© Lisa Rastl / Kleinkraftwerk Akademie
© Lisa Rastl / Kleinkraftwerk Akademie

Neu im Klub der Hundertjährigen: Kleinwasserkraftwerk Akademie

Das Kleinwasserkraftwerk Akademie in Wiener Neustadt feiert seinen 100. Geburtstag.

„Trotz des stolzen Alters vieler unserer Kraftwerksstandorte ist die Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft nach wie vor ein wichtiger Baustein in unserem Energiemix. Die EVN Kleinwasserkraftwerke werden seit Jahren Schritt für Schritt auf den neuesten Stand der Technik gebracht“, so evn naturkraft Geschäftsführer Friedrich Zemanek.

Das Kleinwasserkraftwerk Akademie wurde im Jahre 1903 von der k.u.u. Heeresverwaltung errichtet, 1916 auf die jetzige Form erweitert und schließlich 1917 in Betrieb genommen. Von der evn naturkraft wurde das Kraftwerk seit 1924 als Pachtwerk betrieben und erst 2003 gekauft. Das Kraftwerk nutzt das Wasser des Kehrbaches und versorgt mit einer Leistung von 480 kW über 800 Haushalte in der Region mit umweltfreundlichem Strom.

100+: Die pure Nachhaltigkeit

1917 ging das neue Kraftwerk Akademie am Kehrbach in Betrieb. Es handelt sich um ein zweites Kraftwerk an dieser Kehrbachstaustufe. Das Kraftwerksgebäude liegt in Fließrichtung rechts. Bereits 1902 wurde linksseitig ein Kraftwerk für den Bedarf der Militätarkademie gebaut, das mittlerweile stillgelegt ist. Sein wie eine kleine Burg gestaltetes Krafthaus steht noch.

Das Kraftwerk von 1917 war ein Projekt der Kriegswirtschaft im 1. Weltkrieg. Eigentümer waren die staatlichen Industriewerke Wöllersdorf. 1924 pachtete die NEWAG das Kraftwerk von der Republik Österreich. Jahrzehnte später ging es ins Eigentum der EVN über. Das Kraftwerksgebäude wurde von der k.u.k. Militäroberbauleitung für Artilleriebauten geplant.

Den Generator lieferten die Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke, die Francisturbine lieferte die Leobersdorfer Maschinenfabrik. Im quaderförmigen Kraftwerksgebäude, das im Sockelbereich und beim Eingangstor mit Steinverkleidungen an eine historische Festungsbauweise erinnert, befindet sich seit 100 Jahren derselbe Generator. „Es handelt sich um einen echten Dauerläufer, der mit Ausnahme von Wartungsarbeiten und während der jährlichen Kehrbachabkehr ununterbrochen Strom erzeugt mit einer Dauerleistung von rund 400 KW. Das ist für heutige Maßstäbe nicht besonders viel aber dafür eben kontinuierlich, jahrein, jahraus“, so Zemanek.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /