© Bente Stachowske
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Klares Urteil gegen Inbetriebnahme von zwei Atomreaktoren in Japan

Internationale Anti-Atom-Proteste anlässlich des Tschernobyltages

Bonn, Berlin - Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU) hat das aktuelle Urteil eines japanischen Gerichts gegen die
Wiederinbetriebnahme von zwei Atomreaktoren in Japan als wichtiges Signal
gewertet. Der BBU gratuliert der japanischen Anti-Atomkraft-Bewegung zu diesem Teilerfolg und ruft zu weiteren bundesweiten und internationalen Anti-Atom-Protesten auf. Der BBU fordert international die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke (AKW), Atomanlagen und Uranminen.

Vor dem Hintergrund immer neuer Störfälle in den noch in Betrieb verbliebenen deutschen Atomkraftwerken und Atomfabriken fordert der BBU von den jeweils zuständigen Landesregierungen die sofortige und endgültige Aufhebung der Betriebsgenehmigungen. "Gerade bei dem jüngsten Störfall im AKW Emsland in Lingen hätte der niedersächsische Umweltminister Wenzel seine Weisungsmacht ausspielen können. Es gab wiederholt Vorkommnisse in dem AKW und niemand kann sagen, wo der dort anfallende Atommüll verbleiben soll. Doch Minister Wenzel ließ sich von der Atomindustrie das Heft aus der Hand nehmen", kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Nach einer Panne am Karfreitag im AKW Emsland ging das AKW bereits am Dienstag nach Ostern wieder ans Netz. "Der Atomkonzern RWE hat die Regie übernommen und Minister Wenzel hatte offenbar nicht einmal die Zeit, umfangreiche Prüfungen im AKW durchführen zu lassen", moniert Buchholz.

Der BBU weist darauf hin, dass es bundesweit und international anlässlich des 29. Jahrestages der Katastrophe im AKW Tschernobyl (26. April) zahlreiche Protestveranstaltungen gegen jegliche Nutzung der Atomenergie geben wird. Demonstrationen, Mahnwachen und Informationsveranstaltungen wird es an Standorten von Atomanlagen, aber auch in anderen Städten, geben. Der BBU ruft zur Teilnahme an den bisher geplanten und zur Organisation weiterer Aktionen auf.

Schon am 25. April, also am Tag vor dem Tschernobyl-Jahrestag, findet in Münster eine Demonstration statt. Direkt am Tschernobyl-Jahrestag (26. April) werden Demonstrationen an den Atomkraftwerken Brokdorf und Philippsburg durchgeführt. In Lingen wird an dem Tag ein Schweigekreis organisiert. Grenzüberschreitend mobilisiert die Anti-Atomkraft-Bewegung für den 26. April auch zur Teilnahme an einer Demonstration gegen das französische AKW Fessenheim und an der niederländischen
Urananreicherungsanlage in Almelo. In Mosbach, in der Nachbarschaft des AKW Obrigheim, findet am 27. April eine Anti-Atom-Mahnwache statt.

Bereits am kommenden Sonntag (19. April) finden eine Mahnwache, ein Protest-Sonntagsspaziergang und eine Filmveranstaltung im westfälischen Ahaus statt. Die Aktivitäten richten sich u. a. gegen weitere Atommüll-Einlagerungen in Ahaus. Die vorhandenen Atommüllberge sind zudem am 23. April der Schwerpunkt einer Informationsveranstaltung in Gronau; hier befindet sich die deutschlandweit einzige Urananreicherungsanlage.
Weitere informationen zu den Aktionsterminen findet man unter
www.bbu-online.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /