© Free-Photos auf pixabay.com  / Windkraft
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Erste Windpark-UVP in Kärnten

Windkraft bringt Arbeitsplätze, heimische Wertschöpfung und Klimaschutz in die Region

Heute wird die UVP-Verhandlung zum Windparkprojekt Bärofen in Frantschach-St. Gertraud abgehalten. "Wir haben alle notwendigen Untersuchungen gemacht und sind zuversichtlich morgen der Errichtung des Windparks einen entscheidenden Schritt näher zu kommen", erklärt Matthäus Witek, Technischer Geschäftsleiter von ECOwind, dem Planungsbüro des Windparks: "Nicht vergessen werden sollte die Notwendigkeit der Energiewende für den Klimaschutz in Kärnten, die zumindest eine Verdopplung der Stromproduktion in Kärnten in den nächsten Jahren notwendig macht."

Die Idee im Bereich des Bärofens auf der Koraple einen Windpark zu errichten ist schon über fünf Jahre alt. Nach mehreren Anläufen soll das bestehende Projekt im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung genehmigt werden. Geplant sind 8 Windräder mit einer Leistung von 27,6 MW. Diese werden rund 65 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und damit so viel Windstrom produzieren, wie 18.500 Haushalte verbrauchen. Das entspricht in etwa 4/5-tel aller Haushalte im Bezirk Wolfsberg. Bei der Stromerzeugung werden 28.000 t CO2 eingespart, was dem CO2- Ausstoß von 11.500 PKWs entspricht. "Nach jahrelanger Vorarbeit und detaillierter naturschutzfachlicher Untersuchungen haben wir das Windparkprojekt eingereicht", erklärt Witek: "Wir sind zuversichtlich, dass wir in der morgigen UVP-Verhandlung der Errichtung des Windparks einen entscheidenden Schritt näherkommen werden."

Windkraft schafft Arbeitsplätze und heimische Wertschöpfung

Durch den Windpark Bärofen würden im Zuge der Errichtungs- und Betriebsphase 43 Millionen Euro heimische Wertschöpfung anfallen. Bei der Errichtung würden 166 Personen auf der Windparkbaustelle tätig sein und weitere 16 Personen über die nächsten 20 Jahre Arbeit für Wartung und Betrieb der Windräder finden. "Die Windenergie ist ein regelrechter "Turbo" für die heimische Wirtschaft. In Zeiten der Coronapandemie können wir diese dringend brauchen", bemerkt Witek.

Windkraft als notwendiger Bestandteil der Energiewende

Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, müssen wir auch in Kärnten in den nächsten 20 Jahren den gesamten Energieverbrauch auf erneuerbare Energien umstellen. Derzeit beträgt der Anteil erneuerbarer Energie in Kärnten 55 Prozent. Das heißt, dass 45 Prozent nach wie vor durch Kohle, Gas und Erdöl bereitgestellt werden. Dieser Anteil ist doppelt so groß, wie derzeit die gesamte Stromproduktion in Kärnten. "Geht man davon aus, dass die Hälfte dieser Energie eingespart werden kann, und das ist schon sehr ambitioniert, muss noch immer eine Energiemenge, die der gesamten Kärntner Stromerzeugung entspricht, zusätzlich durch neue Kraftwerke erzeugt werden," so Witek: "Wir brauchen daher in Kärnten eine Verdopplung der Stromerzeugung. Nachdem das Potential bei der Wasserkraft schon sehr weit ausgeschöpft ist, werden Wind- und Sonnenkraft die großen Anteile liefern müssen."

Klimawandel verändert die Landschaft massiv

Der Klimawandel wird auch die Landschaft in Kärnten radikal massiv verändern. "Wenn man heute ins Waldviertel schaut, bekommt man eine Vorstellung davon, wie rasch das gehen kann. Dort sind in den letzten Jahren ganze Wälder verschwunden, weil der Borkenkäfer durch den Trockenstress, denen die Bäume die letzten Jahre ausgesetzt waren, großflächig eingefallen ist", berichtet Witek. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt auch, wie drastisch die Klimaveränderung die Landschaft verändern kann. Vor 20.000 Jahren beim Ende der letzten Eiszeit war die Temperatur um 3,5 Grad niedriger als heute. Nicht nur die Adria war zu dieser Zeit komplett ohne Wasser, sondern das gesamte Drautal lag unter einer Eisdecke, die bis zu 400 Meter dick war. 3 Grad Temperaturunterschied verändern also unsere Umwelt und das Landschaftsbild massiv. "Windräder verändern das Landschaftsbild auch, aber sie sind auch Symbole für einer saubere Energieerzeugung. Erholungswert und Naturschutz in der Region sind darüber hinaus mit der Windenergienutzung vereinbar", so Witek.

www.ecowind.at



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /