© Gerd Altmann
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Finanzierung für nachhaltiges Wachstum- "Action now"

Die EU prüft, wie Nachhaltigkeitsaspekte in ihren finanzpolitischen Rahmen integriert werden können, damit Finanzmittel für nachhaltiges Wachstum mobilisiert werden

Klimawandel wirkt sich auf viele Bereiche aus: Migration, Sicherheit, Umweltschäden und mehr. Viel Geld ist notwendig, um die Energietransformation voranzutreiben. Ein Wandel ist ein Muss, auch in der Finanzierung. Andere Kapitalflüsse in eine nachhaltige Wirtschaft sind notwendig, die Finanzmittel sollten nur für Investitionen bereitgestellt werden, die ökologische, soziale und Governance-Überlegungen berücksichtigen.

Die Europäische Union unterstützt nachdrücklich den Übergang zu einer kohlenstoffarmen, ressourceneffizienteren und nachhaltigeren Wirtschaft und steht an vorderster Front bei den Bemühungen um ein Finanzsystem, das nachhaltiges Wachstum unterstützt.

Im Jahr 2015 wurden mit der UN-Agenda 2030, den Sustainable Development Goals und deren Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie mit dem Pariser Klimaabkommen wichtige internationale Abkommen geschlossen, die ein Handeln notwendig machen. Das Pariser Abkommen enthält auch die Verpflichtung, die Finanzströme an einen Weg hin zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Entwicklung auszurichten.

Um die in Paris vereinbarten Ziele der EU für 2030 zu erreichen, samt einer Senkung der Treibhausgasemissionen um 40%, müssen wir eine Investitionslücke von schätzungsweise 180 Milliarden EUR pro Jahr schließen.

Die EU gibt bereits Impulse, um mit dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen und anderen Initiativen die erforderlichen Investitionen anzustoßen. Das Ausmaß der Investitionsproblematik übersteigt jedoch die Kapazität des öffentlichen Sektors. Der private Finanzsektor spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung dieser Ziele.

Ein Umstieg aller Investitionen in nachhaltigere Technologien und Unternehmen ist notwendig. Das Wachstum muss auf nachhaltige Weise finanziert werden um damit einen Beitrag zur Schaffung einer CO2-armen, klimaresistenten und kreislauffähigen Wirtschaft zu erreichen.
Wie in ihrer Mitteilung "Kapitalmarktunion - Beschleunigung der Reform" angekündigt, hat die Europäische Kommission im Dezember 2016 eine hochrangige Expertengruppe für nachhaltige Finanzierungen (HLEG) eingerichtet, die aus 20 hochrangigen Experten der Zivilgesellschaft, des Finanzsektors, der Wissenschaft und Vertretern europäischer und internationaler Institutionen besteht. Die Gruppe hat Ratschläge ausgearbeitet, wie
öffentliches und privates Kapital in Richtung nachhaltiger Investitionen gesteuert werden kann und welche Schritte Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden unternehmen sollten, um in diese Richtung zu handeln.
Diese Dynamik soll weiter geführt werden, um die Unterstützung und das Engagement von EU-Politikern und wichtigen privaten Akteuren für die im Finanzsystem erforderlichen Veränderungen zu erreichen.

Nun ist es notwendig, diesen spannenden Aktionsplan der EU-Kommission vorzustellen und konkrete Folgemaßnahmen zu vereinbaren. Eine derzeit stattfindene Konferenz soll den Impuls und eine gemeinsame Vision zu nachhaltiger Finanzierung liefern, um die Debatte und die Schlussfolgerungen des Europäischen Rates zu unterstützen.

"Action now", dazu müssen die Menschen hinter den Finanzsysteme umdenken und die gesamte Gesellschaft muss umdenken, damit alle Mitel in die richtige Richtung aktiviert werden. "Die Kapitalmärkte sind eines der mächtigsten Instrumente gegen den Klimawandel," wie Michael Bloomberg bei der Konferenz feststellt. "Dieser Plan ist ein wichtiger Schritt vorwärts. Heute haben wir die Möglichkeit, eine globale Enscheidung voranzutreiben, damit nachhaltige Finanzierung von der Nische in den Massenmarkt geht."

Der Zug ist abgefahren, und er fährt nachhaltig, weltweit, weit über die EU hinaus.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /