© Ralf Kunze pixabay.com / Verkehr
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Verkehrswirtschaft stellt sich der Herausforderung Klimaschutz

WKÖ-Symposium Verkehr und Umwelt stellt die Zukunft der Mobilität ins Rampenlicht - Verkehrssektor beteiligt sich nach Kräften an CO2-Reduktion

Wien - Der Verkehrssektor stellt sich den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Der Reduktionsbedarf für den Sektor Verkehr beträgt gemäß #mission2030 der Bundesregierung 7,2 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 (Basis 2005). "Dieses Ziel gilt es, wirtschafts- und sozialverträglich und technologieoffen zu erreichen", erläutert Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). "Die Politik muss die Wirtschaft und Bevölkerung mit an Bord nehmen, Klimaschutz kann nicht gegen die Menschen gemacht werden."

Klimafreundliche Mobilität muss auf allen Ebenen möglich gemacht werden. Die Wege sind vielfältig: Leistungsstarke öffentliche Verkehrsmittel und sicherer Radwege sind anzubieten, emissionsfreie Antriebe und Kraftstoffe zugänglich zu machen, beim Güterverkehr sind Bahnen und Schifffahrt einzubinden. Das Symposium Verkehr und Umwelt, das unter Beteiligung hochrangiger Experten in der WKÖ stattfand, rückte die vielen Facetten der "Mobilitätswende" ins Rampenlicht.

Unternehmen brauchen Planbarkeit

Die Verkehrswirtschaft hat sich schon bisher nach Kräften für einen ökosozialen, nachhaltigen Mobilitätsmix eingesetzt und arbeitet intensiv daran, die CO2-Intensität des Transportsektors weiter abzusenken. "Wichtig für die Unternehmen ist dabei, dass sie für Ihre Investitionen in nachhaltige Technologien Rechtssicherheit und Planbarkeit über einen längeren Zeitraum haben. Förderungen und steuerliche Incentives werden notwendig sein, um hier die notwendige Dynamik zu erzeugen," plädiert Alexander Klacska, Obmann der WKÖ-Bundessparte Transport und Verkehr. Zudem müssten so manche in der Vergangenheit getroffene Maßnahmen neu bewertet werden. Klacska nennt ein Beispiel aus seinem Unternehmensalltag: "Ich muss mit meinen Lkw oft 20 Kilometer mehr fahren, weil ich diversen Fahrverboten ausweichen muss. Das trägt wohl kaum zur Verkehrs- und damit zur Emissionsvermeidung bei."

Die Maßnahmen zur Emissionsreduktion können freilich nicht an den Grenzen enden. Um im Transitverkehr mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern, braucht es Klacska zufolge europaweit Initiativen, etwa müssen in Bayern Zubringerstrecken zum Brenner Basistunnel ausgebaut werden.

Internationale Erfolgsmodelle kreieren

In Summe, so betont Schwarzer, sei es wichtig, so genannte Roll Models zu entwickeln, wo Investitionen in den Klimaschutz mit wirtschaftlichen Erfolgen einhergehen. "Erst solche Erfolgsmodelle, die weltweit Nachahmer finden, können global etwas bewirken. Denn Klimaschutz ist ein globales Thema. Wir wollen in Österreich unseren Beitrag leisten, doch Österreich und Europa allein werden das Problem nicht lösen können", so Schwarzer. Ziel müsse es sein, dass die Politik gemeinsam mit der Wirtschaft Lösungen erarbeitet, die von Konsumenten und Unternehmen gern angenommen werden. "Die Wirtschaft ist dazu bereit", betonen Klacska und Schwarzer.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /