©  atomstopp_atomkraftfrei - Protest gegen Temelin
© atomstopp_atomkraftfrei - Protest gegen Temelin

Pro-Atom versus Südböhmische Mütter: Damoklesschwert Endlager für Atomkraft

Der Kampf um das Atommüll-Endlager in Tschechien geht weiter

Der tschechische Industrieminister Jan Mladek ist weiterhin auf Suche nach einem Endlager für den radioaktiven Müll aus tschechischen Atomkraftwerken. Um das Verfahren voranzutreiben, wandte er sich nun an die Bürgermeister jener Gemeinden, in deren Umgebung ein Atommüll-Endlager errichtet werden könnte, und ersuchte sie um die Stellungnahme, ob sie weiterhin mit der Arbeitsgruppe für den Dialog über das Endlager in Gespräch bleiben wollen. Im tschechischen Fernsehen waren die Lagerstätten für radioaktive Abfälle ein brisantes Thema- angeblich gibt es nur mehr 2 Orte, die im Spiel sind. Es gibt breite Ablehnung an vielen Fronten- der dafür Beauftragte dementiert diese Informationen.

Der Streit zwischen Befürworten und Gegnern der Atomkraft ist nicht mehr zu übersehen- Aber auch die Bürgermeister scheinen eher schockiert und äußern sich kritisch zu den Meldungen aus dem Ministerium. Nun gab das Industrieministerium bekannt, dass Auswahl noch nicht getroffen ist. Es fehlt an Vertrauen, zu den SURAO - Angestellten, die mit der Endlagersuche betraut sind, so ist in tschechischen Medien nachzulesen. Der SURAO-Direktor meint, dass die Untersuchungen ordnungsgemäß fortgesetzt werden, nach heuer soll es weitere Entscheidungen geben. Betont wird jedoch, dass immer eine Zustimmung der Gemeinden notwendig sein wird.

Nach wie vor soll bis zum Jahr 2025 der Ort fixiert sein - der Bau des Endlager soll dann im Detail geplant werden und die Endlagerung selber im Jahre 2065 beginnen.

Edvard Sequens von der NGO Calla ist erfreut darüber, dass nun eine Nichtzustimmung der Gemeinde respektiert werden soll, da auch Industrieminister Mladek bereits davor erklrät hat, dass er sich nicht vorstellen kann, ein Atommüll-Endlager dort zu bauen, wo eine Nichtzustimmung der Gemeinden herrscht. Horka und Kravi hora sind laut Aussage des Industrieministe die einzigen Gemeinden, von denen keine Klage eingereicht worden ist. Aus Horka ist als Reaktion zu hören, dass die Gemeine jeder Zeit dazu bereit sei, eine Klage gegen den Staat einzureichen. Dass es nicht mehr um die ideale Eignung des Gebiets geht, stört die Region Kravi hora. ‘Ich habe zwar persönlich kein Problem mit dem Endlager. Ich erwarte mir aber, dass es zur Entscheidung aufgrund der Geologie und der Meinung der Fachleute kommt. Nicht durch eine politische Entscheidung,’ meint die Bürgermeisterin der Gemeinde Vezna Jana Vrbkova.

Daher wird nun versucht, über mehrere Webseiten,eher positiv über die Atomkraft zu Atomabfall informieren.
Ganz kontroversiell und brandaktuell ist die Webseite der bekanntesten Atomgegner - der Südböhmischen Mütter - sämtliche Risiken der Kernkraft werden im Detail vorgestellt Außerdem veranstaltet der Verein immer wieder Aktionen.

Der Verein Calla gibt in Zusammenarbeit mit Duha einen Newsletter über Atomabfall heraus und macht auf Temelin.cz darauf aufmerksam, welche fatalen Folgen Kernkaft haben kann. Von Seiten beider Vereine ist zu hören, dass man aktiv sein wird, solange es noch Atomkraft in Tschechien gibt. Es scheint, dass immer mehr Menschen von den Argumenten dieser aktiven Vereine überzeugt werden. Ein Ausstieg aus Atomkraft ist notwendig, das sind sich nicht nur die Südböhmischen Mütter gegen Atomkraft sicher.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /