachsen, in den USA auch, obwohl Präsident Trump absolut kein Fan erneuerbarer Energiequellen war und eher Projekte verhindern wolllte. Dank neuer Projekte für 2021 wird in der EU und in Indien der Anteil erneuerbarer Energien am Strombereich um rund 10 Prozent wachsen. Allein heuer wird erneuerbare Energieerzeugung, trotz eines weltweiten Rückgangs des Energiebedarfs, um fünf bis sieben Prozent zunehmen. Aber es ist kein Zufall: Bereits in ihrem Energy Outlook hat die IEA festgestellt, dass Solarenergie die günstigste Energieform zur Erzeugung von Strom ist.

Aber es gibt auch noch vehememten Aufholbedarf beim Umstieg: Im Wärmebereich und bei Prozesswärme für die Industrie sind weltweit erst 11 % der eingesetzten Energie erneuerbare Energieformen, es überwiegen Öl und Gas und auch Kohle hat hier noch eine wesentliche Rolle. Und der Verkehrsbereich generell hat noch den höchsten Aufholbedarf für eine Verkehrswende.
Trotzdem sehen die Autoren des Berichts eine anhaltende politische Unterstützung für erneuerbare Energien in den nächsten fünf Jahren, und auch weitere Kostensenkungen im Bereich erneuerbarer Energien sind sehr wahrscheinlich, weil die Märkte größer werden, was wiederum zu einem starken Wachstum führen dürfte. Die IEA meint, das bereits 2023 die gesamte weltweite Wind- und Solarkapazität 2023 jene von Erdgas und 2024 jene von Kohle übersteigen wird.

„Im Jahr 2025 werden erneuerbare Energien die weltweit größte Stromerzeugungsquelle sein und damit die fünf Jahrzehnte der Kohle als führender Stromversorger beenden“, meint Fatih Birol. Das Wesentliche sind aber nicht die Entscheidungen der Politik, wie es das Wachstum in den USA aufzeigt, sondern vor allem, dass sie immer mehr und mehr zu den weltweit günstigsten Energiequellen werden. Nicht nur Kohle, auch Atomkraft hat in Zukunft damit keine Chance mehr, da die zuständigen Investoren nach wirtschaftlichen Kriterien entscheiden werden.

Zu den Daten der IEA


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /