© Stop Fracking Ca
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1,5°C Ziel versus Erdöl und Erdgas

LNG-Fracking Gas aus den USA? Öl und Gas aus Russland - Fracking-Projekte in Russland und vielleicht bald auch hier?

Wie dargestellt, laufen trotz der Notwendigkeit der Erreichung der Klima- und Energieziele, der Steigerung der Energieeffizienz und der Energiewende in der EU Diskussionen um Nord Stream II, Diversifizierung und den Import von LNG-Fracking-Gas aus den USA, welches nach Studien zu urteilen und auf die Umweltbilanz bezogen nicht besser sind als die Nutzung von Kohle.

Nach Meinung der Europäischen Umweltagentur erreicht aus gegenwärtiger Sicht die EU nicht ihre Klima- und Energieziele für das Jahr 2030. In Österreich sind die Treibhausgas-Emissionen gegenüber 1990 gestiegen. Im Rahmen der mission2030 und des Nationalen Energie- und Klimaaktionsplans stehen Diskussionen zum Energieeffizienzgesetz, zur Wärmestrategie, zum Erneuerbare Ausbaugesetz, ... an. Da sind sowohl auf Ebene der EU als auch in Österreich der Ausbau der fossilen Energieinfrastruktur sowie die Suche nach neuen Öl- und Gasquellen kontraproduktiv.

Die OMV sucht im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus nach Erdgas und Erdöl in Österreich mittels vibroseismischen Messungen, siehe „Bescheid Arbeitsprogramm Wien BMNT-68.150/0032-VI/11/2018, Bescheid Arbeitsprogramm NÖ BMNT-68.150/0031-VI/11/2018“.

Wichtige Unternehmen in Russland bei der Exploration von Erdöl und Erdgas

Für das Jahr 2016 informiert die us-amerikanische EIA (letzter Zugriff 26.01.2019) darüber, dass die nachfolgenden Unternehmen in Russland generell eine wichtige Rolle bei der Förderung von Erdöl spielen:

Rosneft, Lukoil, Surgutneftegaz, Gazprom (including Gazprom Neft), Tatneft, Bashneft, Slavneft, Novatek, Russneft, PSA operators

Bei der Erdgasförderung führte die EIA diese Unternehmen im Jahr 2016 auf:
Gazprom, Novatek, Rosneft, Lukoil, Surgutneftegaz, PSA operators

Im Bereich Fracking führt der Bericht Oilfield services market overview in Russia – 2018 diese russischen Unternehmen auf: Rosneft, Surgutneftegas, Lukoil, Gazprom Neft, Slavneft, Tatneft, RussNeft, Bashneft, andere (letzter Zugriff auf die Quelle am 10.02.2019)

Potenziale von unkonventionellen Kohlenwasserstoffen - Erdöl und Erdgas

Im Bericht "Technically Recoverable Shale Oil and Shale Gas Resources: Russia" (letzter Zugriff 26.01.2019) vom September 2015 mit Daten von 2013 präsentiert die EIA die technisch verwertbaren Ressourcen, die mit aktueller Technologie unabhängig von Öl- und Erdgaspreisen und -produktionskosten in Russland bereitgestellt werden könnten.

In kompakter Form finden sich auch im Bericht „Fracking Frenzy Bericht" (letzter Zugriff 26.01.2019) von Friends of the Earth Europe (FoE) aus dem Jahr 2014 Informationen über Russland zum Thema unkonventionelles Erdöl und Erdgas (Datenstand 2013) zu den technisch verwertbaren Ressourcen. Russland befand sich im weltweiten Ranking bei diesen Ressourcen auf Basis von Datenmaterial der EIA (letzter Zugriff 26.01.2019) bei Schieferöl auf Platz 1 und bei Schiefergas auf dem 9. Platz. Eindrucksvoll macht der erwähnte Bericht (von FoE) auch über Überschneidungen mit dem geografischen Vorkommen dieser unkonventionellen Ressourcen und mit Grundwasservorkommen aufmerksam.

Sanktionen durch die USA und die EU

Probleme bei der Erschließung der Potenziale stellen auch die US-Sanktionen gegen Russland dar.
Informationen dazu finden sich u.a. auf der Homepage des US-amerikanischen Schatzamtes:

  • https://www.treasury.gov/resource-center/sanctions/programs/pages/ukraine.aspx

  • https://www.treasury.gov/resource-center/sanctions/Programs/Documents/ukraine.pdf

  • https://www.treasury.gov/resource-center/sanctions/SDN-List/Pages/ssi_list.aspx

  • https://www.treasury.gov/resource-center/sanctions/SDN-List/Pages/default.aspx


  • Auch die EU hat Maßnahmen im Bereich der Öl- und Gasindustrie erlassen. Letzter Zugriff auf die Quelle am 04.02.2019.

    „Betroffen sind österreichische Unternehmen, die Güter (gemäß Anhang II der Verordnung (EU) Nr. 833/2014 igF) z.B. Rohre, Bohrgestänge oder bestimmte Maschinen, produzieren, die zur Verwendung bei der Erdölexploration und -förderung in der Tiefsee und der Arktis sowie bei Schieferölprojekten in Russland geeignet sind. Wenn hinreichende Gründe zur Annahme bestehen, dass die Güter für diesen Zweck zum Einsatz kommen, ist die Ausfuhr verboten, sei denn, die Ausfuhr erfolgt zur Erfüllung eines Vertrags, der vor dem 1. August 2014 geschlossen wurde.

    Leider dürfen wir aus rechtlichen Gründen prinzipiell keine Namen der Antragsteller nennen (aufgrund der schutzwürdigen Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Unternehmen).“ Quelle: BMDW-Presse per E-Mail auf eine Anfrage von Oekonews am 05.02.2019

    Aber das Land ist selbst in der Lage Technologien zu entwickeln. Beispiele:

    Am 04. Oktober 2016 heißt es „Gazprom, OMV, Montanuniversität Leoben und Russische Staatliche Gubkin-Universität für Erdöl und Gas unterzeichneten Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit und Kooperation“ auf der Homepage von Gazprom (letzter Zugriff am 01.02.2018).

    „Gemäß der Vereinbarung sind die Partner übereingekommen, Forschungskooperationen in mehreren Schlüsselbereichen zu implementieren. Diese umfassen z.B. Maßnahmen für effiziente Bohrtechnologien, Energieeinsparungen und Umweltschutz, Innovationen sowie Forschungs- und Entwicklungsmanagement.“

    Bereits am 06. Juni 2016 war auf der Homepage von Gazprom Neft zu lesen, dass die Gubkin-Universität Partner eines technologischen Konsortiums zur Untersuchung nicht traditioneller Reserven im Zusammenhang mit der Bazhenov-Formation ist (letzter Zugriff am 01.02.2019).

    Am 20.10.2017 findet man bei Gazprom Neft die Gubkin-Universität mit anderen Einrichtungen im Zusammenhang mit einem Artikel zur Errichtung eines Wissenschafts- und Technologiezentrum zur Unterstützung der Fracking-Forschung mit der Bazhenov-Formation (letzter Zugriff am 01.02.2019).


    Mindestens auch Lukoil kooperiert seit 2017 mit der Montanuniversität Leoben. „Das Ziel: eine enge Zusammenarbeit bei Wissenschaft und Forschung im Bereich Erdölförderung sowie ein intensiver Informationsaustausch. Dienstagnachmittag wurde in Leoben eine Kooperationsvereinbarung offiziell unterzeichnet.“ Letzter Zugriff auf die Quelle am 02.02.2019

    Am 15.10.2013 hieß es, dass in den nächsten drei Jahren die Investitionen der OMV in die Montanuniversität Leoben auf rund EUR 10 Mio. erhöht werden. Letzter Zugriff auf die Quelle am 03.02.2019.

    Auch in Russland laufen Fracking-Projekte (unkonvetionelles Erdöl und Erdgas)! Fracking dort = Fracking hier?

    Im Januar 2017 hieß es in der Financial Times (letzter Zugriff 26.01.2019): Gazprom Neft stellte im Sommer einen Rekord in Russland auf, indem 30 hydraulische Brüche entlang der Länge eines Bohrlochs im Cluster 933 vollbracht wurden. Russlands riesige Bazhenov-Formation in Sibirien wird vom US-Energieministerium als die größte Schieferöllagerstätte der Welt eingeschätzt.

    Im August 2017 war in Forbes zu lesen: „When Russia Finally Hops On Shale Bandwagon, OPEC Is Finished“ (letzter Zugriff 26.01.2019) sowie im März 2018 in Reuters (letzter Zugriff 26.01.2019), dass die russische Gazprom Neft davon aus geht, die kommerzielle Produktion von Bazhenovs Formation, der weltweit größten Schieferölressource, im Jahr 2025 starten zu können.


    Von Rosneft (letzter Zugriff 26.01.2019) findet sich am 12.03.2018 u.a.:

    „Die Beschleunigung des Produktionswachstums bei RN-Yuganskneftegaz war 2017 eine der wichtigsten Errungenschaften.“

    „Dieses Produktionsniveau wurde mehr als ein Jahr vor dem genehmigten Plan erreicht, nachdem moderne Bohrtechniken, technische Unterstützung in Echtzeit beim Bohren und Fertigstellen von Bohrungen sowie verbesserte Ölrückgewinnungsmethoden, einschließlich optimierter hydraulischer Frakturierung und mehrstufiger hydraulischer Frakturierung, eingesetzt wurden. Nach den Pilotversuchen auf den Feldern Prirazlomnoye und Priobskoye wurde der Bohrzyklus der horizontalen Bohrungen mit mehrstufigen Fracs mehr als halbiert.“

    In Westsibirien kommt Fracking mit horizontalen Bohrungen mit mehrstufigem hydraulischem Frakturieren (HW mit MSFrac) zum Einsatz bei den „Tochter-Unternehmen“ Yuganskneftegaz, Purneftegaz, Samotlorneftegaz, Nyaganneftegaz und Varioganneftegaz. Im Jahr 2016 wurden etwa 50% der an der Entwicklung dieser Unternehmen beteiligten Reserven gerade durch den Einsatz von HW mit MSFrac-Entwicklungssystemen in die Produktion genommen (letzter Zugriff am 26.01.2019).


    Lukoil informiert (Mitteilung nicht älter als von 2016) (letzter Zugriff 26.01.2019):

    „Das Unternehmen testet ständig neue Hochleistungstechnologien, um sein strategisches Ziel zu erreichen, die Produktion durch die Erhöhung der Reserven zu kompensieren. Trotz der Tatsache, dass die Reserven in den traditionellen Regionen des Unternehmens bereits seit langem aufgebaut sind, kann das Unternehmen weiterhin stabile Brunnenströme aufrechterhalten, während es in einigen Regionen sogar zu einer Verbesserung der Produktionszahlen kam. Die demonstrierte Leistung ist das Ergebnis des Einsatzes von Innovationstechnologien und der Verbesserung der Qualität geologischer und hydrodynamischer Modelle. Um die Leistung der Produktionsabläufe durch Kostensenkung und Produktivitätssteigerung zu verbessern, führt das Unternehmen Pilotprojekte durch.“

    Im Jahr 2016 führte es 844 „Frac-Jobs“ durch. In diesem Jahr entfielen im Rahmen der tertiären Ölgewinnung in Höhe von 21,85 Millionen Tonnen 31,59% und damit die meiste Menge bezogen auf eine Technologie auf „hydro fracturing“.

    „Texas Two Step“ ermöglicht das hydraulische Frakturieren in mehreren Zonen in einer vordefinierten Reihenfolge, ...“ LUKOIL war Russlands erstes Unternehmen, das diese Fracking-Technologie in einer Ablenkung (horizontale Bohrung) einsetzte.


    Surgutneftegaz (letzter Zugriff 26.01.2019) hält Patente für Fracking-Technologien.


    Gazprom Neft macht offiziell auf seiner Homepage darüber aufmerksam, dass 70% seiner Ressourcen (letzter Zugriff 26.01.2019) schwer erschließbar sind und diese mit Hochtechnologiebohrungen wieder in die Produktion gebracht werden können. Schlumberger ist bzw. war bei Projekten zur Erschließung von Potenzialen mit der Fracking-Technologie beteiligt. Technologien, die eine gewinnbringende Produktion von Bazhenov-Öl (Lagerstätte) im industriellen Maßstab ermöglichen würden, gibt es jedoch noch nicht. Diese Mitteilung dürfte sich auf das Jahr 2017 beziehen.

    Am 30.03.2018 meinte der Chef des Gazprom Neft „Science and Technology Centre“ (letzter Zugriff 26.01.2019) u.a.: „Die Bazhenov-Formation ist ein echter „Game Changer“ im russischen Schieferöl. Die Formation erstreckt sich über eine Million Quadratkilometer und enthält selbst bei einigermaßen konservativen Schätzungen dutzende Millionen Tonnen an Erdöl. Erste Versuche in der Produktion wurden bereits in den 1980er Jahren unternommen.“

    „Bisher ging es jedoch um einzelne Brunnen. Es gibt noch keine realisierbaren Technologien, die es uns ermöglichen würden, einen ganzen Block mit Bohrlöchern zu belegen und Öl wirtschaftlich zu produzieren. Wir arbeiten gerade an solchen Technologien.“

    Beispiel: In Novoportovskoye - im nördlichen Teil des Feldes (letzter Zugriff 26.01.2019) – will Gazprom Neft (Stand 12.12.2018) im Jahr 2020 mit Hilfe von Fracking acht Millionen Tonnen Öl pro Jahr fördern.

    Mit Hinweis auf das Jahr 2016 (letzter Zugriff am 26.01.2019) hieß es bei Gazprom Neft: „Auf der Lagerstätte Juschno-Priobskoje wurde erstmals in der russischen Öl- und Gasbranche ein 30-stufiges Fracking durchgeführt.“

    Priobskoje ist eines der größten Ölfelder der Welt. Ab 2006 sollte Erdöl aus Sibirien bis in die Raffinerie Schwechat rinnen, so der Standard am 06.11.2003 (letzter Zugriff 26.01.2019).


    Bei Gazprom (letzter Zugriff 26.01.2019) lässt sich zum Thema Fracking mit Stand 29. Juni 2018 finden:

    „Um die Produktion in der Region Nadym-Pur-Tas auf einem hohen Niveau zu halten, vervollkommnen wir Methoden für die Gasförderung aus der Cenoman- und Achimov-Formation, unter anderem anhand von fortschrittlichen Technologien des mehrstufigen Fracking.“


    Einblick in Kooperationen der OMV mit Gazprom mit Bedeutung für Österreich

    Zur Lagerstätte Juschno-Russkoje schreibt Gazprom (letzter Zugriff am 26.01.2019) u.a.: „Betreiber des Projekts ist die Aktiengesellschaft Severneftegazprom, an der Gazprom (40 Prozent) sowie Tochtergesellschaften der BASF AG (Wintershall Holding GmbH mit 35 Prozent) und der OMV AG (OMV Exploration & Production GmbH mit 25 Prozent) beteiligt sind.“

    „Gegenwärtig wird auf der Lagerstätte die Cenoman-Ablagerung ausgebeutet, während die Turon-Ablagerung sich in der Phase des Probebetriebs befindet.“


    Zum 05. November 2018 kann man u.a. auf der Homepage der Gazprom (letzter Zugriff 26.01.2019) lesen:

    „In Sankt Petersburg fand ein Arbeitstreffen zwischen dem Vorstandsvorsitzenden der PAO Gazprom, Alexey Miller, und dem Vorstandsvorsitzenden der OMV AG, Rainer Seele, statt.

    Im Rahmen des Treffens wurde ein Vertragszusatz zu Gaslieferungen nach Österreich unterzeichnet. In diesem Dokument ist vorgesehen, dass die Gasliefermengen nach Österreich um eine Milliarde Kubikmeter pro Jahr über die vertraglichen Mengen hinaus und für die gesamte Vertragslaufzeit erhöht werden.

    „Die Partner erörterten während des Treffens auch weitere Schritte bei der Implementierung der im Oktober dieses Jahres unterzeichneten Vereinbarungen. Es ging unter anderem um die Gründung eines gemeinsamen Koordinationskomitees für Zusammenarbeit beider Konzerne sowie um die Vorbereitung des Vertrags zur Beteiligung der OMV am Projekt zur Ausbeute der Blöcke 4A und 5A der Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoiskoje.“

    Am 04.10.2018 wurde eine Absichtserklärung zur strategischen Kooperation (letzter Zugriff 26.01.2019) zwischen Gazprom und der OMV unterzeichnet:

    „In diesem Dokument ist die Gründung eines gemeinsamen Koordinationskomitees für Zusammenarbeit im Erdgasbereich, einschließlich Exploration, Förderung und Transport, sowie auf dem Gebiet der wissenschaftlich-technischen Partnerschaft und Personalschulung vorgesehen.“

    „Am 5. Juni 2018 wurde eine Vereinbarung über die Verlängerung des bestehenden Vertrags zwischen Gazprom Export und OMV Gas Marketing & Trading GmbH zu russischen Erdgaslieferungen nach Österreich bis 2040 unterzeichnet. Zuvor galt dieser Vertrag bis 2028.“

    Die Unterzeichnung (letzter Zugriff 26.01.2019) fand im Beisein des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, und des österreichischen Bundeskanzlers, Sebastian Kurz, im Rahmen der 50-Jahr-Feier russischer Gaslieferungen nach Österreich statt.

    „Besonderes Augenmerk galt während der Treffen dem Projekt Nord Stream 2. Die Teilnehmer der Treffen stellten fest, dass die Bedeutung neuer Gastransportkapazitäten, wie der neuen Pipeline durch die Ostsee, angesichts der rückläufigen Eigenförderung in Europa erheblich zunimmt.“


    „2017 setzte Gazprom mit 9,1 Milliarden Kubikmeter einen neuen Gasexport-Rekord nach Österreich. Dies stellt eine Erhöhung von 50,3 % (um 3 Milliarden Kubikmeter) im Vergleich zu 2016 (6,1 Milliarden Kubikmeter) sowie eine Erhöhung von 33,8 % im Vergleich zu 2005 (um 2,3 Milliarden Kubikmeter) dar, als die vorhergehende Rekordmenge (6,8 Milliarden Kubikmeter) erreicht wurde. OMV ist Gazproms wichtigster Partner in Österreich.“ Letzter Zugriff auf die Quelle am 02.02.2019.

    Am 01. April 2016 unterzeichneten Gazprom und OMV Dokumente zur Entwicklung der strategischen Kooperation. Dabei ging es auch um „Übereinkommen für eine Kooperation und Partnerschaft im Bereich Wissenschaft und Technologie. Dieses Dokument beschreibt die Hauptbereiche der Wissenschafts- und Technologiekooperationen einschließlich Gasproduktion, Transport, Verarbeitung, Untergrundspeicher und Verkauf, Industrie- und Informationssicherheit, Energieeffizienz, Umweltschutz und Energiegewinnung aus Wasserstoff. Zusätzlich ist eine vertiefende Zusammenarbeit im Bereich von Forschung und Entwicklung vorgesehen.“ Letzter Zugriff auf die Quelle am 03.02.2016.


    Nord Stream I - Auch mit Fracking-Gas?

    Informationen zur Lagerstätte Juschno-Russkoje zu der offensichtlich die Cenoman-Ablagerung gehört, finden sich auf der Homepage der Nord Stream I (Stand Oktober 2011 (letzter Zugriff 26.01.2019))!

    „Das Gas kommt aus Sibirien

    In Westsibirien, 2.500 Kilometer von Moskau und nur gerade 60 Kilometer vom Polarkreis entfernt, liegt die russische Stadt Novy Urengoy. Aus dieser Region stammen 74 Prozent allen russischen Erdgases – kein Wunder, wird der Ort manchmal auch als „inoffizielle Gas-Hauptstadt Russlands“
    bezeichnet. Der Großteil des Erdgases, das durch die Nord Stream-Pipeline fließt, stammt ebenfalls aus dieser Gegend. Hier befindet sich das Erdgasfeld namens Juschno-Russkoje, an dem auch die Nord Stream-Shareholder Gazprom, E.ON und Wintershall beteiligt sind.

    Die Reserven des Erdgasfeldes Juschno-Russkoje werden auf 600 Milliarden Kubikmeter geschätzt.“

    Am 01.12.2017 teilte die OMV übrigens mit (letzter Zugriff 26.01.2019), die Akquisition des 24,99% Anteils am Juschno Russkoje Gasfeld abgeschlossen zu haben.


    Zur Lagerstätte Urengoiskoje (letzter Zugriff am 26.01.2019) heißt es u.a. auf der Webseite von Gazprom:

    „Gegenwärtig gilt die Ausbeute der schwer zugänglichen Achimov-Formation als aussichtsreiches Geschäftsfeld beim Ausbau des Vorkommens Urengoiskoje.

    Die Vorräte der Achimov-Formation der Kategorie С1 betragen in den Lagerstätten der Gazprom Dobycha Urengoy mehr als eine Billion Kubikmeter Gas und 400 Millionen Tonnen Kondensat.“
    „Derzeit bereitet Gazprom die Blöcke drei (3А), vier (4А) und fünf (5А) für den Lagerstättenabbau vor.

    Die Gasförderung aus fünf Blöcken wird nach Aufnahme des Vollbetriebs ca. 36,8 Milliarden Kubikmeter jährlich erreichen.“


    Novatek dürfte 2017 (letzter Zugriff 26.01.2019) Fracking im West-Yurkharovskoye in bis zu 4.100 m durchgeführt haben. Beim Erdgas gibt es in diesem Gebiet nachgewiesene Reserven (letzter Zugriff 26.01.2019) in Höhe von 24,2 bcm.

    Beispiele für Firmen mit Aktivitäten in Russland

    Mit dem Jahr 2014 führten Sanktionen der USA und der EU zur Beendigung von zwei Projekten in Russland durch Halliburton, so der Halliburton Annual Report 2017 (letzter Zugriff auf die Quelle am 09.02.2019).

    Der Halliburton Annual Report 2012 macht darauf aufmerksam, dass ein Kunde das Unternehmen im Zusammenhang mit Lösungen zur Förderung von Tight-Oil in Krasnoleninskoe Feld in Nyagan
    in West-Sibirien ausgewählt hat. Letzter Zugriff auf die Quelle am 09.02.2019. Das Feld gehört seit einigen Jahren Rosneft und war früher im Besitz von TKN-BP. Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder war dort übrigens als Aufsichtsrat tätig. Letzter Zugriff auf die Quellen ebenfalls am 09.02.2019.


    „Wo Laster, Transporter schwerer Ausrüstung und firmeneigene Busse mit bekannten Namen wie Surgutneftegas, Rosneft oder Gazpromneft verkehren, ist eins nicht weit: der Stoff, der unser tägliches Leben in Bewegung hält — Öl. Explorations-Dienstleister wie das russische Unternehmen Packer Service sorgen dafür, dass es effizient gefördert werden kann. Die wichtigsten Geräte dafür: Fracking-Pumpen, angetrieben von leistungsstarken, robusten MTU-Motoren.“ Letzter Zugriff auf die Quelle am 09.02.2019.

    C.A.T. oil (derzeit Petro Welt Technologies AG) hat den Unternehmenssitz u.a. in Wien. Am 18.02.2014 hieß es: ,,, ...einer der führenden Anbieter von Öl- und Gasfelddienstleistungen in Russland und Kasachstan, gab heute die erfolgreiche Vermarktung seiner Fracturing Kapazitäten bekannt. C.A.T. oils Tochtergesellschaft CATKoneft konnte eine Ausschreibung über einen Zweijahres-Auftrag in Höhe von EUR 148 Millionen (basierend auf einem Rubel-Euro-Wechselkurs von 47) bei seinem größten und langjährigen Kunden Rosneft gewinnen. Darüber hinaus erhielt CATKoneft im Rahmen einer weiteren Ausschreibung in Höhe von EUR 53 Millionen von Slavneft-Megionneftegaz für die Jahre 2014 bis 2016 den Zuschlag. In Verbindung mit den bereits bestehenden Dreijahres-Aufträgen von Lukoil und Rosneft hat C.A.T. oil erfolgreich mehr als 60% seiner Fracturing Kapazitäten in Zwei- bis Dreijahres-Verträgen vermarktet.“ Letzter Zugriff auf die Quelle am 03.02.2019

    „Das Unternehmen hat seit 1996 bereits mehr als zehntausend Bohrlöcher zementiert und ist gemessen an der Anzahl der Aufträge der größte unabhängige Fracking-Dienstleister in Russland.“ Bei der Aufteilung des Fracturings nach Unternehmen lag im Jahr 2017 Rosneft vor Surgutneftegaz, Tatneft, Lukoil, Gazprom Neft und sonstige. Quelle: „We go high. Integrierter Geschäftsbericht 2017", letzter Zugriff am 03.02.2019

    Im Vorstand findet sich u.a. ein ehemaliger leitender Mitarbeiter von Schlumberger in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Aufsichtsrat ebenso ein Mitglied, dass in einer führenden Position bei Schlumberger tätig war. Letzter Zugriff auf die Quelle am 03.02.2019.

    Weitere Informationen über Unternehmen, die in Russland tätig sind bzw. waren (unabhängig, ob Fracking oder nicht) finden sich in bzw. unter:

  • Oilfield services market overview in Russia – 2018

  • http://investinrussia.com/search?search=oil

  • http://investinrussia.com/search?search=gas&page=1


  • Generelle Informationen über Unternehmen aus Österreich mit Aktivitäten in Russland finden sich unter:
  • http://investinrussia.com/search?search=austria&page=1

  • Nord Stream II

    Das Gas wird über das einheitliche Gasversorgungssystem Russlands aus den nördlichen Gasfeldern zu Nord Stream 2 gelangen. Die vorgesehenen Hauptquellen für die Nord Stream 2-Pipeline sind die Jamal-Halbinsel und die Gasfelder an der Ob-Tas-Bucht im Norden Russlands einschließlich des Bowanenkowo-Feldes. Quelle: Nord Stream 2 AG per E-Mail am 28.01.2019 an Oekonews

    Mehr zu den Lagerstätten findet sich u.a. auf der Homepage von Gazprom:
  • http://www.gazprom.de/search/?view=news&query=Bowanenkowo

  • http://www.gazprom.de/projects/bovanenkovskoye/

  • http://www.gazprom.de/projects/yamal/


  • Ob es für diese und andere Gebiete in Russland für die Exploration vergleichbare Vorgaben mit Gesetzen wie in der EU (z.B. Umweltverträglichkeitsprüfung) gibt oder dabei Explorationstechniken wie Fracking zum Einsatz oder in diesen Gebieten entsprechende Projekte dazu gibt, kann die Nord Stream 2 AG nicht beantworten. Für die Frage nach Explorationstechniken, Betreibern oder Genehmigungsverfahren muss man sich an Gazprom wenden. Quelle: Nord Stream 2 AG per E-Mail am 29.01.2019 an Oekonews

    Abwackelung von Erdgas – ein weiterer Aspekt

    Entsprechend der Mitteilung der us-amerikanischen EIA hat Russland im übrigens im Jahr 2016 Erdgas in einer Größenordnung von „850 billion cubic feet (Bcf)“ als Begleitgas bei der Erdölförderung abgefackelt. Österreich hatte in diesem Jahr einen Erdgasverbrauch von 309 billion cubic feet (letzter Zugriff auf die Quellen am 01.02.2019).


    Artikel Online geschaltet von: / wabel /