© PublicDomainPictures/pixabay.com
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Deutschland: Kein Aufbruch zur Energiewende?

Kein Bekenntis zur Beschleunigung des Ausbaus

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, meint:
„Wir begrüßen die angestrebte Beschleunigung des EE-Ausbaus. Was leider noch aussteht, ist ein klares Aufbruchssignal und Bekenntnis zur Neuen Energiewelt mit ihren enormen Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Mit Homöopathie ist dem Klimaproblem nicht beizukommen. Die Energiewende darf nicht länger halbherziges Stückwerk bleiben. Eine Verständigung auf wesentliche wirksame Maßnahmen zur Umsetzung der Klimaziele in allen Sektoren muss im Rahmen von Koalitionsverhandlungen dringend nachgeholt werden. Die geplanten „Kommissionen“ werden dies allein nicht leisten können."

Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert von der nächsten Bundesregierung eine Vervielfachung der Solarenergie-Nutzung im Wärme-, Strom- und Mobilitätssektor. Von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Energiewende sei die Herstellung fairer Marktbedingungen durch Einführung einer wirksamen CO2-Bepreisung sowie die Beseitigung bestehender Marktbarrieren und Ausbaudeckel für die Solar- und Speichertechnik. Nach einer Branchenbefragung unter mehreren hundert Solar- und Speicherunternehmen hat der BSW die wichtigsten zehn Maßnahmen aufgezeigt, wie mit Hilfe der inzwischen preiswerten und ausgereiften Solar- und Speichertechnologie die Energiewende zum Erfolg geführt werden kann (vgl.: http://bsw.li/2wyNgFB ).

Einer der Punkte ist die Aufstockung des Auktionsvolumens ebenerdig errichteter Solarparks von derzeit 600 Megawatt im Jahr auf mindestens 3 Gigawatt (GW). Die nun im Rahmen der Sondierungsgespräche beschlossenen Sonderausschreibungen verfolgen das Ziel, in den Jahren 2019 und 2020 jeweils 2 GW Solar- und Windparks zusätzlich zu errichten. Körnig: „Das ist ein Anfang, der für die Folgejahre dringend verstetigt und ausgebaut werden muss.“

Der BSW fordert, nun gleichzeitig den jährlichen Photovoltaik-Ausbaukorridor von 2,5 GW deutlich anzuheben und den 52-GW PV-Gesamtdeckel zu streichen. Andernfalls werde die Sonderausschreibung ins Leere laufen und zu einem ungewollten Einbruch der PV-Investitionen bei Gebäuden führen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /