© Free-Photos/ U-Bahn
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AK Klimadialog: Verkehrswende mit Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Kombination mit E-Mobilität

Öffi-Ausbau ist ein Schlüssel zur Bewältigung der Umwelt- und Verkehrsprobleme / Elektroautos für "letzte Meile"

Schneller Öffi-Ausbau als die Schlüssellösung, gesteigerter Ausbau der E-Mobilität als Ergänzung dazu: "Wir wollen eine klimaschonende Mobilitätsgarantie für alle. Dafür brauchen wir diese Doppelstrategie. Sie muss Teil eines sehr breiten und sozial gerechten Maßnahmenpakets für den Klimaschutz sein", sagte die Leiterin der AK Abteilung Umwelt und Verkehr, Sylvia Leodolter beim AK Klimadialog. "In den nächsten zehn Jahren müssen die verkehrsbedingten Kohlendioxid-Emissionen um über 8 Millionen Tonnen gesenkt werden. Das ist mehr als ein Drittel. Das geht nur mit einer raschen Verkehrswende, also einem massiven Ausbau der Öffis auch in ländlichen Regionen", so Leodolter. Der Ausbau der E-Mobilität läuft dafür zu lang-sam an. "Aber er kann eine wichtige Ergänzung, etwa bei der Überwindung der so-genannten letzten Meile zwischen Öffi-Station und Arbeitsplatz oder Wohnort sein", sagt Leodolter. Gerade in urbanen Regionen, etwa in und um Wien, ist der Ausbau der Öffis auch die richtige Antwort auf die Luftverschmutzung in der Stadt und auf die Verkehrs- und Gesundheitsbelastungen durch Stau, Lärm und Feinstaub. Leodolter forderte außerdem, dass "beim bevorstehenden Wandel in der Autoindustrie, den der Umstieg vom Verbrennungsmotor zum E-Motor mit sich bringt, die die Anliegen der Beschäftigten und die Schaffung neuer, alternativer Arbeitsplätze Priorität haben müssen."

Beim 8. Klimadialog der AK Wien stellte Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, den Stand der Forschung in Sachen E-Mobilität vor: "Der Klimawandel trifft alle Sektoren - so auch die Automotivbranche. Neue Player - wie es Sono Motors oder Tesla sind - und der Einsatz von Technologien wie Wasserstoff kennzeichnen den Umbruch. Österreich muss hier rasch innovative Antworten finden, denn nur so können Arbeitsplätze in der Branche und die Position am globalen Markt gesichert und aus-gebaut werden. Wir unterstützen die Unternehmen mit unseren Förderprogrammen dabei."

Die AK fordert:

* Die Öffis in Österreich müssen massiv ausgebaut werden, mindestens 5.5 Milliarden Euro müssen in den nächsten 10 Jahren investiert werden, in bessere Infrastruktur, mehr Verbindungen und Lösungen für den ländlichen Raum, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. Zum Klimapaket der AK gehört aber auch der gezielte Ausbau von Radwegen mit weiteren 400 Millionen Euro.

* Obwohl das Laden von Elektroautos deutlich günstiger ist als das Betanken von Verbrennern, gibt es auch hier noch Verbesserungsbedarf. Derzeit haben es Konsumentinnen und Konsumenten schwer, die Preise der unterschiedlichen Angebote zu vergleichen. Sinnvoll wäre eine auf den Energieverbrauch bezogene Abrechnung (pro Kilowattstunde) und ein Preismonitoring, vergleichbar zum Spritpreismonitor. Das könnte bei der E-Control angesiedelt werden, die derzeit bereits das Ladepunkteregister führt.

* Auch beim Autokauf müssen die Verbraucherinformationen eindeutig und verlässlich europaweit von der EU für alle Autos, ob Benziner, Diesel oder E-Auto, geregelt werden. Dabei müssen alle, die ein E-Auto kaufen wollen, verlässliche Infos über den Energieverbrauch bei Realbetrieb sowie über die Ökobilanz, einschließlich der Herstellung, bekommen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /