© Scientists For Future / Pressekonferenz in Berlin
© Scientists For Future / Pressekonferenz in Berlin

#ScientistsForFuture: Mehr als 12.000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen stellen sich hinter FridaysForFuture

Mit einem Brief, der die Anliegen der Jugend unterstützt, zeigen jene, die wissen, was gegen den Klimawandel notwendig ist: Handeln ist ein Muss

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich, Deutschland und der Schweiz stehen nun gemeinsam für die Jugend auf: Sie stehen hinter den Schülern und Schülerinnen, die zum Klimaprotest für ein aktives Handeln gegen den Klimawandel aufgerufen. Im Rahmen der "Scientists for Future"-Initiative werden Unterschriften gesammelt, rund 12.600 Unterschriften von teilweise weltweit bekannten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen haben die Petition bereits unterschrieben.
„Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt“ – so die Überschrift einer Stellungnahme von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die unter dem Namen „Scientists For Future“ die seit Wochen demonstrierenden Jugendlichen unterstützen und deren Forderungen nach schnellem Handeln wissenschaftlich bekräftigen. Bis heute (Stand 12.3.2019- 22:00 h.. Korrigierte Zahl) haben rund 14.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz den Aufruf bereits unterzeichnet. Die Unterschriftensammlung soll noch bis Donnerstagabend laufen.

Dr. Gregor Hagedorn, Initiator der Initiative, freut sich:„Die rasante Zustimmung, die das Statement in der Wissenschaft erhalten ist überwältigend und zeigt, wie richtig und wichtig der Protest der Schülerinnen und Schüler ist.“

Die Stellungnahme, die heute von vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Anwesenheit von Luisa Neubauer und Jakob Blasel von Fridays For Future in der Bundespressekonferenz in Berlin präsentiert wurde, und zeitgleich in Österreich und der Schweiz vorgestellt wurde, fordert von der Politik, die Anliegen der jungen Generation Ernst zunehmen und Maßnahmen zu ergreifen. Die Politik stehe „in der Verantwortung, zeitnah die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Insbesondere muss klimafreundliches und nachhaltiges Handeln einfach und kostengünstig werden, klimaschädigendes Handeln hingegen unattraktiv und teuer“ heißt es in dem Papier.

Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der deutschen Bundesregierung zu Globalen Umweltveränderungen (WBGU) unterstützt dies: „Ökonomische Investitionen und technologische Innovationen brauchen angemessene politische Rahmenbedingungen. Dann wird der Umbau zur Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft machbar. Das ist eine große politische Herausforderung, die breite gesellschaftliche Unterstützung braucht und den Mut, aus der Zukunft zu denken, um herkömmliche Grabenkämpfe zu überwinden.“ Den Protest der Jugendlichen sieht sie als Aufforderung an die Politik, zu handeln. „Jeden Freitag werden Unterstützung, Mut und Zukunft lauter. Das sollte die EntscheiderInnen dieser Republik motivieren.“

Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW in Berlin, betont einmal mehr die Notwendigkeit, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, die den weltweiten Temperaturanstieg mit hoher Sicherheit auf 1,5°C zu begrenzen. „Dazu müssen wir in Deutschland möglichst innerhalb der nächsten 20 Jahre klimaneutral werden. Weder das aktuelle Reduktionstempo der Treibhausgasemissionen noch die von der Regierung geplanten Klimaschutzmaßnahmen reichen dafür auch nur ansatzweise aus. Es geht jetzt darum, sofort zu handeln. Erneuerbare Energien sind in der Lage, schnell, sicher und mittlerweile auch zu vertretbaren Kosten unsere gesamte Energieversorgung zu decken.“

Karen Helen Wiltshire, Stellv. Direktorin des Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), weißt darauf hin, dass die Klimawandelfolgen zuerst an den Küsten zu spüren sind: „Der menschliche Lebensraum, insbesondere die Küste, wo in Zukunft immer mehr Menschen leben müssen, ist hochgradig gefährdet durch den Meeresspiegelanstieg. Auch die Belastungen, die zum Beispiel durch Fischerei und Tourismus entstehen, werden den Druck auf die Küsten weiter zunehmen lassen. Wir müssen umgehend handeln, globale Küstenmanagementpläne sind unabdingbar.“

Scientists For Future gehen dabei auch auf die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels ein. Für Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, eine notwendige Konsequenz: „Ärzte müssen darauf hinweisen, wenn Leben bedroht ist. Die Klimakrise ist #die #Korrektur: eine der# größten Gesundheitsgefahren der Zukunft. Nach internationalem, wissenschaftlichem Konsens drohen Wasser- und Nahrungsmangel, direkte Auswirkung der Überhitzung auf den menschlichen Körper und neue Infektionskrankheiten. Gleichzeitig bieten die notwendigen Veränderungen in Mobilität und Ernährung sehr viele Vorteile, weil sie für Mensch und Planet gesünder sind.“

Die Stellungnahme kann noch bis Donnerstag, 14.3.2019, 23.59 Uhr von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter www.scientists4future.org unterzeichnet werden. Die endgültige Zahl der Unterzeichnenden wird am Freitag, 15.3.2019 auf der Fridays For Future-Demonstration in Berlin verkündet.

Pressekonferenz in Berlin:




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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /