© Gerd Altmann - pixabay.com
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Rotkreuz-Studie zum Klimawandel zeigt massive humanitäre Auswirkungen

200 Millionen Menschen werden 2050 aufgrund von Katastrophen Hilfe benötigen - Das ist fast Verdoppelung zu heute

Im Vorfeld des UN-Klimagipfels hat die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) gestern Abend in New York einen Bericht zu den humanitären Auswirkungen des Klimawandels präsentiert. Die Experten befürchten, dass es im Jahr 2050 bis zu 200 Millionen Menschen geben wird, die jährlich aufgrund von klimabedingten Katastrophen Hilfe benötigen werden. Das ist fast eine Verdoppelung zu heute. Derzeit sind jährlich 108 Millionen Menschen von Stürmen, Fluten oder Dürren betroffen.

Zusätzlich zu menschlichem Leid, verursachen diese klimabedingten Katastrophen massive Kosten. In einem pessimistischen Szenario werden die Kosten für die humanitäre Hilfe für die Betroffenen auf 20 Milliarden USD jährlich geschätzt - und das bereits ab 2030.

"Die Ergebnisse unserer Studie bestätigen einmal mehr, welch katastrophale Auswirkungen der Klimawandel für Menschen hat", sagt IFRC-Präsident Francesco Rocca. "Außerdem zeigt unser Bericht, welche zusätzliche Belastung diese Naturkatastrophen für Hilfsorganisationen und Geldgeber haben könnten."

Der Report hat den Titel "The Cost of Doing Nothing€" und bezieht Daten der Vereinten Nationen, der EM-DAT Disaster Database und Katastrophenstatistiken der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mit ein. "Das einzig Positive ist, dass diese Auswirkungen durch aktive Klimaschutzmaßnahmen abgeschwächt werden können", sagt Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. "Dafür sind aber weltweit auch Investitionen in Katastrophenvorsorge und in Frühwarnsysteme notwendig."

Julie Arrighi, Co-Autorin des Berichts, hofft auf ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen. "Unsere Studie zeigt mögliche Auswirkungen, wenn die Internationale Gemeinschaft scheitert, angemessen auf die Bedrohung zu reagieren", sagt Arrighi. "Wir hoffen, dass unser Report kurz vor dem Klimagipfel ein Momentum schafft und die Politik die richtigen Schritte setzt." Investitionen in Klimaschutz und Katastrophenvorsorge könnten im besten Fall die Anzahl hilfsbedürftiger Menschen sogar reduzieren - und zwar auf 68 Millionen jährlich im Jahr 2030.

Der gesamte Bericht zum Download: www.ifrc.org/costofdoingnothing


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /