© geralt/Gerd Altmann- pixabay.com
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Deutscher Klimaschutzplan 2050: Zu vage, zu schwach

Ohne erhebliche Verbesserungen wird der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung dem Pariser Klimaschutzabkommen nicht gerecht

Berlin - Das kritisiert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam den heute bekannt gewordenen Entwurf des Papiers. Der Klimaschutzplan 2050 soll die wesentlichen Strategien für den langfristigen Klimaschutz in Deutschland skizzieren. In einem nächsten Schritt geht der Plan zur finalen Abstimmung und Verabschiedung an das Bundeskabinett.

Jan Kowalzig, Klima-Experte bei Oxfam, kommentiert:

‘Der Entwurf bleibt zu vage und zu schwach, weil er die geltenden Reduktionsziele für Treibhausgase bis 2030, 2040 und 2050 bekräftigt, statt sie anzuheben. Das reicht nicht, um die im Pariser Abkommen völkerrechtlich verankerte Zielsetzung einzuhalten, die globale Erwärmung möglichst auf maximal 1,5°C zu begrenzen.’

‘Wir sind sehr enttäuscht, dass die Bundesregierung nicht bereit ist, ein konkretes Ausstiegsszenario für die Kohlekraft aufzuzeigen. Solch ein Ausstieg muss mit der besonders klimaschädlichen Braunkohle beginnen und spätestens 2035, abgeschlossen sein, um dem Pariser Abkommen gerecht werden zu können.’

‘Mit diesem Entwurf steht die Bundesregierung schlecht da – und das eine Woche, bevor Minister aus über 40 Ländern zum alljährlichen Petersberger Klimadialog in Berlin erwartet werden, um über die globale Klimapolitik nach dem Pariser Weltklimagipfel zu sprechen. Gerade den ärmsten und vom Klimawandel am stärksten betroffenen Ländern gegenüber dürfte es der Bundesregierung schwerfallen, den mangelnden Ehrgeiz ihres Klimaschutzplans 2050 zu erklären.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /