© skeeze pixabay.com /  PV-Anlage am Dach
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WWF und GLOBAL 2000 fordern große Solaroffensive

Parteienvorschläge sind unzureichend und lückenhaft - Photovoltaik muss deutlich rascher und ambitionierter ausgebaut werden - Solarwende darf nicht weiter verzögert werden

Anlässlich des geplanten Nationalratsbeschlusses zur Ökostromförderung fordern die beiden Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 eine große Solar-Offensive von der Politik. Denn die bisher bekannten Förder-Konzepte der Parlamentsparteien sind in dieser Hinsicht unzureichend und viel zu wenig ehrgeizig. "Insbesondere die Photovoltaik muss deutlich rascher und ambitionierter ausgebaut werden - mit einer massiven Sonderfinanzierung, die ihrem enormen Wachstumspotenzial gerecht wird. Eine echte Solarwende stellt auch sicher, dass Gelder vorrangig in erneuerbare Projekte mit hoher Stromgewinnung und niedriger Umweltbelastung fließen", sagt Karl Schellmann, Klima- und Energiesprecher des WWF Österreich. Bis zur notwendigen Neuordnung der Ökostromförderung fordern die Organisationen einen möglichst naturverträglichen Einsatz aller Mittel und damit schon jetzt deutlich mehr Anreize für den Photovoltaik-Ausbau. "Will Österreich seine Klimaschutzversprechen einhalten, sollte die Förderdeckelung für Photovoltaik gänzlich aufgehoben werden. Damit wir das Ziel von 100 Prozent Ökostrom bis 2030 erreichen können, braucht es eine Verzehnfachung der Stromproduktion aus Sonnenenergie. Wenn wir eine Energierevolution wollen, machen solche Beschränkungen keinen Sinn mehr", erklärt Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000.

In Österreich sind nach wie vor nur zwei Prozent des Potenzials für Sonnenstrom erschlossen. Daher braucht es deutliche Verbesserungen der Rahmenbedingungen, damit Privatpersonen und Unternehmen den Solarausbau mit Investitionen vorantreiben. "Die letzten Gespräche müssen nun genutzt werden, um rasch Gelder für den Ausbau der Photovoltaik und dazugehörige Stromspeicherung freizumachen. Kurzfristig ist eine Mittelaufstockung um 36 Millionen Euro notwendig. Davon profitieren der Klimaschutz und der Naturschutz am meisten. Aber auch viele Arbeitsplätze können geschaffen werden und die Anlagen-Besitzer profitieren vom sauberen Strom von der Sonne", so Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000.

"Die Weichen für den notwendigen Solar-Ausbau müssen bereits nächste Woche gestellt werden. Daran wird sich auch zeigen, wer nur über Klimaschutz redet und wer ihn wirklich voranbringt", sagt Karl Schellmann vom WWF. "Bis 2030 ist ein Ausbau auf 13 TWh jährlicher Produktion von Sonnenstrom möglich - ohne naturschutzrelevante Flächen zu bebauen. Das würde 16 Prozent der gesamten erneuerbaren Stromproduktion ausmachen und könnte über 80 Prozent aller österreichischen Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Zusätzlich rechnet die Solarbranche mit über 200.000 Arbeitsplätzen für Österreich in diesem Sektor", so der Klimaexperte.

Daher fordern WWF Österreich und GLOBAL 2000 gemeinsam mit 254 heimischen Unternehmen ein klares politisches Rahmenwerk zum Ausbau von Photovoltaik (PV). Der vorgelegte Sechs-Punkte-Sofortplan verlangt den Wegfall der Eigenverbrauchssteuer für Sonnenstrom, das Aus für die Deckelung der PV-Förderung, den Abbau unnötiger Bürokratie bei der Errichtung von PV-Anlagen, mehr Beratung, bessere Möglichkeiten für eine regionale Vermarktung von Sonnenstrom sowie eine naturverträgliche Energiewende - zum Beispiel mit Photovoltaik auf Dächern anstatt auf Naturschutzflächen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /