© Sigmund- Elektromopeds machen Spaß
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Energieeffiziente Mobilitätsangebote im Brennpunkt

Wien fördert Alternativen zu fossiler Mobilität im Wohnbau – die ersten Projekte stehen in den Startlöchern

Wien- Per 1. Februar 2020 wurde eine Förderung für innovative und energieeffiziente Mobilitätsangebote gestartet. Die ersten vier Vorhaben dazu werden im Laufe dieses Jahres umgesetzt. Gefördert werden Alternativen zu fossiler Mobilität im Wohnbau – sowohl im Bestand als auch im Neubau. Konkret werden Projekte gefördert, die der Wohnbevölkerung ein oder mehrere elektrische Autos zum Teilen anbieten (E-Carsharing) und ergänzend einspurige E-Fahrzeuge zum Ausleihen zur Verfügung stellen (Fahrräder, Lastenräder, E-Bikes, E-Mopeds). So kann auf das eigene Fahrzeug oder Zweitauto verzichtet werden und Energie- und CO2 werden eingespart. Insgesamt stehen dafür 2 Mio. Euro aus dem Ökostromfonds zur Verfügung.

"Benutzen statt Besitzen ist hier das Motto. Wir unterstützen eine Mobilitätswende und schaffen Möglichkeiten für die Wienerinnen und Wiener Erfahrungen mit der Sharing Economy zu machen. Dadurch können sich alle noch einfacher am Klimaschutz beteiligen und wir fördern innovative und energieeffiziente Mobilitätskonzepte“, sagt Vizebürgermeisterin und Klimastadträtin Birgit Hebein.

Die Förderaktion für innovative Sharing-Angebote im Wohnbau richtet sich an größere Wohnanlagen und zielt darauf ab, unter Einbeziehung der Bewohnerschaft moderne Mobilitätsangebote auf Basis von Elektromobilität zu entwickeln. Vorteile für Bewohnerinnen und Bewohner sind Zeit- und Kostenersparnisse sowie verbesserte Mobilitätsangebote abseits des privaten PKW. Gleichzeitig tragen Sharing-Angebote zu einer gestärkten Nachbarschaft bei.

Das sind die ersten vier Förderprojekte

Die ersten vier Vorhaben, die eine Förderzusage erhalten haben, zeigen eine große Breite an Umsetzungsvarianten. Angefangen vom Baugruppenprojekt bis hin zur großen Offensive für mehrere Wohnanalgen. Darüber zeigt sich die Energieplanung der Stadt Wien als Förderstelle sehr erfreut. „Es zeigt uns, dass die Förderung unterschiedliche Bedürfnisse abdeckt und was alles möglich ist. Wir haben uns zum Ziel gesetzt durch die geförderten Projekte Erfahrungen in einem neuen Themenfeld zu sammeln. Der Verkehrsbereich ist für die Erreichung der Energie- und Klimaziele zentral“, erklärt Bernd Vogl, Abteilungsleiter der Energieplanung

Von den eingereichten Förderprojekten gehen 4 Projekte bereits in den nächsten Monaten an den Start.

* Im 23. Bezirk, in einem Neubau der BUWOG mit knapp 200 Wohnungen in der Meischlgasse, werden ein stationäres E-Carsharing in der Garage sowie ein E-Bikeverleih mit 8-Bikes aus dem Verleihnetz „3sixty5“ umgesetzt werden.

* In Floridsdorf wird in einem neueren Wohnbau der Kallinger Gruppe und der Arwag mit insgesamt 360 Wohnungen in der Siemensstraße, ein Mobilitätspunkt mit 2 E-Carsharingautos sowie einspurigen E-Fahrzeugen zum Teilen ins Leben gerufen.


* Die Sozialbau AG wiederum startet gleich größer. Nach positiven Erfahrungen mit dem Teilen eines elektrischen Kleintransportes werden nun 10 Grätzl für rund 10.000 Wohnungen gebildet. Es handelt sich um Wohnanlagen in unterschiedlichen Flächenbezirken, die mit je einem E-Fahrzeug plus 2 E-Mopeds für ihre Bewohnerschaft zum Ausleihen ausgestattet werden.

* Im zweiten Bezirk wird im Nordbahnhofviertel nahe Bednarpark ein kleineres BewohnerInnnenprojekt für ca. 70 Wohnungen umgesetzt. Die Baugruppe des „Wohnprojekts Wien“ wird mit dem Nachbarhaus ein E-Auto plus ein E-Lastenrad zum Nutzer für die BewohnerInnen anschaffen, die in der gemeinsamen Garage stehen werden.

Grundsätzlich gilt für alle Projekte: Alle Angebote werden jeweils mit einer Buchungssoftware nutzbar sein über die auch eine etwaige Verrechnung erfolgt. Die Angebote müssen nach der Konzeptionsphase mindestens 2 Jahre in Betrieb sein und werden dann evaluiert. Eine Fortführung darüber hinaus wird angestrebt. Der Betrieb der damit verbundenen Ladeinfrastruktur erfolgt nachweislich mit Ökostrom.

Aussicht auf weitere spannende Mobilitäts-Projekte

Insgesamt kann für die ersten innovativen geförderten Projekte ein Volumen von ca. 400.000 Euro ausgeschüttet werden, dass Investitionen von mehr als einer Million Euro in Mobilitätsmaßnahmen im Wohnbau auslösen wird. Weitere Projekte können bis Ende 2021 eingereicht werden solange Fördermittel vorhanden sind. Insgesamt sind 2 Mio. Euro im Fördertopf. Die nächste Einreichfrist ist am 31. Oktober 2020. Weitere Bauträger und Mobilitätsdienstleister haben bereits Interesse bekundet.

Alle Infos zur Förderung hier bzw. bei der Föderabwicklungstelle Urban Innovation Vienna.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /