© David Bohmann  PID / Stadträtin Ulli Sima und Stadträtin Kathrin Gaal sagen Hitzeinseln in Wien den Kampf an.
© David Bohmann PID / Stadträtin Ulli Sima und Stadträtin Kathrin Gaal sagen Hitzeinseln in Wien den Kampf an.

150 Grüne Häuser im Kampf gegen Hitzeinseln - Wiener Grünfassaden-Modul BeRTA ab jetzt im Praxistest

Grüne Fassaden als natürliche Klimaanlagen - bis zu 13 °C kühler

BeRTA: So heißt das extra für Wien entwickelte Grünfassaden-Modul, das in Kürze die ersten 50 Wände in Favoriten grün werden lässt. Interessierte können sich bis 23. Juni unter www.50gh.at für einen kostenfreien Trog anmelden.

Umweltstadträtin Ulli Sima und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal haben sich am Weltumwelttag von den Vorzügen des Modells BeRTA ("Begrünung - Rankhilfe - Trog - All-in-One") überzeugt. "Die durch den Klimawandel verursachten Hitzeinseln sind eine Belastung für viele Menschen, vor allem im stark verbauten Gebiet und so setzen wir eine Vielzahl von cooling-off-Maßnahmen in allen Bezirken. Es gibt ein Sonderbudget von 2,3 Mio. Euro für heuer und das Jahr 2020, mit dem wir die Bezirke bei der Errichtung von Nebelduschen, Wasserspielen oder der Pflanzung von Bäumen unterstützen", so Sima. Zur Kühlung in der Stadt tragen besonders die Grünräume und die begrünten Fassaden bei, die als natürliche Klimaanlage wirken. "Wir verdreifachen daher die Anzahl der begrünten Fassaden auf 150 in den nächsten beiden Jahren", so Umweltstadträtin Ulli Sima.

"Erderwärmung und Klimawandel stellen uns vor Herausforderungen, auf die wir im Wohnbau reagieren müssen. Begrünte Fassaden sind ein Schritt in die richtige Richtung, weil sie die Luft verbessern und dafür sorgen, dass die Wohnungstemperaturen in den heißen Sommermonaten weniger stark steigen. Und schön sind sie obendrein", so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

Zwtl.: Einreichfrist für die ersten 50 grünen Häuser geht bis 23. Juni!

Die Anmeldung für die ersten 50 Module im Zielgebiet Innerfavoriten ist unter [www.50gh.at] (http://www.50gh.at) möglich, die Einreich-Frist geht bis 23. Juni. Die 50 ersten Prototypen werden gratis zur Verfügung gestellt und wurden so konzipiert, dass sie wenig Betreuung benötigen. Der brandneue Prototyp kann ab sofort in der Buchengasse 77 im 10. Bezirk betrachtet werden. Als Projektbeteiligte setzt die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) damit einen innovativen Anreiz für ein breites Roll-Out von straßenseitiger Fassadenbegrünung.

Zwtl.: Grüne Fassaden senken gefühlte Temperatur um bis zu 13 °C

Die Stadt Wien selbst geht mit gutem Beispiel voran - so wurden etwa die Zentralen der MA 48 und der MA 31 mit begrünten Fassaden ausgestattet. Das neue, kostengünstige Grünfassaden-Modul verhilft vor allem in dichtverbauten Gebieten zu einer naturnahen und kühleren Umgebung mit mehr Grünraum und leistet damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen urbane Hitzeinseln: Die Pflanzen senken die gefühlte Temperatur in der Straße um bis zu 13 °C.

Bunt und individuell: Das BeRTA-Grünfassaden-Modul

Das BeRTA-Basismodul besteht aus einem Pflanzgefäß, Substrat, einer Rankhilfe und zwei Kletterpflanzen. Dabei wird Wert auf die Verwendung langlebiger und ökologischer Materialien gelegt. Der Trog bietet mit 40cm Tiefe und 80 cm Höhe 300 Liter Fassungsvermögen und ist mit Wasserspeicher so konzipiert, dass er möglichst wenig Betreuung benötigt. Je nach Gegebenheiten ist der Einsatz verschiedener Kletterpflanzen möglich, außerdem stehen 15 verschiedene Farben für den Trog zur Auswahl.




Projektbeteiligte 50 grüne Häuser:

* tatwort - Nachhaltige Projekte GmbH (Konsortialführung)
* DIE UMWELTBERATUNG
* GRÜNSTATTGRAU Forschungs- und Innovations- GmbH
* MA 22 - Wiener Umweltschutzabteilung
* Universität für Bodenkultur, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (IBLB), Department für Bautechnik und Naturgefahren

Das Projekt "50 grüne Häuser" ist Teil von "Stadt der Zukunft", dem Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie. Es wird im Auftrag des BMVIT von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH und der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) umgesetzt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /