© Alpenschutzverband
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Vorarlberg: AS LANGAT! Demomarsch für den Schutz der Natur

Es reicht mit Flächenverbrauch und Projekten, bei denen Naturschutz nicht berücksichtigt wird

Es reicht, das heißt "AS LANGAT!". So ist auch der Name eines Protestmarsches, den mehrere Vorarlberger Naturschutzorganisationen von 27.- 31.8. für den Schutz der Natur in Vorarlberg machen werden. Sie sehen den Marsch als Weckruf für einen andere Bodenpolitik und für weniger Flächenverbrauch und als eine Art Notwehr, denn in zahlreichen Bewilligungsverfahren haben weder die Naturschutzanwaltschaft noch die Umweltorganisationen eine Parteienstellung. Fatalerweise wird dann meist mit einem Verweis auf "das öffentliche Interesse" eine Bewilligung für ein neues Bauvorhaben, Tourismusprojekte und anderes erteilt. Das öffentliche Interesse liege jedoch, so die Vertreter und Vertreterinnen der Vereine, ganz eindeutig im Erhalt von Natur und nicht im Interesse von Unternehmen, wobei diesen wirtschaftliche Interesse einfach wichtiger seien. Als Beispiele wurden ein Speicherseeprojekt für eine Beschneiungsanlage im Wintertourismus und die Erweiterung eines Betriebes auf landwirtschaftlichen Flächen und deren Umwidmung in Gewerbegebiet genannt. Der Anstoß dazu kam vom Alpenschutzverband, eingebunden sind auch Naturfreunde, Naturschutzbund, Alpenverein und diverse Bürgerinitiativen. "Es ist genug, es ist einfach notwendig, nun ein starkes Zeichen zu setzen!" so der Vertreter des Alpenschutzverbands. So hat es beispielsweise gegen das Speicherseeprojekt mehr als 5000 Unterschriften gegeben.

"Böden sind die natürlichste und beste Klimaanlage, vor allem auch mit den Mooren und Feuchtgebieten die C02-Senke, Durch den täglich fortschreitenden Flächenverbrauch werden jedoch viele Anstrengungen gegen den Klimawandel wieder zunichte gemacht." so Hildegard Breiner vom Naturschutzbund. Es geht vor allem darum, in Zukunft einfach von Anfang an ein Mitspracherecht zu haben bzw. dass in kritischen Verfahren bereits beim Start eine Einbindung der Naturschutzanwaltschaft mit Parteienstellung erfolgt.

Vorarlberg ist das einzige Bdndesland, in dem die Naturschutzanwaltschaft keine umfassende Parteienstellung


AUFWACHA, UFSTOH, MITGO!

So lautet die Devise. Der Protestmarsch beginnt im Hafenbereich Bregenz und geht bis auf die Bielerhöhe. Auf den fünf Tagesetappen finden Kundgebungen mit Live Musik statt. Schlusskundgebung ist am Freitag, 31. August auf der Bielerhöhe.
Folgende Stationen stehen am Programm:
Mo 27.8. Bregenz – Dornbirn – Hohenems
Di 28.8. Hohenems – Götzis – Feldkirch
Mi 29.8. Feldkirch – Ludesch
Do 30.8. Bludenz – Schruns – Gaschurn
Fr 31.8. Gaschurn – Bielerhöhe

Die Naturschutzorganisationen fordern:
• den sofortigen Stopp des ausufernden Bodenverbrauchs
• einen ressourcenschonenden nachhaltigen Qualitätstourismus
• die ausschließliche Förderung einer naturverträglichen Bio-Landwirtschaft
• die strikte Einhaltung der Schutzziele in Naturschutzgebieten
als dominierendes öffentliches Interesse
• den sofortigen Stopp von Förderungen für naturzerstörende Projekte
• die umfassende Parteistellung der Vorarlberger Naturschutzanwaltschaft


Gesamtes Programm


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /