© KAV- Votava/ Schüler und Schülerinnen einer Volksschule aus Stammersdorf pflanzen einen Baum.
© KAV- Votava/ Schüler und Schülerinnen einer Volksschule aus Stammersdorf pflanzen einen Baum.

Großer Heilgarten für das Krankenhaus Nord

Die 2B der Volksschule Stammersdorf pflanzt einen Baum und übernimmt die Patenschaft

Wien - Am Freitag stellten der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai, KAV-Vize-Generaldirektor Thomas Balázs, Krankenhaus Nord-Architekt Albert Wimmer sowie KH Nord-Ombudsfrau Charlotte Staudinger das Garten- und Grünraumkonzept für das Krankenhaus Nord vor. ‘Natur hilft Menschen, gesund zu werden. Deshalb war von Anfang an klar, dass wir einen großen schönen Heilgarten für die künftigen Spitals¬patientinnen und –patienten haben möchten, aber auch für deren Besucherinnen und Besucher und das Personal’, so Balázs. ‘Flora und Fauna am Areal werden sicher einen günstigen Beitrag zum Mikroklima in dieser Gegend leisten. Gemeinsam mit den sanierten Straßen und Kanälen rund um das Gelände, der neuen ÖBB-Station, die heuer noch fertig werden soll, sowie dem neuen Krankenhaus, wird das gesamte Gebiet und dadurch der Bezirk deutlich aufgewertet’, so der Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai.

Die Gestaltung der Grünflächen startete bereits: Erste Bäume wurden gepflanzt, das rund 900 Quadrat-meter große Grundwasserversickerungsbecken errichtet und die Vorkehrungen für die Bepflanzung der insgesamt 22.000 Quadratmeter Dachgarten-Flächen haben begonnen. Im Rahmen der Präsentation des Grünraumkonzeptes pflanzten die Kinder der 2 B der Volksschule Stammersdorf einen Baum, für den sie nun die Patenschaft übernehmen. ‘Wir haben ja viele Kontakte zu den Anrainerinnen und Anrainern geknüpft. Diese Klasse voller aufgeweckter und kluger Kinder war unlängst zu Besuch im Infocenter und ist uns besonders aufgefallen. Deshalb haben wir sie um eine Baumpatenschaft gebeten’, so Krankenhaus Nord-Ombudsfrau Charlotte Staudinger.

Alle PatientInnen-Zimmer sind zum Park hin ausgerichtet

‘Mir war es wichtig, eine echte Verbindung zwischen Grünraum und Baukörpern zu schaffen. Dies gelingt etwa, indem die Bettentrakte fingerartig in die Landschaft ragen’, erzählt Krankenhaus Nord-Architekt Albert Wimmer. Dabei sind die gegenüberliegenden PatientInnenzimmer so weit voneinander entfernt, dass die Privatsphäre in den Zimmern gewährleistet und ein Blick ins Grüne gegeben ist. Auch die Atrien und Innenhöfe sowie die zentrale Erschließungsachse - die so genannte Magistrale - mit immer wieder kehrenden Zugängen und Öffnungen zu Innenhöfen und Dachgärten bieten PatientInnen, MitarbeiterInnen und BesucherInnen zahlreiche Möglichkeiten, rasch ins Freie zu gelangen.

PatientInnen-Hochbeete, Wasserspiele, 1000 Bäume und 22.000 Quadratmeter Dachgärten

Das Konzept gliedert sich im Groben in fünf Außenbereiche: die Piazza (Vorplatz), die begrünten Dachgärten, die Therapiegärten, den Park und das Waldstück. Die Piazza als Eingangsbereich auf das Spitalsgelände ist gepflastert und wird mit Bäumen, Pflanztrögen und schirmartigen Gestaltungselementen sowohl Sitzmöglichkeiten bieten als auch Schatten spenden. Intensiv mit Bäumen, Gräsern und Stauden bepflanzt werden auch die 22.000 Quadratmeter Dachterrassen und die Innenhöfe. Die insgesamt fünf Therapiegärten wurden gemeinsam mit den einzelnen medizinischen Fachbereichen entwickelt. So sollen künftig vor allem die PatientInnen der Orthopädie sowie die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen der Psychiatrie dort einen Teil ihrer Therapien absolvieren können. In diesen Bereichen gibt es beispielsweise Spiel- und Versteckmöglichkeiten aber auch Hochbeete, die bepflanzt werden können sowie Wasserspiele.

Das Gestaltungskonzept des Parks sieht im Süden des Grundstückes ein autarkes Ökosystem eines Waldes mit anschließendem Landschaftspark vor. Die Bepflanzung in diesem Bereich ist ein Mischwald mit Anteilen von auch wildwachsenden Obstgehölzen sowie anderen heimischen Pflanzen. Die stark mäandrierenden Wege umschließen linsenförmig unterschiedliche Vegetationsflächen: Im Süden sind es Waldstücke, weiter nördlich drei unterschiedlich große Versickerungsflächen sowie Stauden- und Gräserflächen mit unterschiedlichen Farbaspekten und Blühfolgen. Es gibt Bereiche mit schwerpunktmäßiger Farbgebung. Sie verlaufen von weiß bis blau, grünlich bis gelb oder rosa bis violett.

‘Insgesamt werden an die tausend Bäume auf dem Grundstück gepflanzt. Bereits bei der Pflanzung weisen sie unterschiedliche, teilweise stattliche Größen auf. Hecken aus Rosen, Kornelkirsche oder Spiersträuchern umschließen sensible Bereiche und verdecken Zäune’, so Wimmer. Alle Gräser und Staudenflächen wurden hinsichtlich der Farbauswahl und Blühfolge derart abgestimmt, dass sich zu jeder Jahreszeit ein attraktives Bild ergibt. Die Auswahl der Bäume berücksichtigt sowohl die Blütenfarbe als auch die Herbstfärbung und die Fruchtentwicklung. ‘Gemeinsam mit ExpertInnen wurde darauf geachtet, dass das Bepflanzungs¬konzept die geringste Belastung für AllergikerInnen aufweist, um auch diese Zielgruppe zu berück¬sichtigen’, versichert Wimmer.

Heilgarten leistet Beitrag zur Ökologisierung

Nachhaltigkeit sowohl in der Errichtung als auch später im Betrieb war von Beginn eines der KAV-Projektziele. So soll auch der ‘Healing Garden’ des Krankenhauses Nord einen Beitrag zur Ökologisierung leisten. Während der Bauzeit wurden etwa Nistkästen für die Fledermäuse, die sich am Areal befinden, installiert. Blumen und Pflanzen wurden so ausgewählt, dass sie Nahrung für Insekten, wie z. B. Bienen bieten. Neben wassersparenden Trinkwasser-Anlagen wird das Regenwasser am Areal versickert, um den Grundwasserhaushalt intakt zu halten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /