© Bishnu Sarangi  pixabay.com / Goldschakal
© Bishnu Sarangi pixabay.com / Goldschakal

Burgenland: Goldschakal wird von der Landesregierung zum Abschuss freigegeben

Grüne kritisieren Bejagung ohne Datenlage

Aktuell ist eine Verordnung der burgenländischen Landesregierung in Begutachtung, die den Goldschakal als jagdbares Wild aufnimmt und Schusszeiten für den relativ neuen Bewohner des Burgenlands vorsieht. „Kaum siedelt sich eine Tierart an, wird sie schon zum Abschuss freigegeben, obwohl nicht der geringste Grund dafür besteht", sagt Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (GRÜNE). Der Goldschakal ist zwar ein Zuzügling, gilt aber nicht als „Problemtier“. Laut ExpertInnen stellt er keine Gefahr für andere Arten dar. Der Goldschakal ernährt sich zu einem großen Teil von Nagetieren wie Mäusen, nimmt allerdings auch größere Tiere, etwa Jungtiere von Wildschwein und Rehwild.

Im Burgenland sind lediglich ca. 4 Goldschakal-Familien bekannt, von einer gesicherten Datenlage kann bei weitem nicht ausgegangen werden. Wie die Naturschutzabteilung des Landes fordern auch die GRÜNEN ein Monitoring, um an gesicherte Daten zu gelangen. „Allerdings wollen wir erst, wenn diese Daten vorliegen, über einen Abschussplan diskutieren“, so Spitzmüller. Immerhin ist der Goldschakal in der FFH-Richtlinie (Naturschutz-Richtlinie) der EU gelistet und damit muss Österreich für einen günstigen Erhaltungszustand der Art sorgen. „Wie soll das gewährleistet sein, wenn wir so wenig wissen. Unserer Ansicht nach widerspricht das Vorgehen - zumindest aktuell - der FFH-Richtlinie."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /