Solar statt Diesel? Geht das?

12.6.2015 Photovoltaik-Hybridsysteme verdrängen immer mehr fossile Stromerzeuger

Der Ölpreis ist im Keller, immer noch! Und trozdem wächst die weltweite Nachfrage nach Strom aus Photovoltaik (PV) weiter. Warum das so ist? Es sind die dramatisch gesunkenen Kosten. PV-Module sind heute 75 % billiger als noch vor sechs Jahren! Das ist genial. Die Gestehungskosten der Photovoltaik sind laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien in vielen Regionen auf das Niveau der Stromproduktion mit fossilen Energieträgern gesunken oder liegen darunter.

In neuen Märkten, vor allem in Südamerika und Afrika, sowie in neuen Anwendungsfeldern konkurriert die Photovoltaik erfolgreich mit den bislang weit verbreiteten Dieselgeneratoren.

Solar-Diesel-Hybridsysteme für abgelegene Gebiete

Vor allem in netzunabhängigen Hybridsystemen gewinnt die Photovoltaik an Bedeutung: Für industrielle Großverbraucher in abgelegenen, aber sonnenreichen Regionen sind Solar-Hybrid-Systeme schon heute eine wirtschaftlich lohnende Alternative. Führende Projektentwickler rechnen weltweit mit einem Potenzial von mehreren Gigawatt.

Im Bergbau kommt Strom aus Photovoltaik- oder Windenergieanlagen ebenfalls zum Einsatz, laut Branchenexperten kann ein solcher Strom bis zu 70 Prozent preiswerter erzeugt werden als der Strom, der rein mit Dieselgeneratoren produziert wird, da auch der Transport einen großen Teil der gesamten Dieselkosten ausmacht. Die Logistik spielt auch bei der Stromversorgung von Inseln oder netzfernen Dörfern eine zentrale Rolle. Hier kann Integration von Photovoltaik-Anlagen in bestehende Mikrostromnetze ebenfalls zu einer deutlichen Senkung des teuren und zudem ökologisch problematischen Verbrauchs an Dieselkraftstoff beitragen.

Wie wichtig eine zuverlässige Stromerzeugung unter dem Gesichtspunkt der sicheren Versorgung ist, hat auch die deutsche Bundeswehr erkannt. Bisher setzte sie in Krisengebieten ausschließlich Dieselgeneratoren ein, doch die Treibstoffbeschaffung ist oft sehr gefährlich. Deshalb sollen künftig mobile Solar-Container mit PV-Modulen und Batteriespeichern fossilen Kraftstoff einsparen und die Durchhaltefähigkeit der Truppe steigern.

Am 9. und 10. Juni bot die OTTI-Konferenz ’Small PV-Application - Rural Electrification and Commercial Use” in enger Zusammenarbeit mit der Intersolar Europe im ICM München einen Überblick über Märkte, Anwendungen und Akteure der netzunabhängigen Photovoltaik.

Die Aussteller der Intersolar Europe 2015 zeigen derzeit das gesamte Spektrum neuer Off-Grid-Technologien, Energiemanagementsysteme und Speicherlösungen für lokale Stromnetze. Es ist nicht die Zukunft, die hier im Zentrum steht- kombinierte solare Systeme sind bereits da und die Kosten sind erschwinlich, wie auf der Intersolar zu sehen ist.