© Renate Brandner-Weiß- oekonews/ Präsentation des neuen E-Mobilitätspakets in Wien
© Renate Brandner-Weiß- oekonews/ Präsentation des neuen E-Mobilitätspakets in Wien

Österreichs Elektromobilitätspaket ist da!

Verkehrsministerium, Umweltministerium und Automobilimporteure investieren gemeinsam 72 Millionen Euro

© BMLFUW- Sophie Deckert / 72 Millonen Euro für E-Mobilität
© BMLFUW- Sophie Deckert / 72 Millonen Euro für E-Mobilität
© BMLFUW- Sophie Deckert / Das E-Mobilitätspaket bringt Anreize zur Forcierung von E-Mobilität
© BMLFUW- Sophie Deckert / Das E-Mobilitätspaket bringt Anreize zur Forcierung von E-Mobilität

Wien - Lang ersehnt, heiß erwartet. Nun ist das heute von Verkehrsministerium, Umweltministerium und Automobilbranche angekündigte Paket zur Förderung von Elektromobilität in Höhe 72 Millionen Euro da. Es umfasst Anreize für den Kauf von Elektro-Fahrzeugen, den Aufbau von E-Ladestationen und eine eigene Nummerntafel für E-Autos.


Die Ankaufprämien für Elektrofahrzeuge sollen ab März 2017 österreichweit zur Verfügung stehen. Verkehrsminister Jörg Leichtfried, Umweltminister Andrä Rupprechter und Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure präsentierten das Förderpaket heute, Mittwoch, in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Technischen Museum Wien: Damit können bis zu 16.000 zusätzliche E-Autos auf Österreichs Straßen fahren.

Ein Schwerpunkt sind die Ankaufförderungen: Der Kauf von Privatfahrzeugen, die ausschließlich mit Elektroantrieb oder einem Brennstoffzellenantrieb ausgestattet sind, wird mit 4.000 Euro gefördert – Plug-in Hybride mit 1.500 Euro. Auch Betriebe, Gebietskörperschaften und Vereine werden mit 3.000 Euro für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb bzw. 1.500 Euro bei Plug-in Hybriden gefördert. In Summe stehen 48 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere fünf Millionen Euro gibt es Kaufprämien für Elektro-Zweiräder und leichte E-Nutzfahrzeuge. Die Kosten dafür teilen sich Umweltministerium, das Verkehrsministerium und die Autoimporteure zu je einem Drittel auf.

Ein weiterer Punkt: Anreize zum Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur. Der Bau von öffentlich zugänglichen Schnellladestationen wird ab 2017 mit 10.000 Euro pro Ladestation gefördert, für Private gibt es, als Bonus zum Kauf von Elektroautos, eine Förderung von 200 Euro für die Anschaffung einer Wallbox oder eines intelligenten Ladekabels. Auch der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur an Bahnhöfen und Autobahnen soll forciert werden. An Park&Ride-Anlagen an Bahnhöfen sind insgesamt 50 neue Ladestationen geplant. Die ersten Standorte sollen bereits bis Mitte 2017 mit Ladestationen ausgestattet werden. Am hochrangigen Straßennetz soll an allen Raststationen eine Schnellladeinfrastruktur bereitstehen, um eine flächendeckende Versorgung am ASFINAG-Straßennetz zu garantieren.

Verkehrsminister Jörg Leichtfried sagt: ‘Mit unserem Paket in Höhe von 72 Millionen Euro machen wir Österreich elektrofit. Wir unterstützen mit bis zu 4.000 Euro beim Kauf eines Elektroautos und sorgen dafür, dass im ganzen Land ausreichend Ladestationen zur Verfügung stehen. Mit eigenen Nummerntafeln werden diese E-Autos auf einen Blick erkennbar sein. Damit können Länder, Städte und Gemeinden einfach und schnell zusätzliche Anreize schaffen.’

Umweltminister Andrä Rupprechter: ‘Seit 10 Jahren fördert mein Ressort Elektro-Mobilität in Österreich. Ich sehr froh, dass ich das Verkehrsministerium und die Automobilindustrie für diese gemeinsame Aktion begeistern konnte. Mit diesem großen Paket bringen wir 16.000 neue E-Autos auf die Straße und damit die E-Mobilität in Fahrt. Damit sind einen wichtigen Schritt weiter in der Umsetzung des Pariser Weltklimaabkommens."

‘Die Elektromobilität ist – neben dem automatisierten Fahren – eines der großen Zukunftsthemen für die Automobilindustrie. Die Autohersteller sind bereits massiv in Vorleistung getreten, so werden in Österreich derzeit schon von fast allen Marken in den unterschiedlichsten Segmenten Elektrofahrzeuge angeboten. Wir freuen uns sehr, dass mit dem heute präsentierten Förderpaket nun auch die Politik gemeinsam mit der Automobilindustrie ein klares Zeichen dafür setzt, dass man gemeinsam hinter dieser neuen Technologie steht und die Elektromobilität vorantreiben möchte’, meint dazu Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden verbessert: Nullemissionsfahrzeuge erhalten zukünftig spezielle Kennzeichen. Damit werden weitere Vorteile für die Nutzer von Elektroautos etwa durch Städte und Gemeinden ermöglicht, ohne den administrativen Aufwand für die Kommunen zu erhöhen. Das Verkehrsministerium plant eine Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), die es Städten und Gemeinden möglich macht, Ausnahmen vom Halte- und Parkverbot für E-Fahrzeuge während des Ladens festzulegen. Mit einer einheitlichen Zusatztafel, auf der ein Ladekabel abgebildet ist, können diese Ausnahmen für E-Fahrzeuge unkompliziert eingerichtet werden. So können zum Beispiel auch eigene Parkplätze für E-Autos geschaffen und die Einhaltung einfach kontrolliert werden.


SERVICE: Weitere Informationen zu den Maßnahmen des E-Mobilitätspakets finden Sie in der bmvit-Infothek unterinfothek.bmvit.gv.at/e-mobilitaetspaket

GastautorIn: Renate Brandner-Weiß für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /