© schropferoval - pixabay.com / Photovoltaikanlage am Dach
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Weiter Warten auf Photovoltaik-Förderung

Rückfall in den Stop-and-Go-Modus lähmt die PV-Branche in Österreich

Das Interesse an Photovoltaik ist in Österreich nach wie vor ungebrochen hoch. Wer jedoch davon ausgeht, dass eine Investition für sonnige Stromproduktion auch von der Bundesregierung kräftig unterstützt wird, der irrt gewaltig. Trotz vollmundiger Versprechen und großartiger Sonntagsreden gibt’s zum aktuellen Zeitpunkt praktisch gar keine bundesweiten finanziellen Anreize, und dies mitten in der PV-Hauptsaison. In der Vergangenheit wurde das Photovoltaik-Förderprogramm des Klima- und Energiefonds immer zur Eröffnung der Welser Messe Ende Februar gestartet. Heuer ist alles anders, aber leider nicht besser. Wann bzw. ob diese Förderschiene heuer tatsächlich startet ist nach wie vor ungewiss.

Österreich zählt beim Solarstromausbau im europaweiten Vergleich zu den Schlusslichtern. Unsere Nachbarn Deutschland, Tschechien und Italien weisen weitaus höhere pro Kopf Anteile an PV-Stromproduktion auf. Der gesamte PV-Zuwachs in Österreich betrug 2017 magere 150 MWp, eine Leistung, die zB in China oder in den USA bereits von so manchem einzelnen PV-Kraftwerke erreicht wird. Die Schweiz und sogar Ungarn errichteten im Vorjahr mehr PV-Leistung während hier zu Lande die PV-Errichter im ausufernden Bürokratiedschungel zu ersticken drohen.

Um unseren Strom bis zum Jahr 2030 aus nachwachsenden Rohstoffen produzieren zu können, bräuchten wir eine Verzehnfachung der vorjährigen Ausbaurate. Die Regierung spricht nun von einem 100.000 Dächerprogramm. Eine vollkommen unzureichende Forderung, die eher an Energie-Stammtischgespräche aus den 80er Jahren erinnert, als an ein echtes Konzept. Dies wäre lediglich eine Verdreifachung der momentanen Installationsleistung und damit viel zu wenig ambitioniert.

Für den raschen und substatiellen Ausbau von Photovoltaik fehlt in Österreich:
.) OeMAG-Tarifförderung ohne Deckelung - die zentrale Forderung!
.) Autarkiegrad als Ziel (statt Eigenverbrauchsfalle!)
.) Maximale Anlagengröße statt Dimensionierung nur nach Eigenverbrauch
.) Vorranggesetz für Erneuerbare Energie
.) Planbarkeit und Investitionssicherheit
.) Einfache und transparente Förderabwicklung


Artikel Online geschaltet von: / willfurth /