© VOCC / Bernhard Funke
© VOCC / Bernhard Funke

Der Wald stirbt

Im Zuge des Projekts „Voices of Climate Change“ erzählt der Forstmeister Bernhard Funcke von den Österreichischen Bundesforsten dem Klimavolksbegehren, wie der Klimawandel seine Wälder zerstört.


Vor vier Jahren ist Bernhard Funcke in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat den Forstbetrieb Waldviertel-Voralpen übernommen. Sein Vorgänger hat ihn damals vor der Zerstörungskraft der Natur gewarnt. Durch den Klimawandel nimmt diese aber ungeahnte Ausmaße an. “Mein Vater hat immer wieder betont: Du musst dich auf Naturkatastrophen einstellen. Die werden so alle sieben Jahre im Schnitt sein. Aber es sind nicht mehr alle sieben Jahre – ich habe jedes Jahr ein bis zwei solcher Katastrophen”, sagt Funcke.




Die Killerkäfer

In den Bergen werfen Stürme die Bäume um, unter immer stärkeren Schneelasten knicken Föhren und Fichten ein. Im Flachland fehlt wiederum der Regen, die Borkenkäfer erobern den Wald und sorgen für immense Schäden. “Wir mussten in drei Wochen 14 Hektar um schneiden – das sind 20 Fußballfelder. Ein kleiner Käfer von der Größe von drei Millimetern hat die Bäume hier zu Fall gebracht”, sagt Martin Schönsgibel, Leiter im Forstrevier Droß.

Klimawandel bereits angekommen

Funcke lässt sich aber nicht unterkriegen. Er räumt von Käfer befallene Bäume aus dem Wald, um umliegende Bäume zu schützen. “Ich mache mir aber keine Illusionen. Ich kann dieses Problem nur Verzögern. Richtig aufhalten kann ich es erst, wenn es regnet”, sagt er.

Umso wichtiger ist es für Funcke, an die Zukunft seines Waldes zu denken und auf die Veränderungen zu reagieren. “Aber ich hätte mir nicht gedacht, dass der Klimawandel so brutal zuschlägt. Ich bin jedes Mal überrascht, wenn ich hier wieder in die Gegend komme. Nach zwei Monaten erkenne ich sie nicht wieder, weil der halbe Wald weg ist. Das ist etwas, das ich den Leuten mitgeben möchte – der Klimawandel ist hier bereits angekommen”, so Funcke.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /