© luctheo - pixabay.com
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Atomleak: Kommission plant massiven Ausbau von Atomreaktoren

Subventionierte Mini-AKWs als Strategie gegen Klimawandel absurd!

Ein geleaktes Papier enthüllt die Pläne der EU-Kommission zum Atomausbau. Spätestens 2030 sollen die ersten Minireaktoren mithilfe von EU-Fördergeldern stehen. Der Plan ist, auf Atomkraft zu setzen und so den Ausstoß von CO2 reduzieren, um die festgelegten Klimaziele zu erreichen. Dafür will man nun massiv Gelder in die fast bankrotten Atomkonzerne pumpen.

Michel Reimon, Europaabgeordneter der Grünen kommentiert: "Das Vorgehen der Kommission ist absurd. Um die Klimastatistiken zu schönen baut man einfach Minireaktoren und missbraucht dafür den europäischen Investmentfonds EFSI und Forschungsgelder."

Während in Belgien die alten, hochgefährlichen Reaktoren vor sich hin rosten, will man flexible Minireaktoren bauen, offensichtlich in der Illusion, dass sich Nuklearenergie damit endlich für die Atomkonzerne finanziell rentiert.

"Genau fünf Jahre nach Fukushima will man in diese brandgefährliche Technik investieren. Für eine nachhaltige europäische Klima-und Energiepolitik müssen wir in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien investieren. Aber die Kommission hat überhaupt kein Interesse an klimafreundlicher Energiepolitik, sie vertritt alleine die Interessen der Atomlobby", sagt Reimon.

"In der EU produzieren wir jetzt schon genauso viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie aus Atomkraftwerken", hält der Anti-Atomsprecher der Grünen, Matthias Köchl, anlässlich der Berichte über das Atom-Strategiepapier der Kommission fest. "Die beiden Energieformen sind überhaupt nicht miteinander kompatibel. Es ist also absurd, wenn die Kommission jetzt wieder verstärkt auf Atomkraft anstatt auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzen will. Ich kann mir das nur als Kniefall vor den Geschäftsinteressen der einflussreichen Atomkonzerne erklären. Energiepolitisch sind diese Pläne einfach nur verantwortungslos. Das Strategiepapier der Kommission leugnet die tödliche Gefahr, die von Atomkraft ausgeht und die Kosten für Neubau, Betrieb, Rückbau und Entsorgung werden massiv untertrieben. Ich fordere die Bundesregierung auf, sich mit aller Kraft gegen diese Pläne einzusetzen." sagt Köchl.


Seit dem britischen Vorstoß zur staatlichen Förderung des Baus des AKW Hinkley Point C ist "offiziell", dass sich Atomkraft nicht rechnet. Nun versucht die Kommission nach der "bedauerlichen" Entscheidung für eine solche wettbewerbsverszerrende Förderung einen weiteren Versuch, eine unwirtschaftliche Technologie unter dem Deckmantel des Klimaschutzes und auf Kosten der Steuerzahler am Leben zu erhalten.

"Dabei wird ein Konzept aus dem vorigen Jahrhundert aus dem Keller geholt, das von sogenannten Minireaktoren ausging und das sich nicht ansatzweise durchsetzen konnte", so Manfred Doppler vom Anti Atom Komitee.

Strom aus Atomkraftwerken kann gerade mal ca. 2!!! Prozent des Weltenergiebedarfes decken und damit ist klar, dass Atomenergie KEINEN irgendwie relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten KANN! "Es ist zudem völlig inakzeptabel, mit diesem abstrusen Uraltkonzept Unsummen von Steuergeld in die Kassen maroder Atomkonzerne zu pumpen", betont Manfred Doppler.

"Wir fordern EU Kommissar Hahn und Umweltminister Rupprechter dringend auf, diesem Ansinnen der Kommission eine klare Absage zu erteilen, aber auch der neue Bundeskanzler Kern ist aufgefordert, dazu klar Stellung zu beziehen", so Manfred Doppler.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /