© BBU/ Kundgebung gegen Uranmülltransport direkt in Gronau
© BBU/ Kundgebung gegen Uranmülltransport direkt in Gronau

Raus aus Euratom: Konkrete Vorschläge während deutscher EU-Präsidentschaft notwendig

Auch Gronauer und regionale Initiativen fordern Auflösung oder Vertragsänderung des Euratom-Vertrages / Sonntag: Sonntagsspaziergang an der Gronauer Uranfabrik

Zahlreiche Bürgerinitiativen und Umweltverbände aus der Bundesrepublik Deutschland sowie aus weiteren europäischen Staaten fordern in einem Offenen Brief von der deutschen Bundesregierung, dass sie während des Vorsitzes im Rat der Europäischen Union in der zweiten Jahreshälfte 2020 konkrete Vorschläge für die Auflösung oder Vertragsänderung des
Euratom-Vertrages vorlegt, um die EU-weite Förderung der Atomkraft zu beenden. Die Bundesregierung soll innerhalb der nächsten 6 Monate eine Vertragsstaatenkonferenz einberufen, um die entsprechende Auflösung oder Revision des Euratom-Vertrages in die Wege zu leiten.

Zu den Organisationen, die den Offenen Brief an die deutsche Bundesregierung unterschrieben haben, gehören auch der Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen. Auch emsländische Initiativen, die sich gegen die Atomanlagen in Lingen engagieren, sind mit dabei. Auf Bundesebene hat u. a. der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) den offenen Brief unterschrieben.

In dem Offenen Brief heißt es u. a.: „Am 1. Juli 2020 übernimmt Deutschland den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. In dieser Zeit leitet und koordiniert die deutsche Bundesregierung die Arbeit des Rates. Die unterzeichnenden Organisationen und Initiativen erwarten von der Bundesregierung, dass sie den Vorsitz der Ratspräsidentschaft dafür
nutzt, endlich einen konkreten Zeitplan für die Überarbeitung des Euratom-Vertrages zu vereinbaren. (…) Der Euratom-Vertrag verhindert einen ökologischen Umbau der Energieerzeugungsstruktur in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und steht damit den Klimazielen von Paris diametral entgegen. (…)“

Den Text des Offenen Briefes sowie die Namen der unterstützenden
Organisationen findet man hier

406. Sonntagsspaziergang in Gronau

Am Sonntag (5. Juli 2020) treffen sich an der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) wie immer am ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr Mitglieder mehrerer Umwelt- und Friedensinitiativen aus dem Dreiländereck NRW-Niedersachsen – Niederlande zum Sonntagsspaziergang.
Dabei werden Informationen über die Gefahren der Atomenergie ausgetauscht und es werden Hinweise auf Atomtransporte (LKW, Bahnwaggons) dokumentiert. Im Januar fand bereits der 400. Sonntagsspaziergang an der Gronauer Uranfabrik statt, die bundesweit
einzigartig ist. Die örtlichen und regionalen Proteste gegen die Gronauer Urananreicherungsanlage, sowie gegen die Schwesteranlage in Amelo (NL) werden immer wieder von landesweiten und bundesweiten Organisationen unterstützt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /