© Land OÖ. / Rudi Anschober und Helga Kromp-Kolb rufen gemeinsam zur Beteiligung an klimaschutzjetzt.at auf
© Land OÖ. / Rudi Anschober und Helga Kromp-Kolb rufen gemeinsam zur Beteiligung an klimaschutzjetzt.at auf

Klimaschutz in Österreich: Die nächsten fünf Monate entscheiden!

Nach 30 Jahren gebrochener Versprechen hat die Übergangsregierung nun fünf Monate Zeit für wesentliche und historische Weichenstellung

Wien - Mit einem wirklich dringlichen Appell wandten sich am vergangenen Freitag Oberösterreichs Klimaschutzlandesrat Rudi Anschober und Univ.Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb als wichtige Vertreterin der Klimawissenschaft, an die Öffentlichkeit.

Die Zeit läuft uns davon. Seit 30 Jahren liegen alle Prognosen vor, seit 30 Jahren wird Österreichs Klimaschutzpolitik von Ankündigungen und gebrochenen Versprechen dominiert. Die Umsetzung fast aller Notwendigkeiten wurde in den letzten Jahrzehnten bereits angekündigt - vom Österreich-Ticket bis zur Energiewende - die Umsetzung fehlt allerdings zum großen Teil. Das muss sich nun dramatisch und schnell ändern. Die nächsten zehn Jahre, das sind nur zwei Legislaturperioden der Regierung, sind die letzte Chance, die Pariser Klimaschutzziele noch zu erreichen und genau darüber fällt in den fünf Monaten bis Jahresende die Entscheidung. Österreich befindet sich daher mitten in der Entscheidungsphase, und hat die wirklich letzten Chance beim Klimaschutz, bei den Weichenstellungen zum Erreichen der Pariser Weltklimaziele.


Der bisher vorliegende Entwurf für diesen entscheidenden Plan - die Wissenschaft sagt uns, wir haben maximal zehn Jahre Zeit für eine drastische Absenkung der Emissionen - ist katastrophal: Er würde zu Strafgeldzahlungen von bis zu zehn Milliarden Euro führen und muss bis Jahresende massiv nachgebessert werden. Auch von der EU-Kommission kommt massive Kritik. Berechnungen von Fachexpert/innen zeigen außerdem, dass Strafgeldzahlungen von bis zu zehn Milliarden Euro bis 2030 verursacht würden.

Die aktuelle Übergangsregierung muss den Nationalen Klimaplan, der bis Jahresende an die r EU-Kommission übermittelt werden muss, umfassend nachbessern, damit Österreich seine Klimaziele noch erreichen kann. Dazu bietet die Wissenschaft und die Klimaschutzlandesrät/innen aller neun Bundesländer der Bundesregierung die enge Zusammenarbeit an. Alle Klimaschutzreferent/innen haben sich bereits auf fünf große notwendige Nachbesserungen einstimmig geeinigt. Oberösterreichs Klimaschutzlandesrat Rudi Anschober hat diese zum Inhalt einer überparteilichen Petition gemacht, die in der Zwischenzeit bereits rund 10.000 Unterstützer/innen hat, darunter viele Prominente von Klaus Maria Brandauer, über Bischof Scheuer und Bischof Bünker, bis zum Vorstand von Wienerberger, Heimo Scheuch, Kärntens Landeshauptmann Kaiser, AK-Präsidentin Anderl u.v.a.m.

Diese Petition wird im September massiv verstärkt - viele Gemeinderatsbeschlüsse sind dazu in Vorbereitung - und allen am 29. September kandidierenden Parteien zur Unterzeichnung vorgelegt. am 13. September wollen die Klimaschutzlandesrät/innen bei einer Sonder-Konferenz neben der Umweltministerin auch Finanz- und Verkehrsminister an den Tisch bitten, damit endlich ein engagierter und ausreichender Klima- und Energieplan Österreichs entsteht. Dafür ist nur mehr 151 Tage Zeit.

Petition unterzeichnen:
klimaschutzjetzt.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /