© Bundesministerium f. Landwirtschaft und Umwelt/ Minister Andrä Rupprechter
© Bundesministerium f. Landwirtschaft und Umwelt/ Minister Andrä Rupprechter

Rupprechter zu Klimagipfel: "Lege Energiewende-Vertrag auf den Tisch"

Umweltminister: "Klimagipfel in Paris muss Resultate bringen"

Morgen startet der Klimagipfel in Paris. 195 Länder wollen hier die Umwelt retten. In der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntag-Ausgabe) sagt Umweltminister Andrä Rupprechter, was er sich davon erwartet:

"Der Klimagipfel in Paris muss Resultate bringen und er kann eigentlich gar nicht mehr scheitern. Ich bin auch vorsichtig optimistisch, dass es zu einem rechtlich verbindlichen Abkommen kommt, bei dem sich vor allem auch die großen Emittenten wie Amerika und China verpflichten, eine entsprechende Reduktion der Treibhausgasemissionen einzugehen. Nachdem diese beide Staaten schon ihre Vorschläge auf den Tisch gelegt haben, kann es eigentlich fast nicht mehr schiefgehen. Das ist erstmalig und so weit waren wir tatsächlich noch nie."

Rupprechter fordert: "Auf jeden Fall eine Reduktionsverpflichtung von 40 Prozent bis 2030 bei den Treibhausgasen in der EU. Das ist machbar, vor allem mit einer Energiewende. Wir sind noch immer sehr stark von fossilen Energieträgern abhängig. Da müssen wir heraus in Richtung erneuerbare Energieträger. Wasser, da sind wir gut, aber auch Windkraft und Sonnenenergie sind da die großen Themen. Mein Ziel ist es, bis 2030 in Österreich beim Strom überhaupt 100 Prozent erneuerbare Energie zu haben. Das ist realistisch. Und insgesamt bei den erneuerbaren Energien müsste unser Ziel sein, 50 Prozent zu erreichen, bis 2030."

Der Umweltminister initiiert gerade einen Energiewende-Vertrag: "Wir haben den Text jetzt fertig gemacht. Wir orientieren uns an dem Muster des Euro-Atom-Vertrags. Wir wollen vor allem fördern und unterstützen. Wir sagen, wir brauchen Wettbewerbsgleichheit für die erneuerbaren Energien und müssen hier Förderungen gleichstellen und auch mehr in die Forschung bei den erneuerbaren Energien investieren", so Rupprechter.

Besonders bei Wasserkraft brauche es Investitionen, "da sind wir sehr gut, natürlich von der Geografie her bevorzugt, aber auch bei Windkraft. Man muss sehr stark in den Bereich der Speicherforschung investieren und gerade in der Kombination Solar- Fotovoltaik- und Speicherenergie, da sind wir in Österreich sogar Vorreiter, WIR ¬haben ja Spitzentechnologie und Unternehmen, die in dem Bereich Weltführer sind", so Rupprechter.

Als Zeithorizon sieht Rupprechter das Jahr 2019: "Bis 2019 soll die Energieunion stehen und das wollen wir jetzt nutzen, um diesen Energiewendevertrag ins Primärrecht hineinzubekommen. Jedenfalls verbindlich, um ein starkes Gegengewicht zum Euro-Atom-Vertrag zu haben. Das ist mir wichtig. Einen wichtigen Bündnispartner sehe ich im deutschen Energieminister Gabriel, der früher auch Umweltminister war und sich sehr stark für eine Energiewende ausgesprochen hat. Gleichzeitig ist Deutschland ganz massiv in die Kohleverstromung wieder eingestiegen. Das ist schade. Da müssen wir wegkommen, raus aus der Kohle."

Quelle: ÖSTERREICH, Chefredaktion



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /