© blickpixel- pixabay.com/ Stromnetz
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Strompreiszonentrennung selbst verschuldet

Korrektur nur durch Ausbau heimischer erneuerbarer Energien möglich

In der derzeit laufenden Diskussion über die Kostenbelastung aus der Trennung der deutsch-österreichischen Strompreiszone wird gerne auf deren Ursache vergessen. Nur durch die seit dem Jahr 2000 kontinuierlich ansteigenden Stromimporte nach Österreich und den dadurch verursachten Importsog hat sich eine für Deutschland unbefriedigende Situation ergeben. Die logische und lange angedrohte Folge war die Strompreiszonentrennung.

Die Trennung war daher vor allem eine Reaktion auf den viel zu geringen Ausbau erneuerbarer Energien in Österreich. Gerade die energieintensive Industrie hat stark vom mehrheitlich fossilen Überschussstrom und den billigen Preisen in Deutschland profitiert und sich gegen den Ausbau der Erneuerbaren gestemmt. Dass diese Politik letztlich kurzsichtig war, zeigt sich jetzt.

Die angestrebte Aufhebung der Strompreiszonentrennung zwischen Österreich und Deutschland ist nur dann realistisch, wenn die Ziele der Bundesregierung für 100% erneuerbaren Strom bis 2030 tatsächlich erreicht werden. "Die energieintensive Industrie muss Bundesministerin Köstinger für die ambitionierte Zielsetzung für den Ausbau erneuerbarer Stromkapazitäten in Österreich die Hand küssen", so Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Derzeit ist die Gefahr größer, dass die Importkapazitäten an der deutsch-österreichischen Grenze weiter gekürzt werden, und zwar wenn Deutschland aus der Atomkraft aussteigt und konsequente Schritte auch in Richtung Kohleausstieg setzt. Die derzeitige Grenzkapazität von 4,9 Gigawatt war ohnehin schon ein weitgehendes Entgegenkommen Deutschlands.

Mit den ins Spiel gebrachten Mehrkosten von jährlich 300 Millionen Euro aufgrund der Strompreiszonentrennung können die zusätzlichen Kapazitäten zur Erreichung des Ausbauziels der Bundesregierung praktisch zur Gänze finanziert werden. Es ist daher zu hoffen, dass die Erkenntnis über die neue Realität auch bei jenen Vertretern der Wirtschaft, die bisher beim Ausbau erneuerbarer Energien auf der Bremse gestanden sind, dazu führt, dass sie ihren Widerstand gegen die Ziele der Bundesregierung aufgeben.

"Beim Ausbau der erneuerbaren Energien geht es letztlich auch um die Herstellung der Versorgungssicherheit, die derzeit durch die hohe Importabhängigkeit jedenfalls nicht gegeben ist", schließt Püspök.

Quelle: www.erneuerbare-energie.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /