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Kritik am EEG-Beschluss: Windenergie alternativ nutzen statt Ausbau von Windkraftanlagen zu stoppen

Deutsche Umwelthilfe fordert deutschen Bundestag auf, die Beschlüsse zur Windenergie in der EEG-Novelle zu überarbeiten

Berlin - Der deutsche Bundesrat hat sich gestern mit neuen Regelungen im Erneuerbaren-Energien Gesetzt (EEG) auseinandergesetzt. Angesichts dieser aktuellen Debatte fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den Bundestag auf, Eckpunkte zum Umgang mit Windkraft bei der 1. Lesung des Gesetzentwurfs am 24.6.2016 neu zu verhandeln.

Nach dem jetzt vorliegenden Kabinettsvorschlag zum EEG soll der Ausbau der Windenergie in Norddeutschland und Hessen auf 58 Prozent des Zubaus ausgewählter Vorjahre reduziert werden. Als Grund dafür werden Netzengpässe aufgeführt. Damit können, trotz jahrelangen Planungsvorlaufs, etwa 600 MegaWatt Windenergieleistung in Norddeutschland und Hessen nicht gebaut werden.

Aus Sicht der DUH sind Netzengpässe kein Grund, um den Ausbau der Windenergie zu reduzieren. Dieses Vorgehen widerspricht auch den vereinbarten Klimaschutzzielen. Um diese zu erreichen, sind nicht weniger sondern mehr Erneuerbare Energien – und damit mehr Windkraft nötig.

’Die Energiewende muss auch in den Bereichen Wärme und Mobilität stattfinden. Das neue EEG muss die Anwendung von EEG-Strom in diesen neuen Feldern forcieren,’ sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. Er fordert die Parlamentarier auf, Regelungen zum Umgang mit Windenergie bei der 1. Lesung zum Entwurf des EEG zu überarbeiten. Ziel muss es sein, gewonnene Energie nicht nur – wie bislang vorgeschlagen – im Wärmebereich zu nutzen. Damit unterstützt die DUH auch eine in dieselbe Richtung weisende Initiative des Landes Schleswig-Holstein im Bundesrat.

‘Mit der Nutzung von erneuerbarem Strom, zum Beispiel zur Herstellung von Wasserstoff für die Industrie, kann ein wichtiger Schritt gemacht werden, um auch in diesem Sektor Treibhausgase zu verringern,’ sagt Peter Ahmels Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. Hier bestehe noch großer Handlungsbedarf.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /