© skeeze pixabay.com /  PV-Anlage am Dach
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Höhere Temperaturen können zu weniger Erträgen aus Solarenergie führen

Laut MIT-Wissenschaftlern sinkt der Wirkungsgrad eines Solarmoduls mit jedem Grad erhöhter Temperatur um 0,45%. Die Forscher meinen jedoch, dass dies durch die weitere technologische Entwicklung auf diesem Gebiet überwunden werden wird

Vor kurzem tellten die MIT-Forscher Ian Peters und Tonio Buonassisi eine Studie vor, in der prognostiziert wurde, dass die globale Erwärmung die Wirksamkeit von Solarzellen (Photovoltaikzellen) negativ beeinflussen wird. Die von der Photovoltaik erzeugte Leistung sinkt nach Angaben der Wissenschaftler mit jedem Grad der Temperaturerhöhung um 0,45%.

Obwohl die Forschung darauf hindeutet, dass die Solarenergie mehr Grenzen hat als gedacht, insbesondere was das wärmende Klima betrifft, überwiegen jedoch die Vorteile immer noch die Nachteile.

Laut Andrius Terskovas, Leiter Business Development bei der Sun Investment Group, einem Investment Management- und Entwicklungsunternehmen, das sich auf Solarenergie spezialisiert hat, ist es wichtig, bei der Umstellung der mit fossilen Brennstoffen erzeugten Energie auf Strom, der mit anderen Mitteln erzeugt wird, auf dem richtigen Weg zu bleiben, um zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen.

"Obwohl die Studie einen durch die steigenden Temperaturen ausgelösten Rückgang der Leistung von Solarmodulen vorhersagt, ist eine umfassendere und schnellere weltweite Einführung erneuerbarer Energien erforderlich", sagte Terskovas. „Die globale Umstellung auf erneuerbare Energien zu verlangsamen, ist keine Option, da die Umstellung,weg von fossilen Energieträgern, dringend erforderlich ist. Wir brauchen weltweit mehr und nicht weniger Solar- und andere Anlagen für erneuerbare Energien, um jemals die Null-Emissions-Ziele zu erreichen und die negativen menschlichen Auswirkungen auf unseren Planeten zu begrenzen. “

Derzeit zeigt der Solarmarkt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Der Weltmarkt für Photovoltaik wird laut einer Marktstudie im Jahr 2018 auf fast 54 Milliarden geschätzt. Bis 2026 sollen es mehr als 333 Milliarden sein, bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 25%.

Einfach ausgedrückt, Sonnenkollektoren ermöglichen es dem Sonnenlicht, Elektronen in einer Photovoltaikzelle von Atomen zu lösen, wodurch elektrischer Strom erzeugt wird. Ein Solarpanel enthält viele kleine Photovoltaikzellen, und der Temperaturanstieg behindert diesen Prozess. Dies geschieht aufgrund einer „Verringerung der Leerlaufspannung mit steigender Temperatur“, schlagen die Forscher vor.

Es wird jedoch nicht jede Region gleichermaßen betroffen sein. Die Studie besagt, dass die südlichen Vereinigten Staaten, das südliche Afrika und Zentralasien zu den am stärksten betroffenen Gebieten gehören werden. Dennoch ist laut Terskovas zu vermuten, dass die wachsende Photovoltaikbranche in der Lage sein wird, Lösungen für die wärmebedingte Abnahme des Wirkungsgrades zu finden.

"Wie die neuen Forschungsergebnisse andeuten, könnten Solarmodule aufgrund möglicher neuer Erkenntnisse in der Materialwissenschaft künftig wirksamer werden", fügt Terskovas hinzu. „Man kann mit Sicherheit sagen, dass mit dem Wachstum des globalen Solarmarkts erheblich mehr Geld in die Entwicklung von technologischen Lösungen investiert wird, die den Prozess der Energieerzeugung mit Solarmethoden erheblich effizienter machen als heute. Studien wie diese werden hoffentlich als Katalysatoren für die Entwicklung von Technologien dienen, die die globale Erwärmung verhindern. Andererseits gibt es bereits Solarkraftwerke, die in extrem heißen Klimazonen betrieben werden und zuverlässig erneuerbare Energie liefern können. Ein gutes Beispiel ist Noor Abu Dhabi, ein kürzlich in Betrieb genommenes Solarkraftwerk in der Wüste in den Vereinigten Arabischen Emiraten, das bis zu 1117 Megawatt erzeugen kann. “


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /