© M.Kniele/umweltberatung- Natürlich gefärbt
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Ostern fair genießen

Wiener Umweltabteilung gibt Tipps für ein umweltfreundliches Osterfest

Frühlingszeit ist Osterzeit, und die ist naturgegeben bunt und voller kulinarischer Genüsse. Trotz Frühlingserwachen und Vorfreude aufs Nesterlsuchen sollten wir uns jedoch bewusst sein, dass unsere Traditionen und Bräuche auch Auswirkungen auf unsere Umwelt haben. Feiern mit gutem Gewissen macht daher gleich doppelt Spaß!

Die Null im Osterkörbchen ist unsere Nummer Eins!

Ostern ohne Eier – das ist unvorstellbar, gehören diese doch sicherlich zu den maßgeblichsten Lebensmitteln, die das Osterfest zu bieten hat. Auf den Tisch oder ins Osternest sollten nur Eier aus Bio-Freilandhaltung kommen. Diese erkennt man am Code 0. Diese Kennzeichnung bedeutet, dass das Ei aus biologischer, artgerechter Haltung stammt, das Huhn gentechnikfrei gefüttert wurde und keine vorbeugenden Medikamente sowie Farbstoffe oder Aminosäuren verfüttert wurden.

Neben der Produktionskennzeichnung ist auch der Ländercode von Relevanz. Die Herkunftsbezeichnung AT besagt, dass das Ei aus Österreich stammt und somit sichergestellt ist, dass deutlich höhere Haltungskriterien erfüllt werden als die EU-Mindeststandards vorschreiben. So verzichten die österreichischen GeflügelhalterInnen freiwillig auf das Schnabelkürzen – einen für die Tiere äußerst schmerzhaften und traumatischen Eingriff. Darüber hinaus achten sie darauf, keine gentechnisch veränderten Futtermittel einzusetzen. Berücksichtigen wir beim Kauf diese beiden Kriterien, entscheiden wir uns bewusst gegen Tierleid und zugunsten unserer Umwelt.

Regional, saisonal und biologisch genießen

Ostern ist traditionell auch eine Zeit für Gaumenschmaus. Gerade auch mit dem Kauf von Lebensmitteln haben wir die Chance, ein wirklich nachhaltiges Fest zu feiern.

Bei der Produktion von Biogemüse fallen bis zu 35 % weniger CO2 an als bei konventioneller Produktion. Regional und saisonal produzierte Lebensmittel werden nicht erst mit viel Ressourcenaufwand um die halbe Welt transportiert, sondern wachsen quasi in der Nachbarschaft. Ein Blick in einen Saisonkalender für Obst und Gemüse oder ein Besuch am Bauernmarkt erleichtern die Entscheidung.

Auch beim Fleisch gilt, bewusst einkaufen schützt Gesundheit und Umwelt. Wer gar nicht auf seinen Osterbraten oder den Schinken im Brotteig verzichten möchte und stattdessen einmal vegetarische Alternativen überlegt, der sollte beim Kauf jedenfalls auf Bioqualität zurückgreifen. Bioqualität garantiert nicht nur, dass auf gentechnisch veränderte Futtermittel, Hormone und Medikamente verzichtet wird. Die Tiere werden artgerecht gehalten, haben ausreichend Auslauf und soziale Kontakte und werden ihrem Naturell entsprechend gefüttert.

„natürlich gut essen“ gehen

Wer zur Feier des Tages auswärts essen gehen will, kann bei der Auswahl des Lokals auch auf die Auszeichnung „natürlich gut essen“ achten. Mit diesem Siegel werden jene Gastronomiebetriebe von OekoBusiness Wien ausgezeichnet, die bei der Wahl ihrer Lebensmittel auf Bioqualität, Regionalität, Saisonalität und das Tierwohl achten. Je nachdem, wie gut die Umsetzung gelingt, gibt es dafür die „natürlich gut essen“-Plakette in Bronze, Silber oder Gold.

Schokolade – süß, aber fair

Osterhäschen, Osterküken, Ostereier…. Die Form der Schokolade im Osternest ist vielfältig. Doch auch beim Schokoladekauf gilt: darauf achten, woher sie stammt. Schokolade mit Fairtrade Gütesiegel bereitet uns nicht nur einen kulinarischen Genuss sondern gibt uns auch die Sicherheit, dass diese unter menschenwürdigen Bedingungen produziert und gehandelt wurde.

Ebenfalls relevant, das Biosiegel. Die Menschen lieben Schokolade. Die dafür erforderlichen Kakaobohnen werden überwiegend in industriellen Monokulturen angebaut, die einen hohen Dünge- und Pestitzidbedarf haben. Und unter uns – Pestizide schmelzen nicht zart auf der Zunge!

Kakao aus kontrolliert biologischer Produktion garantiert eine nachhaltige Bewirtschaftung und einen achtsamen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen.

Das nachhaltige Osternest

Osternester suchen macht gute Laune. Damit diese auch lange erhalten bleibt und auch die Umwelt daran Freude hat, sollten wir die Osternester nachhaltig gestalten.

Wie wär’s zum Beispiel einmal mit einem 100 % essbaren (Bio)Osternest? In einem selbstgebackenen Germteignest und auf einem Kressebett sehen die mit natürlichen Zutaten gefärbten Bioostereier und Fairtradeschokohäschen gleich doppelt so hübsch aus.

Wir lieben Tiere – aber nicht als Geschenk

Keinesfalls verschenkt werden sollen zu Ostern lebende Tiere. Tiere sind Lebewesen, kein Spielzeug. Zugegeben, solange das Kaninchen ein flauschiges Baby ist, kann kaum jemand widerstehen. Doch Vorsicht, sie wachsen und können nicht zeitlebens im Osternestchen verweilen.

Tiere benötigen artgerechte Haltung, dazu zählen jedenfalls ausreichender Auslauf, artgerechtes Futter, Sauberkeit und die Sicherheit, dass sie regelmäßig und fürsorglich betreut werden. Unbedingt beachtet werden muss auch, dass Kaninchen, Meerschweinchen und Co soziale Tiere sind und auf jeden Fall mit Artgenossen gehalten werden müssen.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit, über verschiedene Initativen und Aktivitäten gibt es auf den Internetseiten der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 nachzulesen: www.umweltschutz.wien.gv.at/nachhaltigkeit


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /