900 neue Green Jobs: Österreichs Umwelttechnik trotzt der Krise
Wien – Während andere Branchen unter der angespannten Wirtschaftslage leiden, präsentiert sich Österreichs Umwelttechnik als Jobmotor: Laut dem aktuellen Konjunktur-Barometer Umwelttechnik-Wirtschaft ist die Beschäftigung 2024 um 2,21 Prozent gestiegen – das bedeutet über 900 neue Green Jobs. Mehr als die Hälfte der Betriebe blickt zudem optimistisch auf 2025 und erwartet weiteres Wachstum.
Bundesminister Norbert Totschnig betonte beim Green Tech Summit des Ministeriums die Bedeutung der Branche: „Die Umwelttechnik ist ein zentraler Motor für Klimaschutz und nachhaltiges Wachstum in Österreich. Gerade in einem schwierigen Umfeld Arbeitsplätze nicht nur zu sichern, sondern sogar neue zu schaffen, zeigt eindrucksvoll die Stärke und Widerstandskraft dieser Unternehmen.“
Die Botschaft aus der Branche ist klar: Viele Antworten liegen im grünen Wachstum – gefragt sind kluge Investitionen und ein funktionierender Heimmarkt, auf dem Demoprojekte umgesetzt werden können. Denn ohne Export können Green-Tech-Unternehmen nicht bestehen.
Totschnig will dafür auch privates Kapital aktivieren. Kontinuität bei der staatlichen Unterstützung sei ebenfalls gesichert: 2026 und 2027 stehen jeweils 360 Millionen Euro für Programme wie Raus aus Gas zur Verfügung. Schon ab November sollen neue Förderprogramme anlaufen.
Der internationale Wettbewerb bestätigt diesen Kurs: Im Eco Innovation Index 2024 liegt Österreich auf Platz drei innerhalb der EU – deutlich über dem Durchschnitt. Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft und eine nationale Strategie zur Ressourceneffizienz zeigen bereits Wirkung.
„Österreichs Unternehmen verbinden Innovation mit ökologischer Verantwortung und zukunftsfähigen Lösungen auf dem Weg zur klimaneutralen Zirkularität – das ist ein Erfolgsmodell, das wir weiter stärken wollen“, so Totschnig.
Um dieses Potenzial auszubauen, lud der Minister Unternehmerinnen und Unternehmer zu einem Kamingespräch ins Parlament. Diskutiert wurden unter anderem die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Förderung des Heizkesseltauschs und die Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft zur echten Kreislaufwirtschaft. Wichtig sei es nun, die Überzeugungskraft der Branche sichtbar zu machen.
Auch die politische Rahmensetzung steht im Fokus: Totschnig betonte, dass ein Klimagesetz entscheidend sei – die Eckpunkte dazu finden sich bereits im Regierungsprogramm.
Beim EU-Umweltministerrat am 18. September 2025 will der Minister Österreichs Position weiter stärken: „Ich werde die Anliegen und die Leistungen unserer Umwelttechnikunternehmen mit Nachdruck einbringen. Europa braucht diese leistungsstarken Technologien – und Österreich hat sie“, so Totschnig.