© C. Bruckner
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Plattform „Crowdfunding für Gemeinwohl“: Erfolgreicher Start, rasch finanzierte Projekte

Im August ging die Plattform www.gemeinwohlprojekte.at an den Start, flugs waren die ersten vier Projekte ausfinanziert und starten in die Umsetzung – ein schöner Erfolg für die erste Gemeinwohl-Crowdfunding Plattform Österreichs.

Gemeinwohl-Prüfung für Gütesiegel

Die Besonderheit des „Crowdfunding für Gemeinwohl“ ist, dass die eingereichten Projekte in einem dreistufigen Prozess auf ihre Gemeinwohl-Orientierung und Machbarkeit geprüft werden. Unter anderem werden Ökologie, Nachhaltigkeit, Transparenz sowie ethisches Finanzmanagement bewertet. Dabei werden die 5800 Genossenschafts-Mitglieder in den Evaluierungsprozess einbezogen. So finden die Projekte vom Start weg Unterstützung bei einer breiten Community von Gleichgesinnten: “Der Erfolg der Plattform zeigt: Gemeinwohlorientierte Projekte zu unterstützen, das verleiht Sinn und motiviert viele Menschen, mitzumachen“, freut sich Peter Zimmerl, Vorstand der Genossenschaft für Gemeinwohl.

Projektvielfalt mit Nachhaltigkeit und Sinn

Die ersten vier erfolgreich finanzierten Projekte: Ankauf einer Pflanzen-Ölmühle, zwei Bürgerstromanlagen in der Steiermark, sowie zwei (Schiebe-)Tunnel für ein Permakultur-Projekt in Niederösterreich, in Summe wurden innerhalb von drei Monaten 183.400 Euro aufgebracht. Die Projekte sind sowohl spenden- als auch gegenleistungsbasiert.

Kooperation statt Konkurrenz

Die Plattform wurde in Kooperation mit der Spendenplattform Respekt.net gelauncht, die ihre Expertise beigesteuert hat. Horst Harlacher, Vorstand Respekt.net: „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere langjährige Erfahrung im spendenbasierten Crowdfunding mit der Genossenschaft für Gemeinwohl gemeinsam weiterentwickeln können. Die Plattformen Respekt.net, mit dem Schwerpunkt auf zivilgesellschaftliche Initiativen auf der einen Seite und gemeinwohlprojekte.at, mit der Spezialisierung auf Projekte, die das Gemeinwohl im Fokus haben auf der anderen Seite, ergänzen sich perfekt. Wie die rasche Finanzierung der ersten Projekte zeigt, besteht eine große Sehnsucht nach sinnvollen Investments. Wir gratulieren herzlich!"

Bürgerstrom kann noch mitfinanziert werden

Auch das dritte steirische Sonnenstrom Projekt hat bereits den angestrebten Schwellenwert erreicht: Diese neuen Bürgerstromanlagen in Weiz und Gutenberg sind schon beinahe ausfinanziert. Für die Investition winkt eine Rendite von 2,5% und es können noch einige wenige Solar-Paneele erworben werden. Also: Schnell dabei sein und zu nachhaltiger Energie aus der Region für die Region beitragen!

Neues Projekt gegen Lebensmittelverschwendung

Das aktuellste Projekt mit Gemeinwohlsiegel ist „Best of the Rest“, das für den österreichischen Klimaschutzpreis nominiert war. Jährlich werden in Österreich 168.000 Tonnen an essbaren Lebensmitteln weggeworfen. Der Kärntner Verein Best of the Rest verarbeitet einen Teil dieser in unterschiedliche Produkte und bietet achtsame Kochworkshops an.

Über die Genossenschaft für Gemeinwohl:

Die 2014 gegründete Genossenschaft für Gemeinwohl steht für ethische Finanzdienstleistungen. Sie hat die Crowdfunding-Plattform initiiert und sammelt auch selbst Startkapital für den Aufbau weiterer ethischer Finanzdienstleistungen in Österreich. Derzeit erfolgt der Lizensierungsprozess, um ab kommendem Jahr das erste Gemeinwohl-Konto Österreichs für den täglichen Zahlungsverkehr zu etablieren. Alle Menschen, Vereine und Unternehmen mit Wohnsitz in Österreich, Deutschland und der Schweiz können ab 200 EUR Teil der Genossenschaft werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /