Nein zu LNG-Fracking-Gas und Nord Stream II

Abhängigkeit von Rußland

Russland war im Jahr 2016 der Hauptlieferant von Erdöl, Erdgas und festen Brennstoffen für die EU.

Mit Nord Stream 2 würde man diesen Anteil weiter erhöhen. Die neue Pipeline verpflichtet zu zusätzlichen Gasimporten aus Russland – und das auf Jahrzehnte. Die EU hat sich im Rahmen der Energieunion aber vorgenommen den Anteil russischer Gaslieferungen zu mindern. Nord Stream 2 ist energie- und betriebswirtschaftlich unnötig. Schon Nord Stream 1 ist in weiten Teilen nicht ausgelastet.

Fossiler Energieträger versus Energieautarkie notwendig

Auch Gas ist ein fossiler Energieträger, und die Erfüllung der Pariser Klimaziele und der COP 24 erfordern eine vollständige schnelle Dekarbonisierung des Energiesystems und unserer gesamten Wirtschaft. Auf den Kohleausstieg muss also parallel auch der Gasausstieg folgen.

Die Nord Stream 2 behindert den Umstieg auf erneuerbare Energien. Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der EU hat sich in den letzten Jahren verlangsamt, ebenso die Ausschöpfung von Effizienzpotenzialen. Um den Klimawandel einzubremsen müssen wir beides wieder beschleunigen, in der gesamten EU und darüber hinaus. Wir brauchen die Energieautarkie! Also schnell raus aus Öl, Kohle, Gas und Atomenergie. Alle würden davon profitieren.

Wintershall meint, dass allein die leicht zu behebenden Gasleckagen den Emissionen aller chinesischen Kohlekraftwerke entsprechen.

LNG aus den USA und Nord Stream II sind ein weiterer Klotz am Bein der Energiewende!

Fracking-Gas ist von der Klimabilanz nicht besser als die Nutzung der Kohle.

Die US Involviertheit in LNG Terminals kann man jetzt ganz klar an vielen Orten sehen: Shannon LNG in Irland würde klar US-fracking Gas importieren, genauso das geplante LNG Terminal Krk in Kroatien (interessant für Österreich?) – hier sieht man überall Beteiligung von US Firmen.

Das LNG Terminal in Portugal, Sines LNG importierte schon einige Ladungen gefracktes US Gas, und auch in anderen Ländern ist leider schon eine „virtuelle US-fracked gas pipeline" installiert (zb. in UK, NL).

Auf der Homepage der US-amerikanischen EIA kann man schon nachvollziehen, welche EU-Staaten Franking-Gas importieren (https://www.eia.gov/dnav/ng/ng_move_expc_s1_m.htm?fbclid=IwAR2x27lTe8UumTaTFGmzDm7GskM5n6048vstm1fWsOCW32Kf3jHdO6fqFow) bzw. mehr über die oben genannten US-Unternehmen erfahren.



Die Zusammenfassung "EU Reference Scenario 2016. Energy, transport and GHG emissions Trends to 2050. Main results" aus dem Jahr 2016 sieht nach 2030 wahrlich einen Anstieg des Gasverbrauchs aber es ist ein Referenzszenario. Damals hatte man zudem noch andere Voraussetzungen. Wir wissen heute mehr hinsichtlich der Notwendigkeiten!

Eine andere Frage ist natürlich, wie man an der Nordstream 2 sieht, die Verquickung von Wissenschaft - Unternehmen (OMV) und Politik (ehemalige deutsche und österreichische Politiker mit guten Kontakten, die sich für den Bau der Pipeline einsetzen).

Beitrag von EUROSOLAR AUSTRIA


Artikel Online geschaltet von: / wabel /