© Katharina Schiffl/ Obmann-Stv. Wolfgang Adler und Geschäftsführer Roland Spitzhirn (rechts) mitten im 2 Millionen Wattstunden-Kraftwerk der Vereinigten Eisfabriken. Für das Foto ohne Maske, dafür mit Sicherheitsabstand.
© Katharina Schiffl/ Obmann-Stv. Wolfgang Adler und Geschäftsführer Roland Spitzhirn (rechts) mitten im 2 Millionen Wattstunden-Kraftwerk der Vereinigten Eisfabriken. Für das Foto ohne Maske, dafür mit Sicherheitsabstand.

Aus Sonne wird Eis: Kälte aus der Sonne macht Sinn!

Innerstädtische Fotovoltaikanlage mit 2 Millionen Wattstunden in Wien: In den ersten drei Wochen bereits 15 Tonnen CO2 eingespart.

Die Vereinigten Eisfabriken in Wien haben eine der größten innerstädtischen Fotovoltaikanlagen in Betrieb genommen. Täglich entsteht hier Energie für die gewaltige menge von 2 Millionen Eiswürfeln aus Sonnenkraft. Gekühlt werden Lebensmittel und Blutplasma. Im großen Stil.

In einem Grätzl der Brigittenau herrscht auch im Sommer sibirische Kälte. In den riesigen Hallen der Wiener Eisfabriken wird Gefriergut für den Bedarf der gesamten Stadt gelagert. Tonnenweise warten hier Pommes, Gemüse, Eislutscher und vieles mehr auf die Auslieferung. Die ultimative Gefriertruhe für Wien wird aber auch von Pharmaunternehmen gebucht, die hier Blutplasma für die Medikamentenproduktion bei bitterkalten minus 30 Grad lagern.

So viel Kälte entsteht aus der Sonne

Was kann man sich unter 2 Megawattstunden Energie pro Tag vorstellen, die das Fotovoltaikkraftwerk bei Sonnenschein erzeugt? "Wir haben das in einige faszinierende Bilder umgerechnet", zeigt sich der Geschäftsführer Roland Spitzhirn erfreut: "Rechnerisch geht sich für jede Wienerin und jeden Wiener täglich mehr als ein eigener Eiswürfel aus." Immerhin könnten mit der Sonnenkraft vom Dach der Wiener Eisfabrik auch rund 10.000 Haushalte einen modernen Kühlschrank betreiben. Ein anderer Vergleich abseits von Kälte und Eis: Mit derselben Energiemenge rollen 50 Teslas an einem Tag von Wien nach Graz.

Innovative Kühldienstleistung seit 1898

Zur Gründungszeit im 19. Jahrhundert wurden die Eisblöcke zur Lebensmittelkühlung noch aus der Donau geschnitten und mit 200 Pferde- und Ochsengespannen an die Betriebe ausgeliefert. Eisblöcke im Format von 100 x 50 x 50 cm werden heute nur noch auf Bestellung für Events, Eiskünstler und auch private Eisbars erzeugt. Die Kälte wird jetzt ausschließlich elektrisch, mit hocheffizienten Maschinen hergestellt und in bestens isolierte Hallen geleitet.

Klimaschutz statt Coronavirus<7b>

Auch wenn das Coronavirus in der Kommunikation die gegenwärtigen Umweltprobleme übberlagert, so sind diese nicht vom Tisch. Das Sonnenkraftwerk der jüngsten Generation leistet ab sofort einen nachhaltigen Umweltbeitrag. "Die bei uns gelagerten Tiefkühlprodukte werden auf diese Weise ein Stück weit ökologischer. Und das Gute daran ist, dass sich der Umweltschutz auch wirtschaftlich rechnet. Die aus der Sonne gewonnene Kälte macht deshalb doppelt Sinn", argumentiert Wolfgang Caspar, Obmann der Genossenschaft, überzeugend.

Lagerung und Kommissionierung, nur eiskalt<7b>

Wer in seinem Betrieb nicht genügend Lagerplatz hat, kann in den Eisfabriken zu kalkulierbaren Kosten seine Waren und Produkte lagern. Das Angebot richtet sich an Handelsunternehmen und Lebensmittel- bzw. Pharmaproduktionsbetriebe. "Wir sind froh, dass unsere Hallen derzeit praktisch ausgelastet sind. Trotzdem freuen wir uns natürlich über jede Anfrage", meint Obmann-Stellvertreter Wolfgang Adler.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /