© Jody Davis -pixabay.com / Dürre durch den Klimawandel
© Jody Davis -pixabay.com / Dürre durch den Klimawandel

Hart bei Graz: Der Gemeinderat ruft Klimanotstand aus

Die Gemeinde Hart bei Graz prescht vor beim Klimaschutz. In der Gemeinderatssitzung vom 4.7.2019 wurde nun der Klimanotstand in Hart bei Graz ausgerufen- Petition an steirischen Landtag

Neben der Auftaktveranstaltung "Hart bei Graz wird plastikfrei", der Teilnahme an der Klima- und Energiemodellregion GU Süd setzt die Gemeinde ein weiteres Zeichen zum Schutz der Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel. Konkrete Maßnahmen wurden beschlossen und in die Wege geleitet.

Bgm. Jakob Frey bringt den Antrag in die Sitzung ein: "Die Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen sind eine Aufgabe von höchster Priorität. Der Gemeinderat verpflichtet sich, rasch Maßnahmen zu setzen, welche den Ausstoß von Treibhausgasen nachweislich und massiv verringern."

Konkrete Maßnahmen als wesentliches Ziel

Es bleibt aber nicht beim Grundsatzbeschluss: Bereits Ende 2018 beschloss der Gemeinderat, die Gemeinde zu einer plastikfreien Gemeinde zu machen. Um Pendler öffentliche Verkehrsmittel schmackhaft zu machen, bietet die Gemeinde seit Mai vergünstigte Öffi-Tickets an. Die Energieraumplanung wird ressourcenschonende Anreize geben, öffentliche Gebäude werden mit einem Energiemonitoring ausgestattet um Ressourcenfresser zu finden, ein multimodaler Knoten (REGIOtim hilft Bewohnern, aufs Auto zu verzichten und ein überregionales Radwegekonzept sorgt in Zukunft für eine bessere Anbindung mit dem Zweirad.

Da sich das Klima aber nicht an Ortsgrenzen hält, wurde 2019 die Klima- und Energiemodellregion (KEM) GU Süd gegründet. Gemeinsam können regionale Klimaschutzprojekte über Gemeindegrenzen hinaus unterstützt werden. Mit einem neuen Kost-Nix-Laden setzt Hart bei Graz auf Nachhaltigkeit. Dinge können dort gratis abgegeben und mitgenommen werden. Auch der Harter Bauernmarkt stärkt die regionale Wirtschaft und regt an, lokal und direkt vom Bauern zu kaufen.

Der Gemeinderat hat auch beschlossen, eine Petition an den Steiermärkischen Landtag zu richten, die diesen auffordert, den Klimanotstand zu erklären und die Bevölkerung umfassend über die Klimakrise, ihre Ursachen und Auswirkungen sowie über die Maßnahmen, welche gegen die Klimakrise ergriffen werden, zu informieren.
Im Landtag wurde die Forderung den Klimanotstand auszurufen, die zu diesem Zeitpunkt von den Grünen und der KPÖ kam, im Mai noch abgelehnt, vielleicht hat sie auf diese Art und Weise eine neue Chance. Die Steiermark scheint betroffen, wie jüngste Unwetter und Hagelschäden erst kürzlich aufzeigten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /