© Alexander Schindler/ Das innovative Projekt so.vie.so mitbestimmt
© Alexander Schindler/ Das innovative Projekt so.vie.so mitbestimmt

Passivhaus gewinnt den "Wohnbau-Oscar"

Wiener Wohnbaupreis 2015: Gelebte Solidarität und Mitbestimmung zeichnen den großen Gewinner des „Wohnbau-Oscar“ aus.

Wien - Am Mittwoch, ging die feierliche Verleihung des Wohnbaupreises 2015 über die Bühne. Mit der Preisübergabe des "Wohnbau-Oscar", zweier Anerkennungspreise sowie des großen Publikumspreises - über den die WienerInnen im Rahmen eines Online-Votings entscheiden konnten - wurden die herausragendsten Wohnbauprojekte der letzten Jahre prämiert. Der große Gewinner des "Wohnbau-Oskars" ist das Projekt "so.vie.so mitbestimmt ‒ Sonnwendviertel solidarisch", das von den s & s Architekten geplant und vom Bauträger BWS im neuen Stadtviertel beim Hauptbahnhof realisiert wurde. Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, der den Wiener Wohnbaupreis überreichte, strich die außerordentlichen Qualitäten und den hohen Innovationsgrad aller eingereichten und insbesondere des Siegerprojekts hervor: "Soziale Nachhaltigkeit, die seit dem Jahr 2009 ein verpflichtendes Kriterium im geförderten Wohnbau in Wien darstellt, ist längst nicht mehr nur ein Schlagwort. Wohnen wird grundlegend von sozialen und gesellschaftlichen Faktoren bestimmt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sind diejenigen, die im Wohnbau im Mittelpunkt stehen. Und gerade das zeichnet den geförderten Wiener Wohnbau auch aus. Die heute prämierten Projekte belegen dies eindrucksvoll." Ganz besonders werden diese Qualitäten bei dem mit dem Wohnbaupreis 2015 ausgezeichneten Projekt unter Beweis gestellt. Es zeichnet sich insbesondere durch die frühzeitige Einbindung der BewohnerInnen sowie die gelebte Solidarität und Mitbestimmung aus.

Der große Sieger des Wiener Wohnbaupreises 2015

Mit dem Wiener Wohnbaupreis 2015 ausgezeichnet worden ist "so.vie.so mitbestimmt ‒ Sonnwendviertel solidarisch". Das Projekt der BWS umfasst 111 Wohneinheiten, die ab November 2013 von den BewohnerInnen bezogen worden sind. Das Architekturbüro s & s ist für die Planung verantwortlich, Auböck + Kárász wurden für die Landschaftsplanung hinzugezogen. Das Passivhaus mit energiesparendem Rohr-in-Rohr-System gilt sowohl was Funktionalität betrifft, als auch aus architektonischer Sicht als eines der Best-Practice-Beispiele im neu erschlossenen Lebensraum um den Hauptbahnhof. "Die Besonderheit des Projektes liegt in dem von den Architekten gemeinsam mit dem Bauträger initiierten und von der wohnbund:consult begleiteten und unterstützten Beteiligungsprozess. Dadurch wurde der ersten "Bewohnergeneration" bereits in der Planungsphase des Wohnbaus die Möglichkeit eröffnet wurde, die Größe und den Zuschnitt der eigenen Wohnung sowie die Größe des Balkons mit zu beeinflussen. Der hohe Partizipationsgrad und das frühe Einbeziehen der NutzerInnen zeigen sich als Erfolgsgaranten für Gemeinschaftsbildung und Selbstorganisation. Sie finden ihren Niederschlag in Bindungen an das Wohnhaus und seine Umgebung und vor allem auch in der Bereitschaft, dafür Mitverantwortung zu übernehmen", begründete die international zusammengesetzte Jury. Sie strich zudem in ihrer Entscheidung das offene Partizipationsangebot, die frühzeitige, innovative Zusammenarbeit von PlanerInnen, Bauträger, Stadt Wien und BewohnerInnen sowie die Schaffung des dafür notwendigen, architektonischen und funktionalen Rahmens hervor. Das Projekt sei ein gelebtes "Bekenntnis zum Wohnen in Gemeinschaft in einem Neubauviertel, das nicht nur städtebaulich, sondern auch sozial erst im Wachstum steckt."

Erstmals wurde auch der große Publikumspreis vergeben

Neben dem Jurypreis ist heuer erstmals auch ein Publikumspreis verliehen worden. Der Gewinner wurde im Rahmen eines Online-Votings (unter www.wienwillswissen.at/wohnbaupreis) aus den neun von der Jury fürs Finale nominierten Projekten ermittelt. Dieser Preis erging an den Bauträger ÖSW und das Architekten-Team g.o.y.a. architekten für das Wohnprojekt "Time Out - Aktives Wohnen". Die 84 geförderten Mietwohnungen, die im Mai 2013 bezogen wurden, sind Teil der Oase 22 in Neu-Stadlau, Wien 22. "Time out" widmet sich laut Eigendefinition "den wirklich wichtigen Dingen im Leben". Es verfügt über ein reichhaltiges Angebot an hauseigenen Freizeitangeboten und Gemeinschaftseinrichtungen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /