© ÖGB / Sommerdialog zum Thema Klimawandel
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ÖGB: Rahmenbedingungen für klimabewusstes Leben notwendig

Der erste ÖGB-Sommerdialog diskutiert die Klimafrage vor allem auch als soziale Frage

Wien- "Es ist nett, wenn alle appellieren, dass sich Menschen in ihrem Verhalten ändern und ökologischer werden müssen. Das Problem ist aber, dieses geänderte Verhalten muss man sich auch leisten können", so ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian anlässlich des ersten ÖGB-Sommerdialogs zum Thema "Klimawandel und Hitze".

"Wenn wir darauf nicht achten, dann wird es in der ökologischen Zukunftsgesellschaft wieder eine Zweiklassengesellschaft geben - nämlich jene, die sich dieses neue Leben leisten können und jene, die es sich eben nicht leisten können." Daher müsse, so Katzian, die Klimafrage vor allem auch als soziale Frage diskutiert werden. Es sind Rahmenbedingungen und Übergänge notwendig, damit alle Menschen sich ein klimabewusstes Leben leisten können. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang auftaucht ist auch, ob die Verankerung der Schuldenbremse in der Verfassung richtig ist, so der ÖGB-Präsident. "In einer Zeit, in der es angesichts der bedrohlichen Klimasituation Veränderung und Wandel braucht, ist eine Innovationsbremse das falsche Signal."

Im Rahmen der Sommerdialoge tritt der ÖGB in den Dialog mit den VertreterInnen verschiedenster Institutionen, NGOs und Organisationen. An der gestrigen Diskussion, zu der der ÖGB einlud, nahmen VertreterInnen von Attac, Global 2000, Fridays for Future und der Wiener Stadtwerke teil. "Der Austausch von Positionen war schon immer eine wichtige Grundlage des Erfolgs unseres Landes und Schwerpunkt der täglichen Arbeiten der Gewerkschaftsbewegung. Daher führen wir ihn ungeachtet der politischen Verhältnisse auch mit voller Kraft im Interesse der ArbeitnehmerInnen weiter", sagt Ingrid Reischl, Leitende Sekretärin des ÖGB für Grundsatz.


GBH-Vorsitzender Josef Muchitsch sieht die Gefahr von Unfällen an besonders heißen Tagen Hitze: "Bei Temperaturen über 30 Grad steigt die Unfallgefahr massiv an, in Kombination mit dem 12-Stunden-Tag ist das Arbeiten schon fahrlässig und lebensgefährlich. Die Schwere der Unfälle nimmt ab der 8. Arbeitsstunde enorm zu. Ab der 10. sind bereits mehr Unfälle zu beklagen." Schutzmaßnahmen und Tageshöchstarbeitszeitgrenzen seien an Hitzetagen daher dringend notwendig, betont Muchitsch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /