© Free Photos pixabay,com / Radfahren
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Wien: Hörlgasse wird fahrradfreundlich

Wiens längster Pop-Up-Radweg entsteht - Planung für eine dauerhafte Umgestaltung wird ebenfalls gestartet.

Besonders in Zeiten der Corona-Krise boomt das Radfahren in Wien. In den letzten Monaten steigen immer mehr Menschen auf das Fahrrad um: Am Donaukanal waren in der Woche vom 4. Mai knapp 23.000 Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs - ein Plus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die für Verkehr und Klimaschutz zuständige Vizebürgermeisterin Birgit Hebein: "Der Platz in Wien ist ungerecht verteilt, das merken wir in der aktuellen Corona-Krise besonders. Gerade jetzt, wo viele Menschen auf das Fahrrad umsteigen, möchte ich alles tun, damit es sichere, schnelle Radverbindungen in der Stadt gibt." Um mehr Platz für sicheres Radfahren zu schaffen entsteht nach der Praterstraße und der Wagramerstraße auch ein Pop-up-Radweg in der Hörlgasse am Alsergrund. Gemeinsam schaffen Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Bezirksvorsteherin Saya Ahmad so eine sichere, schnelle Fahrradverbindung zwischen Donaukanal und Innere Stadt. "Wenn wir so wie hier am Alsergrund mit den Bezirken an einem Strang ziehen, können wir mit Pop-up-Radwegen rasch Platz schaffen und den Alltag der Menschen ein Stück weit erleichtern", freut sich Hebein.

"Nach vielen intensiven Gesprächen und Vorarbeiten, haben wir nun gemeinsam eine wichtige Entscheidung für die Hörlgasse getroffen. Es freut mich sehr, dass wir mit dem bislang längsten Pop-Up Radweg nicht nur akut für eine Verbesserung sorgen werden, sondern auch den ersten Schritt für einen nachhaltigen Veränderungsprozess setzen konnten", zeigt sich Bezirksvorsteherin Ahmad erfreut.

Schon in der Nacht von morgen, Dienstag, wird der längste Pop-up-Radweg Wiens umgesetzt. Der einen Kilometer lange temporäre Radstreifen wird bergauf in Richtung Innere Stadt eingerichtet und reicht von der Oberen Donaustraße über die Roßauer Brücke, die Türkenstraße und die gesamte Länge der Hörlgasse sowie die Straße des 8. Mai bis zur Universitätsstraße. Dabei wird eine von drei Auto-Fahrspuren zur Pop-up-Radspur. Wie auf der Praterstraße wird der temporäre Radweg durch orangefarbene Markierungen und Leitbaken abgesichert.

Planung für eine dauerhafte Umgestaltung startet Auch langfristig soll die Hörlgasse verkehrsberuhigt und fahrradfreundlich werden. Über die Ziele der Umgestaltung sind sich die für Verkehr und Klimaschutz zuständige Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und Bezirksvorsteherin Saya Ahmad einig: Die Hörlgasse soll abgekühlt werden und mehr Platz für Menschen bieten, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Aus drei Fahrspuren für den Autoverkehr sollen zwei werden. Baumpflanzungen, breitere Gehsteige und mehr Sitzmöglichkeiten sollen die Aufenthaltsqualität der Hörlgasse zukünftig verbessern. Die Umgestaltung der Bezirksstraße wird durch die Stadt Wien gefördert.

"Wir stecken mitten in einer Arbeitsmarkt-Krise und in einer Klimakrise. Den Weg heraus können wir als Stadt nur dann schaffen, wenn wir jetzt in klimafreundliche Infrastruktur investieren und nachhaltige Jobs schaffen. Das möchte ich auch als Chance begreifen und Grätzl gemeinsam mit den Bezirken aufwerten: Mehr Grün, mehr Schatten, mehr Platz für die Menschen und weniger Autoverkehr - das ist nicht nur hier in der Hörlgasse eine gute Idee. Es ist nicht mehr die Zeit sich um jeden Parkplatz zu streiten, sondern gemeinsam mit den Bezirken dafür zu sorgen, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einer lebens- und liebenswerten Stadt aufwachsen", so Vizebürgermeisterin Hebein.

"Unser Ziel ist eine bessere Aufenthalts- und Lebensqualität für alle, die die Hörlgasse nutzen oder hier wohnen", führt Ahmad aus. "Im Grunde geht es dabei um die Frage, wie wir den öffentlichen Raum gerechter und inklusiver gestalten können. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir jetzt gemeinsam den ersten Schritt für die notwendige Umgestaltung setzen konnten", so Ahmad.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /