© Solid/ Solare Kühlung für 2600 Schüler in Arizona, umgesetzt von Solid aus der Steiermark
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USA: Rekordjahr für Solarindustrie – Chancen für österreichische Betriebe

Österreichische Technologien sind bei Amerikas Solartreff Intersolar gefragt

Wien - "Die Solarindustrie in den USA boomt", berichtet der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Los Angeles, Rudolf Thaler. Im ersten Quartal 2015 wurden sechs Quartale in Folge jeweils über ein Gigawatt an Photovoltaik (PV)-Anlagen in Betrieb genommen. Ein Viertel der Solaranlagen gingen bisher ohne staatliche Förderung ans Netz. Mehr als die Hälfte der Energiegewinnung bei Neuinstallationen in den USA entfiel auf Solar. Die USA haben 2014 um 30% mehr an Solarenergie produziert als im Vorjahr. Die installierte Solarkapazität liegt bei 20 GW und versorgt 4 Mio. Haushalte mit Energie.

"Die Solarindustrie in den USA hat ein großes Wachstumspotential und bietet dementsprechende Lieferchancen für kreative österreichische Solarthermielösungen im privaten Wohnbau wie im kommerziellen Bereich", unterstreicht Thaler neben China die Bedeutung des US-Marktes als künftiger Wachstumstreiber des Solarsektors.

Der größte Solar-Treff in den USA - die Intersolar North America 2015 - fand vom 14. bis 17. Juli in San Francisco statt. Die drei Teilnehmer am Austria-Visionsstand der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA unterstreichen mit ihren Innovationen die Wettbewerbsstärke der österreichischen Industrie am Energiesektor. Firma S.O.L.I.D. installierte die erste Anlage für solares Kühlen in den USA sowie die weltgrößte Solarkühl- und Prozesswärmeanlage im US-Bundesstaat Arizona. Der steirische Solarthermiespezialist war maßgeblich daran beteiligt, dass in Kalifornien solares Kühlen als förderungswürdig eingestuft wurde. Der führende Kärntner Hersteller von thermischen Solarkollektoren GreenOneTec ist mit der kalifornischen Vertreterfirma Solpal vertreten, die Solarthermie-Kollektorsysteme zur Installation bei Einfamilienhäusern anbietet. Und TELE sorgt mit seinen Überwachungsrelais dafür, dass im Falle eines Stromausfalls Kraftwerke sofort vom Netz gehen, um Personen- und Sachschäden zu vermeiden.

Kalifornien ist Solarstaat Nr. 1

Wenn auch Florida als "Sunshine State" bezeichnet wird, so ist der "Golden State" Kalifornien der Bundesstaat mit den meisten Solarinstallationen, gefolgt von Nevada und New York. Kalifornien ist auch führend bei Energiespeichertechnologien, die in den nächsten Jahren maßgeblich die Entwicklung der Solarindustrie beeinflussen werden.

Der "Solar-plus-Storage"-Markt in den USA wird von GTM Research heuer auf 246 Mio. USD geschätzt und soll sich bis 2020 zu einer 3,1 Mrd. USD Industrie entwickeln. Die US-Solarindustrie beschäftigt über 173.000 Mitarbeiter und liegt mit seinem Beschäftigungszuwachs weit über dem nationalen Durchschnitt. In den USA wurden bisher Solaranlagen im Wert von 66 Mrd.USD installiert.

Tipps: $-Zeichen und US-Telefonnummer

"Der hochkompetitive Riesenmarkt USA erfordert einen strategischen Ansatz und die Auswahl eines Testmarktes, wie beispielsweise Kalifornien mit Ausgangspunkt Los Angeles", empfiehlt Thaler. Nur so können begrenzte Unternehmensressourcen gezielt eingesetzt werden. Die aktive Teilnahme an Konferenzen als Vortragender oder bei Workshops sind die besten Plattformen zur Kontaktpflege und zum Aufbau eines Namens in der Branche. Auf der Intersolar können neben dem US-Netzwerk Kontakte von Argentinien bis Kanada gepflegt werden. Auch ist das "Partnering" mit Industrievereinigungen zu empfehlen.

Die US-Marktpräsenz und das Herausstreichen des konkreten Mehrwerts ist für die nachhaltige Marktbearbeitung entscheidend. Um die vielversprechenden Chancen am kalifornischen Solarmarkt wahrnehmen zu können, startete S.O.L.I.D. im Juni vorerst in den Räumlichkeiten des AußenwirtschaftsCenter Los Angeles sein US-Unternehmen. Das Angebot an kalifornische Unternehmen ist bei einem 7-Jahresvertrag eine Einsparung von 149.000 USD. Die Anlage wird von den Steirern finanziert, installiert und gewartet. Gerade im Falle von Servicefragen stellt sich bei Interessenten sofort die Frage der Erreichbarkeit vor Ort. Bei der Auswahl von Mitarbeitern sind Netzwerkzugang und Marktkenntnis entscheidend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /