© oekonews /Kurz vor dem Start in Zell am See
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ROCK ELECTRIC: Von Zell am See nach Belgrad mit dem Geist von Nikola Tesla

Eine Million elektrische Kilometer, ein Treffen mit Nikola Tesla und ein Science Fiction Autor... eine Reise für EUROPA

© oekonews / Der Strom beim Laden im Metron Institut kommt vom Dach
© oekonews / Der Strom beim Laden im Metron Institut kommt vom Dach
© oekonews / Die Kleinsten aus dem Metron Institut malten auf unserem Bild
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© oekonews -Karin Neckamm/ E-mobiles Treffen in  Ljubljana
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© oekonews- Laden mit NRGkick.. eine Rettung
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© oekonews / Frühstück mit Aussicht in Belgrad
© oekonews / Frühstück mit Aussicht in Belgrad

Was haben die EU-Präsidentschaft und eine Reise von Österreich nach Bulgarien und zurück mit Elektroautos und einem Weltrekord mit einer Million gefahrenen Elektroautokilometer miteinander zu tun? Es begann in Zell am See von dort machte sich eine kleine Delegation direkt von der IONICA aus , einer Veranstaltung, die E-Mobilität am Land, am Wasser und in der Luft in ihren Mittelpunkt stellte, in Richtung Osten auf den Weg. 2500 km von Zell am See nach Sofia und zurück bis Wien, auf möglichst C02-neutrale Art und Weise, gleichzeitig mit vielen ganz besonderen Begegnungen mit Bürgern und Bürgerinnen Europas, denen Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien oder E-Mobilität ein Anliegen ist. Dahinter steht der Wunsch, die Menschen quer durch Europa zu verbinden und aufzuzeigen, dass es wir sind, die Bürgerinnen und Bürger, die die Energiewende und die Mobilitätswende schaffen können, mit erneuerbarer Energie und E-Fahrzeugen, eine Wende, die von den einzelnen Menschen und nicht von der Politik kommt.

Drei Österreicher und ein Deutscher haben sich dafür auf den Weg gemacht: Hansjörg von Gemmingen, Weltmeister der e-mobilen Langstrecke, der „Kilometerkönig“ der E-Mobilität, der 2010 einen Tesla Roadster kaufte und seitdem unvorstellbare mehr als 1 Million km rein elektrisch gefahren ist, statt wie andere es tun einfach zu fliegen. Sein Tesla Model S weist bereits mehr als 650 000 km am Tacho auf. Außerdem dabei Kurt Krautgartner, der bereits im Oktober 2017 zeigte, dass einiges mit E-Fahrzeugen möglich ist, der Gewinner der ersten Elektroauto-Rallye Afrikas, der Rive Maroc. Um nach Marokko zu kommen, fuhr er in wenigen Tagen mehr als 5600 km mit seinem Hyndai Ionic. Die Damen vom "Electric Ladies Team" punkten ebenfalls mit Langstreckenerfahrung und belegten bei der E-Rallye in Marokko den zweiten Platz: Doris Holler-Bruckner fuhr dafür von Wien nach Marokko und zurück eine insgesamt rund 8800 km. Karin Neckamm, die zweite Dame im Ladies Team, war ebenfalls in Marokko im Oktober dabei. Alle drei Österreicher sind übrigens im Bundesverband nachhaltige Mobilität für eine mobile Wende engagiert.

Gemeinsam hatten sich die vierköpfige Delegation zwei Ziele gesetzt. Ziel eins: Zeigen, dass Elektroauto fahren überall möglich ist, auch Langstrecke, nicht nur entlang von Superchargern oder Schnellladestationen. Die Reise war ein Härtetest für die Ladeinfrastruktur entlang der Strecke. Mit teilweise extrem wenigen Lademöglichkeiten, und mit keiner Information, ob die Infrastruktur funktioniert oder nicht. So gab es nahe der bulgarischen Grenze, bei Dimitrovgrad zwar eine Ladestation, aber aufgrund von Bauarbeiten war diese ohne Strom. Zum Glück waren sie zuvor bereits ab Belgrad besonders effizient und teilweise langsamer gefahren, aus ein wenig Vorsicht heraus, sonst hätten sie es definitiv nicht in der geplanten Zeit bis nach Sofia geschafft.

Das zweite Ziel für den Roadtrip war mit dem Wechsel der EU-Präsidentschaft von Bulgarien nach Österreich verknüpft: Die Elektroauto-Enthusiasten hatten in Sofia mehrere Termine vereinbart, mit Deligierten der EU-Kommission, mit Firmenvertretern aus dem Umwelttechnikbereich, u.a. mit denen sie über Lösungen zur Mobilität der Zukunft diskutierten und aufzeigten, dass die europäischen Bürger dazu bereit sind, auf saubere und nachhaltige Energie umzusteigen.

Von Zell am See bis Belgrad

Die Reise begann am Sonntagnachmittag in Zell am See, nach einigen spannenden Gesprächen über E-Fahrzeuge mit Richard Absenger vom Kaiserhof in Anif, der als Pionier der Energiewende und Präsident des Bundesverbands nachhaltige Mobilität seine Firmenflotte bereits zu 100% auf Elektrofahrzeuge umgestellt hat, deren Stromquelle im Alltag die Photovoltaikanlage am Dach und am Carport des Hotels ist. Der Kaiserhof hat dem Ladies Team sein Tesla Model S für die Reise zur Verfügung gestellt. Erster Zwischenstop war der Tesla Supercharger im Lungau, wo die derzeitigen Vergünstigungen für E-Fahrzeuge für Unternehmen bei Ladepausengesprächen im Mittelpunkt standen. Elektroautos rechnen sich für Firmen wirtschaftlich, so das Resümee.

Weiter ging es bis nach Slowenien, wo am Montagvormittag ein Termin beim Metron-Institut am Programm stand. Jasna und Andre Pejcak empfingen die Gäste trotz Feiertag und es war viel von den neuesten Entwicklungen zur Speichertechnologie, von autarken Mikronetzen für Gemeinden, und mehr zu erfahren. Zum Metron-Institut kam außerdem Oliver Hromada von Eurozem, der über den Alpen-Adria-Award und die raschen Marktveränderungen der E-Fahrzeuge in den letzten 9 Jahren berichtete. Die Zusammenarbeit zwischen den slowenischen und den österreichischen Verbänder im Bereich E-Mobilität sollte mehr forciert werden, soviel war man sich einig.

Die Reise führte weiter nach Ljubljana, wo Science Fiction Autor Eugen Lambert aus Großbritannien bewies, dass ein Europatrip auch aus einer anderen Richtung her kein Problem ist. Weiter ging es nach Zagreb und Belgrad, wo ein zweiter vorhandener Destination Charger im Hotel leider verparkt war. Rettung in der Not für das rasche Laden beider Fahrzeuge über Nacht war ein NRG-Kick-Kabel. Das Umstecken auf die zweite Wallbox führte am nächsten Morgen möglicherweise zu einem kleinen Stromausfall im Hotel, wodurch beim Frühstück kein heißer Kaffee zu erhalten war. Aber e-mobilitätsgeeichte Langstreckenfahrer und -fahrerinnen kann so etwas wohl nicht erschüttern. Hauptsache zuerst Strom fürs Fahrzeug – noch dazu mit genialer Frühstücksaussicht auf die ultraschmale Garage und ein dann wieder ladendes Elektroauto, nachdem der Elektriker gekommen war. Daher war Zeit genug, um zu erfahren, dass der geniale Erfinder Nikola Tesla extremst besorgt darüber war, dass die Menschen die Ressourcen auf der Erde zu schnell verbrauchen. Ende gut, alles gut = Autos geladen, Abfahrt Richtung Sofia. Es muss wohl der positive Geist von Nikola Tesla im Hintergrund gewirkt haben, nachdem nicht nur die Autos, sondern auch das Hotel benannt war.


MERCI - Danke an Schneider Electric , DiniTech für NRGkick und Kaiserhof Anif für ein Elektroauto der Tour sowie weitere Menschen, denen Nachhaltigkeit, E-Mobilität und ein gemeinsames Europa ein Anliegen ist.

#ELEKTROAUTO #EUROPA #PASSION #LifeIsON


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /