© blickpixel- pixabay.com/ Stromnetz
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AK Klimadialog zum Thema faire Ökostrom-Förderung

Diskutiert wurde die Frage, wie die Kosten der Energiewende gerecht verteilt können

Viermal so viel Ökostrom-Produktion wie derzeit ist bis zum Jahr 2030 notwendig, wenn Österreich die von der Regierung beschlossenen Ziele der Klima- und Energiestrategie in die Tat umsetzen will. Für AK Energieexperten Josef Thoman stellt sich daher die Frage, wie eine faire Verteilung der Kosten dieser Energiewende und ein effizientes Fördermodell aussehen könnte. Mit dieser Thematik beschäftigte sich der AK Klimadialog, der - in Kooperation mit dem Institute for Ecological Economics der Wirtschaftsuniversität Wien - heute, Freitag, in Wien stattfand.

Diskutiert wurde zwischen Johannes Schmidt (BOKU), dem zuständigen Sektionschef im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, Michael Losch und AK Energieexperten Josef Thoman.

Johannes Schmidt (BOKU) stellte seine Studie zur Neugestaltung der Förderung erneuerbaren Stroms vor. Statt des bisherigen Systems von Einspeisetarifen, die unabhängig von der Nachfrage und damit den Preisschwankungen am Markt sind, plädiert er für ein Prämiensystem, das Anreize schafft, dann mehr Strom zu produzieren, wenn mehr benötigt wird. Sektionschef Losch skizzierte die Überlegungen seines Ministeriums zur Neugestaltung des Fördersystems.

Derzeit wird der Ökostromausbau durch eine von den StromverbraucherInnen zu zahlende "Umlage" finanziert. "Bei nur rund einem Viertel des Stromverbrauchs zahlen die privaten Haushalte fast die Hälfte der gesamten Kosten", so AK Energieexperte Josef Thoman. Für die Reform des Fördersystems fordert die AK daher nicht nur ein effizientes Fördersystem, sondern auch eine breite ZahlerInnenbasis. "Nur wenn die Kosten fair verteilt werden, wird es gelingen, die notwendige Akzeptanz für die Umsetzung der ambitionierten Ziele in der Bevölkerung sicherzustellen", so Thoman weiter. Daher müssen auch andere, steuerfinanzierte Fördertöpfe stärker genutzt werden. Außerdem darf es keine Privilegierung Einzelner geben.

Bereits zum zweiten Mal hat die Arbeiterkammer Wien zum "AK Klimadialog: Energiezukunft sozial gerecht gestalten" geladen. Der nächste Klimadialog ist am 06. November zum "Nationalen Klima- und Energieplan" mit dem zuständigen Sektionschef Jürgen Schneider (BMNT).

Quelle: Arbeiterkammer Wien Miriam Koch


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /