© oekonews/ An der Ladestation
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Elektroautos sind ALLTAGSTAUGLICH..Stromtankstellen noch lange nicht!

Ein Bericht aus der Praxis

Während einer Gruppen-Rundfahrt durch vier Bundesländer (incl. Großglockner), hat sich wieder einmal herausgestellt, dass man sich auf die modernen Ladesäulen nicht verlassen kann. Die E-Autos hatten nie Probleme- weder bergauf noch bergab, weder bei Regen noch bei Sonnenschein.

Im Gegensatz dazu ist es des öfteren passiert, dass mit den vorhandenen Ladekarten (für jedes Bundesland eine eigene Karte!!! immer noch!! ) nicht gelungen ist, von der Ladesäule Strom zu beziehen. Man musste eine angegebene Telefonnummer anrufen, damit die Säule freigeschaltet wird... oder es kam gar ein Mitarbeiter des Energieversorgers vorbei um die Säule zu aktivieren. Es gibt zwar einen Anbieter, der Ladestationen in Österreich hat.. aber auch hier ist nicht alles immer einfach.

Einmal kam bei einem Anruf mit der Bitte um Freischaltung die Antwort: ‘Dann fahren Sie eben zu einer anderen Ladestation, wenn diese nicht funktioniert.’ ( Hmm... nächste Station zig km entfernt.. Restreichweite 8 km.. wie soll das gehen?? Da lobt man die Steckdose beim nächsten Haus)

Einem Teilnehmer passierte auf der Heimfahrt, dass er eine im e-Tankstellenfinder angegebene Ladestation ansteuerte. Diese befand sich auf dem Parkplatz eines Supermarktes, aber der Parkplatz war Sonntags gesperrt, also eine Zufahrt nicht möglich. Die Karte des Betreibers hatte er dabei... leider vollends nutzlos!

Aber auch die von Energieversorgern und Gemeinden zur Verfügung gestellten Verteilerkästen ließen teilweise zu wünschen übrig. So lange nur ein Fahrzeug an einer Steckdosengruppe angesteckt war ging alles gut. Kam ein zweites dazu, war es nicht nur einmal ‘aus’. Fakt: Lange Wartezeiten als Folge.

Lob gibt es für die einzige während aller Ladungen in Ordnung befindliche Lademöglichkeit. Das waren eigens von der EVN installierte Verteilerkästen in der Nähe von Mariazell. Dort ist keine einzige Sicherung gefallen und es gab auch genug Ansteckmöglichkeiten, es musste niemand warten, bis ein anderes Fahrzeug fertig war, um die frei gewordene Steckdose nutzen zu können.

Am besten funktioniert haben die in einigen wenigen Gemeinden vorhandenen Gratis-Ladesäulen. Da gibt es keinen Ärger mit den Chip-Karten, man fährt hin und steckt an. Leider sind solche Säulen nicht überall zu finden. (Info aus der Redaktion: Die Stromkosten von solchen Säulen sind übrigens trotzdem für die Gemeinden ein Gewinn- sie bringen Wertschöpfung in den Ort. Genau die Zeit, in der das E-Auto lädt, wird meist für den Besuch von Gastronomie oder Geschäften in der jeweiligen Gemeinde genutzt.)


Also nicht nur die Hersteller und Betreiber von Ladesäulen, auch die Elektro-Installateure haben noch großen ‘Nachholbedarf’, was die Bedürfnisse der E-Mobilität betrifft. (z.B. jede Steckdose separat abgesichert).

Ein Detail am Rande: Die Hilfe zur Selbsthilfe bei einer anderen Fahrt, einfach jeweils ein E-Auto an je einem Haus am örtlichen Marktplatz laden zu lassen hat problemlos funktioniert.

GastautorIn: Helga Morocutti für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /