© ÖAMTC / Studie ÖAMTC AM.PLUS zeigt breite Zustimmung der Bevölkerung
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Bald Aufhebung von "IGL-Hunderter" für Elektro-Autos?

Köstinger will Ausnahme für E-Autos bei IG-Luft-Tempolimits: E-Autos sollen ab 2019 von IG-L-Tempolimits befreit werden - Umfrage zeigt breite Zustimmung der Bevölkerung

Wien- Elektroautos sind im Kommen. Die Zulassungszahlen steigen und die bestehenden Förderungen zeigen Wirkung. „Wir wollen nun weitere Maßnahmen setzen, um Elektro-Mobilität in Österreich zu stärken. Ziel ist es, den Anteil an E-Autos in Österreich deutlich zu erhöhen. Das ist ein wichtiger Schwerpunkt in der Klima- und Energiestrategie #Mission2030,“ erklärt Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und meint: „In vielen Gemeinden und Städten können E-Autos bereits gratis parken oder die Busspur benutzen. Der Ausbau des Ladenetzes ist ein anderer wichtiger Baustein.“

"Nun wollen wir einen weiteren Schritt gehen und den E-Autos den IG Luft 100 und 80 öffnen. Damit kommen E-Autos nun wirklich auf die Überholspur.“ Alle E-Autos, die über das grüne Kennzeichen identifizierbar sind, sollen künftig von Geschwindigkeitsbegrenzungen gemäß IG-Luft („Luft-Hunderter/-Achtziger“) ausgenommen werden.

Dafür will Köstinger die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Länder, die für Maßnahmen gemäß IG-Luft zuständig sind, die Möglichkeit haben, diese Ausnahmen umzusetzen. Derzeit ist der „Luft-Hunderter“ auf rund 300 Streckenkilometern anwendbar und könnte in Zukunft für alle Elektro-Autos ausgesetzt werden. Die Ausnahme für E-Fahrzeuge könnte im Idealfall schon Anfang 2019 in Kraft treten.

„Mit dieser Maßnahme wollen wir ein starkes Zeichen für die Unterstützung von sauberer Mobilität setzen“, meint Köstinger. Am Wochenende findet in Niederösterreich am Wachauring der e-Mobilitätstesttag statt, bei dem man verschiedenste E-Autos testen kann. „Wer einmal ein E-Auto getestet hat, der ist in der Regel begeistert. Die Ausnahme der E-Autos beim IG-Luft-Hunderter soll einer von vielen weiteren Anreizen zum Umstieg sein“, so Köstinger.

Breite Unterstützung für die Pläne

Die Ankündigung wird äußerst positiv aufgenommen. Der Bundesverband nachhaltige Mobilität freut sich über das aktive Handeln von Seiten des Nachhaltigkeitsministeriums.
"Wenn man wegen der Luftschadstoffe lokal langsamer fahren muss und Elektrofahrzeuge keine Schadstoffe ausstossen, dann können wir diese Forderung von Ministerin Köstinger nur breit unterstützen!" so Doris Holler-Bruckner aus dem Präsidium des Bundesverbands nachhaltige Mobilität.

Auch der ÖAMTC begrüßt die Pläne, den "Luft-Hunderter" bzw. "Luft-Achtziger" für E-Fahrzeuge aufzuheben. Die Ministerin erfüllt damit eine langjährige Forderung des Mobilitätsclubs. "Denn wieso sollte ein Tempolimit, das zur Reduktion von Luftschadstoffen aktiviert wird, für emissionsfreie E-Fahrzeuge gelten?" so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.

Das zeigt auch eine im Jänner 2018 vom Mobilitätsclub unter 1.977 Mitgliedern durchgeführte AM.PULS Online-Studie zum Thema Tempolimits. Demnach wären mehr als die Hälfte der Befragten dafür, dass "Luft-Tempolimits" nach dem Verursacher-Prinzip gelten, E-Autos also ausgenommen wären.


Zufriedenheit mit aktuellen Tempolimits

In der AM.PULS Online-Studie hat der Mobilitätsclub auch die allgemeine Meinung zu den derzeit in Österreich geltenden Tempolimits abgefragt. Demnach halten 64 Prozent 130 km/h auf Autobahnen für angemessen, 33 Prozent würden gerne schneller fahren, nur drei Prozent empfinden Tempo 130 als zu hoch. Noch deutlicher ist die Meinung der Befragten zum Hunderter auf Freilandstraßen: 87 Prozent halten diese Geschwindigkeit für angemessen, nur sieben Prozent wollen ein niedrigeres Limit. Für die Studie "Tempolimits" wurden 1.977 ÖAMTC-Mitglieder ab 18 Jahren im Jänner 2018 repräsentativ befragt. Die Erhebung wurde im Rahmen von ÖAMTC AM.PULS online österreichweit durchgeführt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /