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2050: Zwei Milliarden Autos belasten das globale Klima

17.11.2005

Daniel Goeudevert, früherer VW–Vorstand, fordert konsequentes Umdenken und neue Antriebskonzepte / Kontroverse Experten–Diskussion auf dem internationalen „Zukunftspodium Automobil"

„Mobilität wird künftig einen höheren Preis haben. Sie nachhaltig zu gewährleisten erfordert dringenden Handlungsbedarf". Dies ist eine der Kernaussagen einer spannenden Diskussionsrunde von Experten, die auf dem internationalen »Zukunftspodium Automobil« in Luzern Thesen künftiger Mobilität kontrovers diskutierten. Im Mittelpunkt der Diskussion standen aktuelle Themen wie Klimawandel, Ölreserven sowie notwendige neue Denkansätze zum Thema Auto und Mobilität in der Automobilindustrie und in der Gesellschaft.
Nach Prognosen von British Petroleum werde der weltweite Fahrzeugbestand von heute rund 800 Millionen Autos bis zum Jahr 2050 auf rund 2 Milliarden Fahrzeuge steigen. Noch vor gut 40 Jahren betrug der globale Fahrzeugbestand erst 60 Millionen Autos. Zugleich werde die weltweite Energienachfrage bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent zunehmen. Nach wie vor werde Erdöl dabei den größten Teil des globalen Energiebedarfs decken. „Erdöl wird es auch in diesem Jahrhundert zur Genüge geben", meinte Marcel Krämer, Generaldirektor von Britisch Petroleum (BP) Schweiz und bei der europäischen Organisation der Erdölindustrie EUROPIA demnächst als Executive Officer für den Bereich Government Affairs and External Affairs in Brüssel zuständig. Auf dem Zukunftspodium Automobil ließ Krämer jedoch vollkommen offen, welchen Preis Öl eines Tages haben wird.
Die Herausforderungen an Industrie, Politik und Gesellschaft sind gewaltig. Denn für die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert bedeutet der vermehrte CO2–Ausstoß, laut Krämer sie ein prognostizierter Anstieg um bis zu fünf Grad Celsius und mehr zu erwarten. Tragfähige Antworten auf die vielen brennenden Fragen fehlen. „Wir dürfen dem nicht tatenlos zusehen", appellierte Krämer vor Vertretern der internationalen Industrie– und Finanzwirtschaft.
Referenten und Teilnehmer der spannenden und kontroversen Podiumsdiskussion waren neben Krämer auch der frühere Automobilmanager und Querdenker Daniel Goeudevert, sowie Ivo Menzinger, Chef des Bereiches Sustainability & Emerging Risk Management von der Schweizer Rückversicherung Swiss Re und der Vorsitzende das Berliner Instituts für Mobilitätsforschung ifmo der BMW Group, Detlef Frank.
Um auch in 20 oder 40 Jahren noch mobil zu bleiben, „müssen wir die Weichen heute stellen", betonte Peter E. Braun, Verwaltungsratspräsident der Schweizer iQ Power AG und Initiator des neuen Podiums. „Wir brauchen tragfähige Antworten auf die vielen brennenden Fragen", sagte Braun. Das Zukunftspodium Automobil sei eine geeignete Plattform, „um Themen von gesellschaftspolitischer Relevanz und Verantwortung im Zusammenhang mit Automobil und Mobilität auf neutralem Boden zu diskutieren und Denkanstöße sowie ein Bewusstsein für die Herausforderungen der Zukunft in dieÖffentlichkeit zu tragen".
Die drohenden Umweltkatastrophen als Folge der zunehmenden globalen Erwärmung und steigenden CO2–Emission, „können wir uns derzeit nicht einmal ausmalen", warnte Krämer. Der Hurrikan Katrina habe lediglich „einen ersten Vorgeschmack geliefert". Um den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, dürfe es im Jahr 2050 nur ebenso viel an schädlichen CO2–Emissionen geben wie bereits heute.

Handeln ist auch Aufgabe der Autoindustrie

Für den Branchenkritiker Daniel Goeudevert und ehemaligen Automobilmanager bei Citroën und Renault sowie früheren Vorstand bei Ford und Volkswagen sei eine Entschärfung des sich zuspitzenden ökologischen Problems neben der Politik auch Aufgabe und Verantwortung der Automobilindustrie. Das Antriebssystem für das Auto sowie eine drastische Verringerung der CO2–Emission werden hierbei entscheidend sein. Derzeit sehe Goeudevert bei immer mehr PS und steigendem Fahrzeuggewicht jedoch nur Halbherzigkeit. Die Branche sei eingeklemmt zwischen Absatzproblemen, Kostendruck, hohen Treibstoffpreisen und wachsendem Klimaproblem. Solange die Klimaänderung nicht durch eine Katastrophe auch in Europa spürbar werde, „werden wir notwendiges Handeln weiterhin nur durch Geldspenden für die Opfer ersetzen" mahnte Goeudevert. Zwar besitze die Industrie die Fähigkeit, neue Konzepte auch wirkungsvoll umzusetzen, doch vermisse er „den tatsächlichen Willen". Nicht ohne Lob zugleich: „In Europa haben wir die mit Abstand besten Automobilingenieure. Wenn es gelingt, diese Engineering–Fähigkeit in zukunftsorientierte und dem Markt gerechte Produkte umzusetzen, dann sind wir wieder die Weltmeister". Doch gebe es auch Erfolge. Lief bisher der Ausstoß von CO2–Emissionen mit der steigenden Kilometerfahrleistung des Verkehrs synchron, sei es erstmals gelungen, diese Abhängigkeit zu entkoppeln und den Anstieg der CO2–Emission zu dämpfen. „Die Kurven Kilometerleistung und CO2–Emission driften langsam auseinander", verdeutlichte Detlef Frank, Vorsitzender des Berliner Instituts für Mobilitätsforschung ifmo, einen neuerlichen Trend zu weniger hohem Ausstoß von Treibhausgasen. Dies sei „ein Schritt in die richtige Richtung", so Frank.

Alternative Kraftstoffe aus Biomasse als Übergang vom Erdöl zum Wasserstoff

Trotz aller Anstrengungen der Autoindustrie, den Schadstoffgehalt der Abgase durch Katalysatoren und optimierte Motoren zu verringern und den spezifischen Verbrauch weiter zu senken, komme die Industrie nicht umhin, vollkommen neue Lösungen zu entwickeln, um eineökologische und kreislaufgeführte, nachhaltige Mobilität zu erzielen. Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft gelte hierbei langfristig als der attraktivste Weg. Die Technik dazu sei vorhanden, doch werde der Aufbau entsprechender Infrastrukturen viele Jahrzehnte dauern. Konsens bestand darin, dass es verstärkt Alternativen zum Erdöl geben werde, um den langen Weg bis ins Wasserstoffzeitalter zu überbrücken. Treibstoffe aus Biomasse würden hierbei schon heute ein hohes Potenzial bieten, das sich auch kurzfristig realisieren ließe. Eines jedoch sei heute schon sicher, sagte Frank: „Mobilität fordert künftig einen höheren Preis".
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17.11.2005 | Autor*in: holler
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