©  LoveYouAll auf Pixabay
© LoveYouAll auf Pixabay

EU-Strategien zu Sektorintegration und Wasserstoff veröffentlicht

Klimaschutzministerium: Wasserstoff darf aber kein Einfallstor für fossile Energie oder Atomstrom werden

Heute veröffentlichte die EU Kommission zwei Vorschläge für die EU-Strategie zur Integration des Energiesystems und der EU-Wasserstoffstrategie. Beide sind Bestandteile des European Green Deals, um die Abhängigkeit von Öl und Gas zu beenden.

"Österreich begrüßt die Vorschläge für ein gemeinsames Vorgehen der Europäischen Mitgliedstaaten in den Bereichen Sektorintegration und Wasserstoff. Gemeinsam können wir den Weg hin zur Klimaneutralität erfolgreich umsetzen - dabei müssen wir sowohl nationale Grenzen als auch abgegrenzte Sektor-Betrachtungen hinter uns lassen", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Sektorintegration bedeutet die Verbindung der Stärken diverser Energieträger mit dem Einsatz in den passenden Bereichen. So kann beispielsweise Energie vom Sommer in den Winter gespeichert werden, aber auch Strom als Wärme oder Wasserstoff für die Industrie genutzt werden.

"Wasserstoff kann ein Baustein zur Klimaneutralität werden. Seine Herstellung ist aber sehr energieintensiv, weswegen wir Wasserstoff nur dort einsetzen wollen, wo man fossile Energieträger nicht durch Erneuerbare ersetzen kann, etwa im Schwerverkehr oder in der Industrie. Wesentlich für die Wasserstoff-Strategie ist, dass wir damit nicht Atomkraft und fossile Energie fördern und uns in neue Abhängigkeiten begeben, sondern die Chancen nutzen. Diese Punkte werden auf EU- wie auf nationaler Ebene ausschlaggebend sein. Gemeinsam mit erneuerbaren Energien können wir so als Klimaschutzvorreiter auch Technologien voranbringen", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Bis Jahresende wird seitens des Klimaschutzministeriums die österreichische Wasserstoffstrategie erarbeitet. Für die Europäische Wasserstoffstrategie hat sich Österreich federführend mit anderen Mitgliedstaaten des Pentalateralen Energieforums der langfristigen Vision von 100% erneuerbarem Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Energiesystems verschrieben.

Österreich wird im Herbst eine nationale Strategie vorlegen

"Wasserstoff ist ein wahrer Allrounder und kann durch die vielseitige Einsetzbarkeit wesentliche Fortschritte in unterschiedlichen Bereichen, wie Mobilität, Energie oder Industrie, erreichen. Damit ist erneuerbarer Wasserstoff das Zugpferd um unsere globalen, europäischen und nationalen Klimaziele zu erreichen", so Staatssekretär Brunner anlässlich der Präsentation der EU.

Brunner: "Technologie muss leistbarer und effizienter werden"

Kernbereiche der EU-Strategie drehen an einer Vielzahl von Stellschrauben, wie strategische Investitionen in Forschung und Entwicklung, bürokratische Erleichterungen, Ausbau der Infrastruktur und internationale Zusammenarbeit. "Die geplanten Maßnahmen der EU zielen im Wesentlichen darauf ab, die Wasserstofftechnologie wirtschaftlicher und effizienter zu gestalten. Damit sollen die unterschiedlichen Anwendungen der Technologie für Unternehmen wie Endverbraucher zugänglicher und alltagstauglich werden", so Brunner und meint weiter: "natürlich muss man unterscheiden, wo welche Technologie am meisten Sinn macht. So hat Wasserstoff als Energiespieler und beispielsweise in der Industrie und im Schwerverkehr riesiges Potenzial. Dieses müssen wir nun heben und effizient nutzen."

"Österreich ist im Bereich Wasserstoff bereits seit Jahren ein Treiber auf europäischer Ebene, wir haben uns im Vorfeld stark eingebracht. Nun soll demnächst die Wasserstoffstrategie für Österreich vorgelegt werden. Der Auftrag der Bundesregierung zur Erarbeitung der Strategie wurde Ende 2018 gegeben, die Gesamtstrategie soll im Herbst präsentiert werden", so Brunner. "Österreich muss ein Vorreiter bei dieser Zukunftstechnologie werden und heimische Betriebe im Sinne eines nachhaltigen und innovativen Wirtschaftsstandorts dabei unterstützen, Leuchtturmprojekte umzusetzen. Nur so können wir Wasserstoff-Land Nummer 1 werden, das ist unser gemeinsames Ziel."

Einige FAKTEN zum jetzigen Stand:


* Bisher ist weder erneuerbarer Wasserstoff noch fossiler Wasserstoff mit CO2-Abscheidung gegenüber fossilem Wasserstoff wettbewerbsfähig.

* Derzeit wird Wasserstoff in der EU weitgehend aus fossilen Brennstoffen gewonnen.

Vielleicht


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /