© Umweltdachverband / Peter Haßlacher
© Umweltdachverband / Peter Haßlacher

Eine laute Stimme für den Naturschutz ist für immer verstummt

Peter Haßlacher war Vorkämpfer des Nationalparks Hohe Tauern und starke Stimme für Naturschutz in der gesamten Alpenregion

Wien - Sprachlosigkeit, Wehmut, viele Erinnerungen an einen, der wortgewaltig seine Stimme erhoben hat. Peter Haßlacher, Vorsitzender von CIPRA Österreich und langjähriges Vorstandsmitglied des Umweltdachverbandes, ist am 17.10. im Alter von 69 Jahren verstorben. Schon früh war er mit den Interessenkonflikten zwischen Naturschutz, Tourismus, Schutzgebieten und auch Energiewirtschaft in Berührung und entwickelte sich immer mehr zu einem Mahner für nachhaltige Entwicklung.

Er war immer wieder Fürsprecher für verantwortungsbewussten Umgang und nachhaltige Entwicklungsalternativen in der Alpenregion und zählte zu einem der wichtigsten Akteure für die Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern sowie weiterer Schutzgebiete. Im Jahr 1980 folgte Haßlacher dem Ruf, im Österreichischen Alpenverein die Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz aufzubauen, die er bis zu seiner Pensionierung 2013 leitete. Er war außerdem ein zentraler Motor der Alpenkonvention und setzte sich mit Vehemenz für die Interessen des Alpenschutzes ein, in Gremien und Verbänden, sowohl in Österreich als auch international. Seit 2007 war er Vorsitzender von CIPRA Österreich und viele Jahre im Vorstand des Umweltdachverbandes.

„Peter Haßlacher bekleidete in seinem Leben eine Vielzahl hochkarätiger Ämter und Funktionen – in allen wirkte er als Vordenker, unermüdlicher Motivator und unerschrockener öffentlicher Vorkämpfer für den Schutz der Alpen und für nachhaltige Entwicklungschancen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Er erwarb sich große bleibende Verdienste, vor allem bei der Entstehung des Nationalparks Hohe Tauern sowie als treibende Kraft der Alpenkonvention. Er kämpfte auch gegen die Transitbelastung Tirols. Eine ganze Reihe wertvoller Schutzgebiete wäre ohne sein Wirken und seine Impulse nicht zustande gekommen. Der Umweltdachverband und CIPRA Österreich sind Peter Haßlacher zu höchstem Dank verpflichtet und werden sein stets konsequentes Handeln in wertschätzender Erinnerung und als Vorbild bewahren. Unsere Gedanken sind bei seinen zahlreichen Freunden und Mitstreitern im gesamten Alpenraum, vor allem aber bei seiner Familie. Ich persönlich trauere um ein nicht erreichbares Vorbild, einen außergewöhnlichen Freund und meinen größten Mentor“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

1987 wurde Peter Haßlacher mit dem Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz für seinen Beitrag zum Entstehen des länderübergreifenden Nationalparks Hohe Tauern und für das Aufzeigen von Entwicklungsalternativen im Berggebiet ausgezeichnet, 1989 mit dem österreichischen Konrad Lorenz-Staatspreis für Umweltschutz. Besonders stolz machte ihn auch die Ehrenmitgliedschaft beim Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, an dessen Entstehung und Verankerung er prominent beteiligt war.

Auch mir war er ein Vorbild. Ich erinnere mich noch gut an einen Besuch in den Donauauen, vor mehr als 30 Jahren, als ich mich in der Region für den Nationalpark Donauauen einsetzte. Ich war noch jung, frustriert, weil es einfach langsam voran ging und es Widerstand gegen den Nationalpark in den angrenzenden Gemeinden gab. Er sprach mir Mut zu, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Durch ihn wurde mir bewusst, wie wichtig es ist, seine Meinung zu sagen, auch wenn viele diese manchmal nicht verstehen, für die Natur eine Stimme zu erheben, für Veränderung einzutreten, sich zu engagieren. DANKE, lieber Peter, für deinen großen Einsatz für die Natur in Österreich und ganz speziell für die Alpen! Wenn Berge Trauer zeigen könnten, dann würden sie jetzt weinen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /