© iStock
© iStock

Mobilfunk - eine unerwartete Wende

Studie eines Professors, der nicht an die Auswirkungen von Elektrosmog glaubt, bringt verblüffende Ergebnisse

Bereits 2005 warnte die Österreichische Ärztekammer in einer Aussendung vor den Langzeitfolgen von Handys, Schnurlostelefonen und Mobilfunksendeanlagen.

Vor einiger Zeit gab es neue Ergebnisse einer Studie:

Dabei wurden Mäuse karzinogenen Substanzen ausgesetzt und zusätzlich Mobilfunk-Feldern unterhalb der erlaubten Grenzwerte. Die bestrahlte Gruppe hatte eine deutlich höhere Inzidenz von Leber- und Lungentumoren sowie Lymphomen als die Kontrollgruppe, die nur den karzinogenen Substanzen ausgesetzt war.

Studien, die negative Effekte von Elektrosmog behaupten, gibt es schon lange, die wurden aber stets ‘widerlegt’ und teilweise als "Pseudowissenschaft" lächerlich gemacht. Ein gewisser Professor LERCHL hat sich da besonders hervorgetan, er hat zum Beispiel bewirkt, dass einer großen EU-finanzierten Studie der Universität Wien für die Weiterarbeit das Geld abgedreht wurde, indem er sie als Fälschung bezeichnet hat, obwohl die zuständigen Gremien diese Behauptung überprüft und zurückgewiesen haben. Aber das Geld ist weg und damit die Fortsetzung dieser Studie.

Lerchl ist im Laufe der Zeit zu DEM Kronzeugen und führenden Apologeten der Mobilfunkindustrie aufgestiegen und andererseits zum Lieblingsfeind der Betroffenen, die auf Strahlung empfindlich reagieren. Kürzlich hat er sich eine warnende Studie des Fraunhofer-Institutes ITEM hergenommen, aber entweder hat er sein Team nicht unter Kontrolle oder er ist plötzlich wirklich zum Wahrheitssucher geworden, jedenfalls haben seine Ergebnisse die Fraunhofer-Studie voll bestätigt und konnten offenbar nicht unterdrückt werden.

Nicht, dass Lerchl jetzt allerdings das Handtuch geworfen hätte: Er verkündet, seine Ergebnisse seien keineswegs beunruhigend, denn Mobilfunkfelder können offenbar die Bildung von Tumoren FÖRDERN, dass sie sie aber auch VERURSACHEN können, sei damit noch keineswegs gesagt und daher sei das Ganze keineswegs ein Grund zur Besorgnis.

Gerade die Leser von oekonews muss man nicht darauf hinweisen, wie hanebüchen diese Aussage ist. Außerdem sei seine Studie unter extremen Bedingungen durchgeführt worden, die Mäuse seien ja ihr ganzes Leben lang unter Bestrahlung gestanden, meint Lerchl. Das ist aber genau die Situation der jetzigen Generation von Kleinkindern, die schon als Fötus und weiterhin dann auch während jener Entwicklungsphase, wo sie am verletzlichsten sind, der Bestrahlung vom WLAN der eigenen Eltern und/oder der Nachbarn und den sonstigen ähnlichen Strahlungsquellen ausgesetzt sind, vom Babyfon und DECT-Schnurlostelefon übers Smartphone über den Handymast bis zum Smart Meter.

Die neuen Erkenntnisse dürften für die Mobilfunkindustrie selbst noch keine unmittelbare Gefahr darstellen. Der ist es nämlich gelungen, was der Atomlobby verwehrt blieb, nämlich sich als derart unverzichtbar darzustellen, dass seitens der Nutzer, sogar der Grün bewegten, jede Einschränkung als persönliche Bedrohung empfunden würde. Viele jüngere Leute wissen nicht einmal mehr, dass fürs Internet auch eine LAN-Verbindung auf Kabelbasis möglich ist. Viele Endgeräte haben auch gar keinen Steckereingang mehr – das ist zwar kein Naturgesetz, wird aber von den meisten Nutzern wie ein solches als unabwendbar empfunden. Jedenfalls haben Warner nicht nur einen der mächtigsten Industriezweige, sondern auch den Großteil der Bevölkerung gegen sich. Und wohl auch die meisten von den Journalisten, weil die Mobilfunkbranche ja doch der größte Auftraggeber für Annoncen ist.

Eines scheint fix, es gibt sicher Menschen, die mit einem Krankheitsbild auf Dauerbelastung von Mobilfunkwellen (Elektrosmog) reagieren und die von Elektrosmog betroffen sind. Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Schwindel, Konzentrationsprobleme, Veränderungen im Blutbild, Herzprobleme können die Folge sein.

Die Links zu beiden Studien:
www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006291X15003988 und www.emf-portal.de/viewer.php?l=e&aid=26622

(Tumor promotion by exposure to radiofrequency electromagnetic fields below exposure limits for humans)

GastautorIn: Gernot Neuwirth für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /