© Extinction Rebellion Austria  / "Die-In" in Wien
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Breites Bündnis gegen die Klimakrise: Aktivist*innen „sterben“ vor Grazer Hauptbahnhof

Gemeinsame Aktion am 24.August um 5 vor 12

Graz – In den letzten Wochen hat sich ein Bündnis aus verschiedensten zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einzelpersonen gegründet. Im Rahmen gemeinsamer "Klimanotfalltreffen" diskutieren dutzende Beteiligte
wie der Klimawandel endlich mit der Dringlichkeit, die ihm gebührt, in den politischen Diskurs gerückt werden kann. Mit dabei sind u.a. Fridays for Future, Teachers for Future, System Change not Climate Change,
Extinction Rebellion, der Verein gegen Tierfabriken, Graz Animal Save und viele mehr. Weitere Mitstreiter*innen sind willkommen.

Als erste Aktion ruft das Bündnis zu einem „Die-In“ am 24. August um 5 vor 12 Uhr auf dem Europaplatz vor dem Grazer Hauptbahnhof auf. Bei einem "Die-In" legen sich die Teilnehmer*innen zusammen auf den Boden,
so als wären sie gestorben. Das Bündnis will damit den Protest gegen das weitestgehende Nichtstun der Politik in Sachen Klimakrise zum Ausdruck bringen. "Eine bereits messbare Folge des Klimawandels und Ökosystemzerstörung ist ein Artensterben dramatischen Ausmaßes. In Zukunft werden immer größere Teile des Planeten auch für Menschen unbewohnbar werden, wenn Regierungen, Konzerne und Konsument*innen weitermachen wie bisher."

„Wir lassen nicht locker. Der Die-In ist quasi ein Aufwärmen für die Week for Future von 20. bis 27.9. und den großen Earth Strike am 27. September. Es ist höchste Zeit, dass auch Erwachsene streiken!“, erklärt Valerie von Fridays for Future. Die streikenden Schüler*innen sind nicht allein in ihrem Protest, sondern werden von dem breiten Bündnis aus der Zivilgesellschaft unterstützt. Denn nach der Ausrufung des Klimanotstands müssen den Worten Taten folgen.

„Die Klimakrise verursacht schon jetzt unzählige Todesopfer. Mit diesem symbolischen Sterben zeigen wir, dass auch unsere eigene Zukunft auf dem Spiel steht. Deshalb fordern wir vom steirischen Landtag die Ausrufung
des Klimanotstands“, so Beatrix Rother-Schwerdtfeger von Artists for Future.

„Wenn wir nicht bald unsere Lebens- und Wirtschaftsweise drastisch verändern, wird die Klimakrise katastrophale Folgen für die gesamte Menschheit haben. In Graz brauchen wir deshalb jetzt eine radikale Verkehrswende. Fuß- und Radverkehr müssen oberste Priorität haben, denn wir brauchen eine Stadt für Menschen statt für Autos“, erklärt Martin Velo von System Change, not Climate Change!

„Das Artensterben aufgrund des Klimawandels wird bereits als sechstes Massensterben in der Geschichte des Lebens auf der Erde bezeichnet. Wir Menschen zerstören den Planeten in nie dagewesener Geschwindigkeit –
nicht nur für uns, sondern auch für unzählige andere Tierarten. Dabei möchten wir vor allem die Emissionen aus der Produktion von tierischen Produkten hinweisen.“, schildert Lena Remich, Aktivistin beim Verein gegen Tierfabriken.

„Wir möchten die Menschen über die Dramatik der aktuellen Klimazerstörung aufklären und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Handlungsvorschläge diskutieren. Wir beobachten eine latente, in Österreich noch nicht so stark wahrnehmbare und schwer darstellbare Katastrophe. Trotzdem sind sich die Klimaforscher*innen einig: Wir müssen sofort handeln. Leider werden genau diese Wahrheiten von vielen Politiker*innen ins Gegenteil umgekehrt.", so Jürgen Hense von Extinction Rebellion Graz.

Wer sich dem Protest anschließen möchte, ist eingeladen, am 24.8. ab 11:40 am Europaplatz vor dem Grazer Hauptbahnhof dabei zu sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /