© DEZA / Megapostkarte am Aletschgletscher in der Schweiz
© DEZA / Megapostkarte am Aletschgletscher in der Schweiz

Weltrekord: Globaler Aufruf der Jugend zu "Action gegen den Klimawandel"

Weltgrößte Botschaft aus Postkarten - 125.000 Karten - Eine starke Stimme der Jugend im Kampf gegen den Klimawandel als Botschaft

© WAVE / Eine klare Botschaft der Jugend
© WAVE / Eine klare Botschaft der Jugend
© WAVE / Klimaschutzpostkarten aus unzähligen Ländern
© WAVE / Klimaschutzpostkarten aus unzähligen Ländern

Mit rund 125.000 Karten mit Klimaversprechen und -botschaften von Kindern und Jugendlichen aus aller Welt, darunter auch etliche aus Österreich (Diese wurden mit Unterstützung von OEKONEWS, Bundesverband nachhaltige Mobiltät und vielen anderen von den Schulen abgeholt) wird auf dem Jungfraujoch in der Schweiz, direkt am Aletschgletscher, derzeit ein neuer Guinness-Weltrekord aufgestellt: Die grösste Postkarte aller Zeiten soll auf den Klimawandel aufmerksam machen.

Der kürzlich erschienene Sonderbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) zeigt, dass es noch möglich sein sollte, die Klimaerwärmung global auf maximal +1.5°C zu beschränken. Diese Schwelle würde es erlauben, die negativen Auswirkungen auf ein einigermaßen erträgliches Mass zu beschränken.

Unter dem Klimawandel noch viel mehr als wir wird die derzeit junge Generation leiden.
Kinder und Jugendliche haben eine Schlüsselrolle übernommen: Sie wollen auch die treibende Kraft sein, die mit konkreten Taten gegen den Klimawandel überzeugt. Auf jeder einzelnen Postkarte ist deswegen das genannt, was man selbst gegen den Klimawandel macht oder rasch tun will.

Die Idee hatte Louis Palmer, Umweltpionier aus der Schweiz, der mit seiner WAVE Trophy, der größten E-Mobilrallye der Welt, bekannt ist.
Gestartet wurde mit dem Projekt der WAVE.Earth vor 2 Jahren. Damals beteiligten sich bereits rund 45.000 Schüler und Schülerinnen.
Bei der Klimakonferenz in Marrakesch entstand der erste Postkartenrekord mit den ganz speziellen Postkarten, die von den Schulen via E-Fahrzeugen abgeholt und bis nach Marrakesch transportiert wurden.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) aus der Schweiz baute die Aktion aus und unterstützte die Mobilisierung von Kindern und Jugendlichen im Kampf gegen den Klimawandel auf der ganzen Welt bei der Verbreitung ihrer Botschaft, indem sie die Idee weiter trug, direkt zu Kindern und Jugendlichen in Ländern, in denen sie arbeitet und die Karten dann in die Schweiz und auf den Gletscher transportieren ließ.

Der gewählte Ort für den Guinness-Weltrekord auf dem Aletschgletscher auf gut 3400 m ü. M. ist auch ein Signal dafür, dass hochgelegene Bergregionen und damit viele Gletscher überproportional von der Klimaerwärmung betroffen sind. Viele Gletscher werden rapide zurückgehen und schon in naher Zukunft vollständig verschwinden. Diese Entwicklung ist überall auf der Welt zu beobachten. Gerade die Alpenregion und natürlich auch die Schweiz mit ihren vielen Gletschern, ist besonders stark betroffen.

Im Zentrum der Aktion auf dem Jungfraujoch stehen die Klimaversprechen und -botschaften der jungen Menschen, welche zusammengefügt die grösste Postkarte aller Zeiten ergeben. Auf einer Gesamtfläche von rund 2.500 m2 sind zwei Botschaften zu sehen:

‘STOP GLOBAL WARMING # 1.5 °C’ und
‘WE ARE THE FUTURE GIVE US A CHANCE’.


Ein großer Anteil Karten stammt aus DEZA-Partnerländern, in denen die Aktion bei Schulen und Bildungsverantwortlichen auf starken Anklang gestossen ist. In vielen Partnerländern der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit sind die Folgen des Klimawandels bereits heute spürbar, dringende Anpassungsmassnahmen müssen vorgenommen werden. Die Betroffenheit der Jugend und das Verständnis für ein klares Bekenntnis ist daher genau dort besonders groß.

Die weltweiten Klimaveränderungen stellen die Entwicklungsakteure vor neue Herausforderungen. Der Klimawandel beeinträchtigt die Entwicklung und gefährdet bereits erreichte Fortschritte. Entwicklungsländer und arme Bevölkerungsgruppen sind zwar stärker von den Klimaauswirkungen betroffen, doch gleichzeitig nimmt auch der Anteil der Entwicklungsländer an den globalen Treibhausgasen ständig zu. Aus diesem Grund gewinnen der Klimaschutz und der Umgang mit dem Klimawandel in der Entwicklungszusammenarbeit zunehmend an Bedeutung.

Im Anschluss an den Guinness-Weltrekord wird eine gedruckte Postkarte hergestellt, um Botschaften von Jugendlichen in alle Welt zu verschicken. Einige davon sollen an die Teilnehmenden der nächsten globalen Klimakonferenz in Polen im Dezember 2018 vom höchsten Postbüro Europas auf dem Jungfraujoch gesendet werden.

Der gemeinsam mit WAVE (World Advanced Vehicle Expedition) und weiteren Partnern konzipierte Weltrekord wurde klimaneutral durchgeführt; sämtliche entstandenen CO2-Emissionen werden doppelt kompensiert.

Im Vorfeld wurden auch einige Klimapostkarten direkt von Kindern und Jugendlichen in Graz an Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger, als derzeitige Vorsitzende der EU-Umweltminister, übergeben. Eine Videobotschaft der Ministerin, mit dem Tenor, dass sie die Stimmen ernst nimmt, wurde während des Pressegesprächs in der Schweiz eingespielt: "Es besteht eine dringliche Notwendigkeit den Klimawandel zu bekämpfen!" pflichtet Köstinger den Kindern bei.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /